Mit einem ungefährdeten Sieg haben die Handballerinnen vom HSV Bergtheimdie Vorrunde in der Nord-Staffel der in dieser Saison zweigeteilten Bayernliga abgeschlossen. Gegen den MTV Stadeln mussten sie, ungewohnt für ein Heimspiel, in die Ballsporthalle in Waldbüttelbrunn ausweichen. Auf dem fremdem Parkett dominierten zunächst die Abwehrreihen beider Mannschaften und beide Torhüterinnen, Pia Kunzmann und Anja Gasseter, zeichneten sich früh mit Paraden aus.
Insbesondere die Bergtheimerin Kunzmann ließ mit ihren Reflexen die gegnerischen Spielerinnen ein ums andere Mal bei ihren Wurfversuchen verzweifeln und hatte zur Halbzeit eine überragende Quote von beinahe 70 Prozent. Nach zwei in Serie verwandelten Siebenmetern von Svenja Schmitt und zwei aufeinander folgenden Tore von Hannah Lichtlein erspielte sich der HSV eine frühe 8:3-Führung, die er im weiteren Verlauf nicht mehr hergeben sollte.
Bergtheims Torfrau Pia Kunzmann bewahrt den Vorsprung
Auch eine Auszeit der Gäste konnte den Rhythmus der Bergtheimerinnen nicht unterbrechen, und starke Würfe aus dem Rückraum von Julia Albert, Veronika Stamm und Ronja Schwalbe ließen die Führung kurz vor der Halbzeit sogar auf 13:5 anwachsen.
Erst nach der Pause hatte Bergtheim zunächst Probleme, wieder ins Spiel zu finden, und Pia Kunzmann bewahrte mit zwei überragenden Paraden nach Tempogegenstößen den Vorsprung der Heimsieben. "Wenn du eine so starke Torfrau hinter dir hast, gibt dir das ein unheimlich gutes Gefühl und Sicherheit", schwärmte die Bergtheimer Spielführerin Ronja Schwalbe nach dem Spiel von der starken Leistung ihrer Torfrau.
In dieser kritischen Phase riss Hannah Lichtlein das Spiel an sich und erzielte drei Treffer in Serie. Die MTV-Frauen agierten in der Folge in der Defensive körperlicher, womit das Spiel nach rund 40 Minuten auch insgesamt hitziger wurde. Mehrere Sieben-Meter-Würfe und Zeitstrafen waren die Folge. Bergtheim hielt dagegen und setzte nun seine Außenspielerinnen gut in Szene, so dass auch Anna Wolf drei Tore am Stück beisteuern konnte.
In der letzten Viertelstunde fallen Tore aus dem Rückraum
Beim Stand von 22:15 für Bergtheim (45.) sah vieles bereits nach einer Vorentscheidung aus, doch die Frauen aus dem Fürther Stadtteil gaben sich nicht auf. Nun hagelte es auf beiden Seiten Tore aus dem Rückraum, doch die HSV-Führung blieb stabil. Besonders auffällig in dieser Phase war die Bergtheimerin Veronika Stamm, die mit sieben Toren auch die gefährlichste Angreiferin ihres Teams war, während bei Stadeln Christina Knab mit neun Toren hervorstach.
Mit dem 29:23 durch Ronja Schwalbe (55.) war das Spiel jedoch entschieden und der folgende 31:26-Endstand auch in der Höhe verdient. Mit dem Sieg konnte Bergtheim nach einer Niederlage mit drei Toren Differenz in der Hinrunde (24:27) auch den direkten Vergleich für sich entschieden.
Weiter geht es für die Frauen von Trainer Harun Tucovic in zwei Wochen, wenn sie in der ersten Play-off-Runde, die eigentlich eine Aufstiegsrunde ist, bei der jede Mannschaft gegen die vier aus der jeweils anderen Vorrundengruppe spielt und die gegen Teams der eigenen Gruppe gewonnenen Punkte mitnimmt. Rückraumschützin Julia Albert freut sich auf diese Duelle: "In jeder Runde gibt es an einem Wochenende direkt Hin- und Rückspiel, da kommen ein paar heiße Duelle auf uns zu!"
An vier Wochenenden abwechselnd zu Hause und auswärts
Und zwar im Wechsel: Am Samstag, 30. April, geht es los mit einem Heimspiel, am 1. Mai folgt das dazu gehörige Auswärtsspiel. Am folgenden Wochenende treten die Bergtheimerinnen samstags auswärts und sonntags zu Hause an.
Während von den Süd-Mannschaften bislang nur zwei der vier Teilnehmer, Haunstetten II und das sehr ambitonierte EBE Forst United, feststehen, sind aus dem Norden der HSV Bergtheim (mit 7:5 Punkten) die HG Zirndorf (7:5), der HBC Nürnberg (6:6) und der MTV Stadeln (6:6) dabei.
Bergtheims Trainer Harun Tucovic war nach dem letzten Vorrundenspiel rundum zufrieden: "Wir wollten gut ins Spiel kommen und haben das auch geschafft. Jetzt freuen wir uns auf die Play-offs." Er möchte nun von Spiel zu Spiel schauen, aber mit der guten Ausgangsposition nach der Vorrunde "darf man ein bisschen vielleicht von der Dritten Liga träumen". Doch nur der Erste steigt auf.