Am Samstagnachmittag gegen 18.30 Uhr schallten laute "Humba Humba Tätärä"-Gesänge über den Rasen des Fundamentum Sportparks. Die Fußballer des gastgebenden TSV Karlburg feierten, während die Sonne gerade unterging, weil sie gerade das Bayernliga-Spiel gegen den ASV Cham mit 2:1 (1:1) gewonnen hatten. Es war im 13. Spiel nicht nur der erste Saisonsieg des Aufsteigers, sondern auch gleichzeitig der erste Heimerfolg seit dem Gewinn der Landesliga-Meisterschaft am 20. April.
Klar, dass die Erleichterung bei der Heimelf, die mit den drei Punkten den letzten Tabellenplatz verlassen hat, nach der langen Durststrecke groß war. Zumal die Karlburger in den letzten Wochen bei ihren Niederlagen oft auch erhebliches Pech gehabt hatten. "Das hat wirklich gut getan", erklärte TSV-Mittelfeldspieler Jan Wabnitz, der diesmal die Spielführerbinde trug, weil der etatmäßige Kapitän Marvin Schramm ebenso wie Jonas Leibold in Italien weilte. Und zwar am Gardasee zu den Hochzeitsfeierlichkeiten von Jonas' Bruder Kevin Leibold, der für die Karlburger Reserve spielt.
Beide Abwesenden hatten bei der jüngsten Niederlage in Ammerthal noch in der Startformation der Abwehr gestanden. Und ohne sie geriet die wieder einmal umformierte Karlburger Deckung in der Anfangsphase allerdings arg ins Schwimmen und brauchte dazu nicht einmal einen Gardasee. Da reichte schon ein spielstarker ASV, der den Gastgebern in der Anfangsphase kaum Zeit zum Luftholen ließ. Die frühe 1:0-Führung der Oberpfälzer (7.), bei der Anton Henning im Strafraum für Lucas Chrubasik auflegte, war zwar sehenswert, allerdings auch kaum durch irgendwelche Gegenwehr beeinträchtigt.
Patzer ermöglicht das 1:1
"Zweikämpfe suchen", brüllte der sonst eigentlich eher ruhige Trainer Markus Köhler in der ersten Hälfte von der Seitenlinie in Richtung Team und betonte auch nach der Partie, dass ihm der Auftritt seines Teams in dieser Phase überhaupt nicht gefallen habe. Allerdings begann sich seine Mannschaft mit fortschreitender Spieldauer plötzlich zu befreien. Und hatte diesmal auch Glück auf ihrer Seite, als der Ball Paul Karle kurz vor der Pause nach einem Chamer Abwehrpatzer direkt vor der Füße fiel, sodass der Karlburger zum 1:1 einschieben konnte.
"Wir sind klar geblieben, haben uns gesteigert und sogar Rückschläge weggesteckt", merkte Trainer Köhler an. "Wir haben, je länger das Spiel gedauert hat, in den Zweikämpfen immer besser Zugriff gehabt", erklärte Jan Wabnitz. Einer dieser angesprochenen Rückschläge war der, dass der spielende Co-Trainer des TSV, Sebastian Fries, zwei Minuten nach der Pause einen Handelfmeter über das Chamer Tor schoss.
"Am Ende haben wir das Glück erzwungen", betonte Trainer Köhler. Denn nach dem verschossenen Elfmeter ließ sein Team nicht etwa nach und ging stattdessen nach gut einer Stunde durch Jan Martin in Führung, der von Außenverteidiger Adrian Winter mit einem Solo entlang der Grundlinie perfekt bedient worden. Diese Torvorbereitung war eine von zahlreichen gelungenen Offensivaktionen der Karlburger, die in der zweiten Hälfte immer mutiger wurden.
In der Folge hatte die Heimelf noch weitere Chancen, aber auch zweimal Glück, dass der ASV Cham nach dem Solo von Konstantin Landsdorfer (71.) und dem Kopfball aus kurzer Distanz von Jakub Hrudka (74.) nicht ausglich. So brachte Köhlers Team den Vorsprung ins Ziel und kann nun mit neuem Selbstvertrauen ins Auswärtsspiel beim ASV Neumarkt am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) gehen.
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
TSV Karlburg – ASV Cham 2:1 (1:1)
Karlburg: Eiselein – Tudor, M. Lambrecht (76. Fenske), Jordan, Winter – Karle, Wabnitz – Fries, Martin, Hock (24. Gutheil) – Rumpel (79. Wagner).
Cham: Peutler – Voigt (65. Haimerl), Plänitz, Seebauer, Faltermeier (85. Leutner) – Medineli, Pfab, Zemplin, Henning (67. Hrudka) – Kalteis (59. Landsdorfer), Chrubasik (79. Lamecker).
Schiedsrichter: Kenny Abiema (Fürth). Zuschauende: 170. Tore: 0:1 Lucas Chrubasik (7.), 1:1 Paul Karle (43.), 2:1 Jan Martin (62.). Rot: Valentin Seebauer (86., Cham, Foulspiel).