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Fußball: Bayernliga Nord
Was beim Auftakt gegen Kornburg schon gut gelaufen ist und was sich beim Würzburger FV noch verbessern muss
Zum Bayernliga-Start muss sich der WFV mit einem Teilerfolg begnügen. Ärgerlich, denn ein Sieg wäre möglich gewesen. Wertvolle Ansätze waren dennoch zu erkennen.
Steffen Krautschneider (links) trifft nach einem Zuspiel von Fabio Hock von rechts (nicht im Bild) zum 1:0 für den Würzburger FV. Torhüter Tim Pager streckt sich vergeblich nach Krautschneiders Schuss. Das Heimspiel gegen den TSV Kornburg endete mit 1:1 unentschieden.
Foto: Julien Becker | Steffen Krautschneider (links) trifft nach einem Zuspiel von Fabio Hock von rechts (nicht im Bild) zum 1:0 für den Würzburger FV. Torhüter Tim Pager streckt sich vergeblich nach Krautschneiders Schuss.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 25.07.2024 02:48 Uhr

Das 49 Tage nach dem Relegationskrimi gegen den TSV Großbardorf durchaus mit Spannung erwartete, erste Heimspiel der Bayernliga-Saison 2024/25 hat gemischte Gefühle bei den Beteiligten hinterlassen. Der nach mehreren Zu- und Abgängen runderneuerte Würzburger FV trennte sich vor 422 Zuschauerinnen und Zuschauern an der Mainaustraße vom TSV Kornburg mit 1:1 (1:1).

Zum Saisonstart bot FV-Trainer Philipp Eckart mit Marcel Fischer und Nicolas Reinhart in der Innenverteidigung sowie Steffen Krautschneider links und Adrian Istrefi zentral im offensiven Mittelfeld vier Neuzugänge in der Anfangsformation auf.

Auch Paul Obrusnik stand als linker Außenverteidiger überraschend in der Startelf der Nullvierer. Eckart erklärte die Maßnahme, auf den in Düsseldorf studierenden 25-Jährigen zurückzugreifen, mit den zahlreichen Ausfällen im Abwehrverbund. Obrusnik sprang, obwohl er, wie er berichtete, noch eine Klausur vor sich habe, ohne zu zögern ein.

Steffen Krautschneider erzielt frühe Führung

Ebenfalls wieder dabei: Nicolas Engelking. Der 27-Jährige war vor kurzem aus den USA, wo er ein zweites Masterstudium beendet hatte, zurückgekehrt und durfte in der Schlussphase ran. Die hohen Temperaturen hätten ihm nicht so sehr zu schaffen gemacht, da er zum einen nur einen Kurzeinsatz gehabt habe und zum anderen solche Hitze aus Florida kenne. Nun sei er wieder fest in Würzburg, erklärte er, und beginne in Kürze, hier zu arbeiten.

Nicolas Reinhart (Mitte) setzt sich gegen mehrere Kornburger Spieler durch.
Foto: Julien Becker | Nicolas Reinhart (Mitte) setzt sich gegen mehrere Kornburger Spieler durch.

Mit einem schnellen Tor erfrischte der WFV sein Publikum. Fabio Hock setzte sich auf rechts durch und legte genau für den an den linken Pfosten aufgerückten Steffen Krautschneider vor, der aus kurzer Entfernung das 1:0 erzielte (5.). Krautschneider, elf Jahre und zwei Monate nach seiner letzten Partie für den FV, war auch der herausragende Akteur seiner Mannschaft. Der 32-Jährige strahlte Sicherheit am Ball und bei seinen Aktionen aus.

Kornburgs Ausgleich durch den erfahrenen Bastian Herzner (15.), der zuletzt zwei Jahre mit Ansbach in der Regionalliga aktiv gewesen war, legte aber auch offen, woran die Nullvierer noch arbeiten müssen: an ihrer Defensive. Was auch daran liegt, dass Hendrik Hansen, Luis Wagner, Nico Wagner und Calvin Gehret hier fehlen. Wenigstens Gehret, nach einem im September letzten Jahres erlittenen Kreuzbandriss, könnte in Kürze einsatzfähig sein.

