Ab diesem Wochenende geht es für die Handball-Bayernligisten aus der Region in die heiße Phase der Saison, nachdem die Vorrundenspiele beendet sind. Drei unterfränkische Teams spielen in den Aufstiegsrunden (DJK Waldbüttelbrunn, TSV Lohr, HSV Bergtheim), eine Mannschaft kämpft in der Abstiegsrunde um den Klassenerhalt (DJK Rimpar II).
Dabei ist der Modus körperlich anspruchsvoll: Hin- und Rückspiel gegen den jeweils gleichen Gegner werden in der Regel an einem Wochenende ausgetragen. Punkte aus den Vergleichen gegen Mannschaften, gegen die man in der Vorrunde schon gespielt hat und die mit einem in die selbe Play-off-Gruppe gegangen sind, werden mitgenommen.
Hier ein Überblick zur Situation der vier unterfränkischen Teams:
DJK Waldbüttelbrunn, Männer (1. Platz in der Aufstiegsrunde, 7:1 Punkte)
Die Lage: Sieben von acht möglichen Punkten hat die DJK aus der Vorrunde mitgenommen, da hat der nächste Verfolger TG Landshut schon drei weniger (4:4 Punkte). Also eigentliche beste Chancen für die Waldbüttelbrunner, die seit einem Jahrzehnt zu den Bayernliga-Spitzenteams zählen, erstmals in die Dritte Liga aufzusteigen.
Das Ziel: DJK-Sportvorstand Winfried Körner hat es vor einigen Wochen gegenüber dieser Redaktion klar formuliert hat: Seine Mannschaft will Meister werden und aufsteigen.
Die Chancen: Einiges spricht für die Handballer aus dem westlichen Landkreis Würzburg: Sie verfügen über ein Team, das in seinem Kern bereits seit Jahren zusammenspielt. Außerdem ist die Mannschaft abwehrstark (21,9 Gegentore im Schnitt in der Vorrunde) und weist mit 4:0 Zählern die beste Punktebilanz aller Aufstiegsrunden-Teilnehmer in fremden Hallen auf. Allerdings ist der Kader für das anstehende Stressprogramm mit sechs Spielen an den kommenden drei Wochenenden relativ schmal. Zudem waren einige Leistungsträger zuletzt angeschlagen und daher gehandicapt.
TSV Lohr, Männer (5. Aufstiegsrunde, 3:5 Punkte)
Die Lage: Über einen möglichen Drittliga-Aufstieg wollten sie in Lohr zuletzt nicht reden. Spielertrainer Maximilian Schmitt hat immer wieder betont, dass das Saisonziel "Klassenerhalt" mit der Qualifikation für die Aufstiegsrunde bereits erreicht sei. "Genießen" sei das Motto für die letzten sechs Spiele der Saison.
Das Ziel: "Wir wollen unsere Spiele gewinnen", formuliert Schmitt den Anspruch an seine Mannschaft. Die Vorbereitung auf die Aufstiegsrunde hat übrigens auch nicht dadurch gelitten, dass der 30-Jährige am Montag Vater eines Sohnes namens Lino geworden ist. Schmitt konnte trotzdem alle Übungseinheiten leiten. Dort lag der Schwerpunkt beim Spielerischen: Arbeit in der Kleingruppe war angesagt.
Die Chancen: Bei vier Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Waldbüttelbrunn ist die Chance auf Platz eins, über den sie in Lohr ja ohnehin nicht sprechen, nicht besonders groß. Doch könnte das TSV-Team im Titelrennen ein Zünglein an der Waage werden, da die Handballer vom Fuße des Spessarts speziell bei Heimspielen gegen jeden Kontrahenten bestehen können.
DJK Rimpar II, Männer (2. Qualifikationsrunde, 8:4 Punkte)
Die Lage: Anders als die Teams in der Aufstiegsrunde, wo jeweils sechs Spiele für alle Mannschaften anstehen, muss die DJK Rimpar II in der Abstiegsrunde noch acht Partien bestreiten. Mit 8:4 Punkten steht die Zweitliga-Reserve derzeit auf einem Nichtabstiegsplatz in einer Gruppe, in der am Ende wohl fünf von acht Teams den Weg in die Landesliga gehen müssen. Unter dem Strich steht indes TuS Fürstenfeldbruck II, der am Samstag um 20 Uhr in der Dreifachhalle der Rimparer Auftaktgegner ist. Das Rückspiel in Oberbayern findet allerdings nicht am folgenden Tag statt, sondern ist auf 28. Mai verlegt.
Das Ziel: Ganz klar, der Klassenerhalt. Den hat die Mannschaft im ersten Anlauf verpasst, als sie vergangenes Wochenende mit 23:25 beim TSV Haunstetten verlor und stattdessen sich der Gegner für die Aufstiegsrunde qualifizierte.
Die Chancen: Nicht nur wegen des Punktevorsprungs auf die Abstiegsplätze stehen die Chancen der Rimparer Zweiten, bei der zuletzt regelmäßig mit Julian Thomann der Coach des Zweitliga-Teams auflief, nicht schlecht. Auch zählt die Mannschaft der Trainer Bastian Krenz und Felix Heinrich zu den spielstärksten Teams in der Abstiegsrunde. Allerdings hatte Rimpar II mitunter Probleme, wenn es gegen robuste und defensivstarke Gegner ging.
HSV Bergtheim, Frauen (2. Aufstiegsrunde, 7:5 Punkte)
Die Lage: Die Handballerinnen aus dem nördlichen Landkreis Würzburg liegen auf Rang zwei der Aufstiegsrunden-Tabelle, drei Punkte hinter Spitzenreiter TSV Haunstetten II. Der kann allerdings nur aufsteigen, wenn die erste Mannschaft der Schwäbinnen in der Drittliga-Aufstiegsrunde den Sprung in Liga zwei schafft. Deshalb ist es also durchaus möglich, dass am Ende der Tabellenzweite das Aufstiegsrecht erhält.
Das Ziel: "Wir wollen so gut wie möglich abschneiden. Aber für uns ist ein Aufstieg eigentlich nicht erstrebenswert", erklärt Stephan Dinkel, der Sportliche Leiter des HSV. Denn in die Dritte Liga ist es sportlich ein großer Schritt. Und da etliche HSV-Spielerinnen vor noch nicht allzu langer Zeit unterklassig oder in der A-Jugend gespielt haben, andere wegen ihrer beruflichen Situation nur eingeschränkt trainieren konnten, könnte es für Bergtheim im Falle eines Aufstiegs schwer werden. "Wenn wir wirklich die Chance bekämen, müssten wir uns zusammensetzen und beraten", betont Dinkel.
Die Chancen: Möglich aber auch, dass sich die Gewichte in der Aufstiegsrunde noch verschieben. Hinter dem HSV Bergtheim rangieren drei weitere Teams auf den Plätzen drei bis fünf, die ebenfalls 7:5 Punkte aufweisen. Und der Modus kommt den Bergtheimerinnen nicht unbedingt entgegen: "Unser Kader ist nicht so homogen, dass wir 14 gleichwertige Spielerinnen haben", macht Dinkel klar, dass Belastungen bei zwei Spielen an einem Wochenende nicht so einfach gleichmäßig verteilt werden könnten.
Die Ansetzungen, Aufstiegsrunde Männer, Samstag, 30. April, 18 Uhr: SG Regensburg – DJK Waldbüttelbrunn, SV Anzing – TSV Lohr; Sonntag, 1. Mai, 14 Uhr: Waldbüttelbrunn – Regensburg; 17 Uhr: Lohr – Anzing; Samstag, 7. Mai, 17.30 Uhr: Waldbüttelbrunn – Anzing; 19.30 Uhr: Lohr – TG Landshut; Sonntag, 8. Mai, 16 Uhr: Landshut – Lohr; 16.30 Uhr: Anzing – Waldbüttelbrunn; Samstag, 14. Mai, 18 Uhr: Regensburg – Lohr; 20 Uhr: Landshut – Waldbüttelbrunn; Sonntag, 15. Mai, 14 Uhr: Waldbüttelbrunn – Landshut; 16 Uhr: Lohr – Regensburg.
Abstiegsrunde Männer, Samstag, 30. April, 20 Uhr: DJK Rimpar II – TuS Fürstenfeldbruck II (Dreifachhalle); Samstag, 7. Mai, 19 Uhr: Rimpar II – HT München (DJK-Halle); Sonntag, 8. Mai, 14 Uhr: München – Rimpar; Samstag, 14. Mai, 18 Uhr: Eichenauer SV – Rimpar II; Sonntag, 15. Mai, 16 Uhr: Rimpar – Eichenau (Dreifachhalle); Samstag, 21. Mai, 19 Uhr: Rimpar II – ASV Cham (Dreifachhalle); Sonntag, 22. Mai, 16 Uhr: Cham – Rimpar; Samstag, 28. Mai, 19.30 Uhr: Fürstenfeldbruck II – Rimpar II.
Aufstiegsrunde Frauen, Samstag, 30. April, 18 Uhr: HSV Bergtheim – HT München; Sonntag, 1. Mai, 15 Uhr: München – Bergtheim; Samstag, 7. Mai, 19 Uhr: TSV Ismaning – Bergtheim; Sonntag, 8. Mai, 15 Uhr: Bergtheim – Ismaning; Samstag, 14. Mai, 15 Uhr: Bergtheim – TSV EBE Forst United (Ebersberg); Sonntag, 15. Mai, 16.30 Uhr: Ebersberg – Bergtheim; Samstag, 21. Mai, 15.30 Uhr: TSV Haunstetten II – Bergtheim; Sonntag, 22. Mai, 13 Uhr: Bergtheim – Haunstetten II:
Spielorte: DJK Waldbüttelbrunn: Ballsporthalle; TSV Lohr: Nägelseehalle; DJK Rimpar II: Dreifachhalle, DJK-Halle; HSV Bergtheim: Willi-Sauer-Halle.