Nach der Halbzeit ist es eine einseitige Partie

Kurz zuvor hatte Jannis Sauer für die Gäste bereits ins Tor getroffen, war aber im Abseits gestanden (13.). Gegen eine in der ersten Halbzeit noch aktivere Kornburger Elf verhinderte Torhüter André Koob mit einer Parade gegen Sauer den Rückstand (30.). "In der ersten Halbzeit hatten wir ein bisschen mehr vom Spiel und auch zwei sehr gute Chancen", fasste TSV-Trainer Hendrik Baumgart den Spielverlauf bis zum Seitenwechsel zusammen.

Bastian Herzner (rechts) erzielt mit diesem Schuss das 1:1 für den TSV Kornburg.
Foto: Julien Becker | Bastian Herzner (rechts) erzielt mit diesem Schuss das 1:1 für den TSV Kornburg.

Nach der Pause fanden die Gäste allerdings kaum mehr statt, was Kornburgs Trainer damit zu erklären versuchte, dass der FV die zweite Halbzeit bestimmt und das Spiel gut verlagert habe, sodass seine Mannschaft auf beiden Abwehrseiten Probleme bekommen habe. Die fortan einseitige Partie war aber auch der Grund, weshalb sich der WFV darüber ärgerte, nur mit einem anstatt mit leicht möglichen drei Punkten in die Saison gestartet zu sein.

Denn Fabio Hock verfehlte das Tor knapp (53.), Fabio Gobbo schoss aus der Entfernung (73.) und Simon Schäffer aus nächster Nähe darüber (89.) und Tim Herbert schaute nicht zum besser positionierten Mitspieler und schoss daneben (90.). Jedoch brachte der über außen quirlige Herbert anstelle eines Mittelstürmers mehr Schwung in den Angriff. Auch hier ist Geduld gefragt, denn der für jene Position geholte Max Schebak ist noch nicht fit.

Zwei Auswärtsspiele in Gebenbach und Karlburg

"Im Fußball zählt nicht der erste, sondern der letzte Eindruck. Deswegen bin ich gefrustet, weil wir solche Spiele gewinnen müssen. Wenn du solche Chancen auslässt, darf dein Wochenende nicht mehr so schön sein, wie es mit einem Sieg geworden wäre", kommentierte Eckart das bis zum Abpfiff nicht mehr veränderte Ergebnis zerknirscht.

Fabio Hock (links) setzt sich gegen Dominik Ammon vom TSV Kornburg durch.
Foto: Julien Becker | Fabio Hock (links) setzt sich gegen Dominik Ammon vom TSV Kornburg durch.

Nun haben die Nullvierer zwei Auswärtsspiele bei der DJK Gebenbach (Samstag, 27. Juli, 15 Uhr) und beim TSV Karlburg (Mittwoch, 31. Juli, 18.30 Uhr) vor sich – und die Hoffnung, schon bald den einen oder anderen noch fehlenden Spieler ins Aufgebot nehmen zu können.

Fußball: Bayernliga Nord, Männer
Würzburger FV –  TSV Kornburg 1:1 (1:1)
Würzburg:
Koob – Gobbo (80. Engelking), Fischer, Reinhart, Obrusnik – Lotzen, Röthlein (72. Schäffer) – Hock (87. Sicaja), Istrefi (85. Ntolaptsis), Krautschneider – Wild (65. Herbert). 
Kornburg: Pager – Olschewski, Ammon, Schuster – Neuerer, Kussmann, Dittrich, Dedeoglu (46. Abu-Baji) – Schelle (58. Sormaz), Herzner (75. El Berd), Sauer (75. Schmid).
Schiedsrichter: Elia Schneider (Küps). Zuschauende: 422. Tore: 1:0 Steffen Krautschneider (5.), 1:1 Bastian Herzner (15.)

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