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FUSSBALL: BEZIRKSLIGA WEST
Halbzeitbilanz für die Fußball-Bezirksliga West: Aufstieg und Abstieg, Torschützen, Fairness und Trainer
Die Hinrunde in der Bezirksliga West ist bis auf vier Nachholspiele abgeschlossen. Ein Grund, in mehreren Punkten auf die bisherigen Ereignisse und Entwicklungen zu blicken.
Kopf-an-Kopf-Rennen: Paul Häfner (links) vom SSV Kitzingen und David Harant vom FV Helmstadt. Beide Mannschaften kämpfen in der Fußball-Bezirksliga West um den Klassenerhalt.
Foto: Julien Becker | Kopf-an-Kopf-Rennen: Paul Häfner (links) vom SSV Kitzingen und David Harant vom FV Helmstadt. Beide Mannschaften kämpfen in der Fußball-Bezirksliga West um den Klassenerhalt.
Jürgen Sterzbach
 und  Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:09 Uhr

An diesem Wochenende startet die Rückrunde in der Fußball-Bezirksliga West. Da die Hinrunde mit der Ausnahme von vier noch zu absolvierenden Nachholspielen abgeschlossen ist, ein Anlass, auf die bisherigen Ereignisse zurück- und auf mögliche Entwicklungen in der zweiten Halbserie vorauszublicken. Eine Halbzeitbilanz in fünf Punkten.

1. Aufstiegsaspiranten

Die Titelvergabe und damit der direkte Aufstieg in die Landesliga Nordwest führt auf jeden Fall über die DJK Hain (1. Platz/46 Punkte). Die Fußballer aus Laufachs Ortsteil liegen zum Rückrundenstart stolze elf Punkte vor dem Tabellen-Zweiten TSV Lohr, der ein Spiel weniger absolviert hat.

"Grundsätzlich ist es so, dass Hain aufgrund seiner individuellen Klassen in dieser Liga nichts verloren hat", sagte Trainer Dirk Pschiebl vom FV Helmstadt am vergangenen Sonntag nach 0:4-Niederlage seiner Mannschaft in Hain. Bei der DJK, die sommers wie winters ihre Heimspiele auf einem Kunstrasenplatz austrägt, gibt es zahlreiche gestandene Fußballer, die am Untermain auch schon höherklassig gespielt haben.

Hinter Hain folgen der auch noch ungeschlagene TSV Lohr (2./35), der spielstarke TSV Eisingen (3./32) und die in der vergangenen Saison in der Aufstiegsrelegation gescheiterte SpVgg Hösbach-Bahnhof (4./30). In diesem Trio dürfte auch die Mannschaft zu finden sein, die Ende Mai, Anfang Juni 2024 die Aufstiegsrelegation bestreitet.

Beim TSV Lohr sieht es sportlich gut aus. Die Lohrer Fußballer (im Bild: Tim Wagner) sind die einzige Mannschaft, die in der laufenden Saison noch ungeschlagen ist.
Foto: Yvonne Vogeltanz | Beim TSV Lohr sieht es sportlich gut aus. Die Lohrer Fußballer (im Bild: Tim Wagner) sind die einzige Mannschaft, die in der laufenden Saison noch ungeschlagen ist.

2. Abstiegskandidaten

Für mehr als die Hälfte der Mannschaften ist jedoch der Klassenerhalt das Thema. Von Platz neun an, den der TSV Heimbuchenthal (9./17) belegt, aber dabei nur vier Punkte mehr als der Letzte hat, müssen insgesamt neun Teams nach unten schauen. Mit dabei ist ein Quintett aus dem Fußball-Kreis Würzburg.

Neben den drei Aufsteigern SV Birkenfeld (10./16), ETSV Würzburg (11./16) und FV Helmstadt (17./13) sowie dem bereits in der vergangenen Saison bis zuletzt um den Klassenerhalt kämpfenden SSV Kitzingen (13./15) gehört auch Absteiger TSV Lengfeld (17./13) dazu.

Die untere Tabellenhälfte komplettieren Mömlingen (12./16), Pflaumheim (14./14) und Wasserlos (15./13). Während der TSV Lengfeld im Verlauf der Hinrunde neun Spiele lang ohne Sieg blieb, erzielten der ETSV Würzburg (15) und Helmstadt (16) die wenigsten Tore, der SSV Kitzingen (37), Pflaumheim und Wasserlos (je 39) kassierten die meisten Gegentore.

3. Fairste Teams

Die einzige Mannschaft, die in der Hinrunde ohne Platzverweis und Zeitstrafe auskam, ist der FV Helmstadt. Damit steht der FV in der Fairplay-Tabelle, die Hösbach-Bahnhof anführt, auf dem zweiten Platz. Zu brav also für den Abstiegskampf? "Finde ich gar nicht. Wir müssen über den Kampf kommen, Zweikämpfe sind eigentlich eine Stärke von uns. Wir führen sie hart, aber sauber. Wir stellen uns dabei wohl geschickt an", meint FV-Trainer Dirk Pschibel.

Keinen Platzverweis, aber schon zwei Zeitstrafen erhielt der TSV Lohr als Dritter. Mömlingens Spieler marschierten mit drei Gelb-Roten, einer Roten Karte und sechs Zeitstrafen dagegen schon zehnmal vom Feld. Sechsmal dezimiert, ob dauerhaft oder vorübergehend, waren Großheubach, Lengfeld und Fairplay-Schlusslicht TSV Keilberg, dessen Spieler außerdem schon 57 Gelbe Karten sahen – die mit Abstand höchste Anzahl.

Mit Niklas Fritzler (vorne) vom TSV Rottendorf steht auch ein Innenverteidiger unter den Top Drei der Bezirksliga-Torschützenliste. Er verwandelte bereits zehn Elfmeter.
Foto: Hans Will | Mit Niklas Fritzler (vorne) vom TSV Rottendorf steht auch ein Innenverteidiger unter den Top Drei der Bezirksliga-Torschützenliste. Er verwandelte bereits zehn Elfmeter.

4. Beste Torschützen

Die meisten Tore geschossen hat bislang Patrick Schneider von der SpVgg Hösbach-Bahnhof. Der 32-Jährige führt die Torjägerliste mit 22 Toren und großem Abstand vor Daniel Meßner (zwölf, Hain) und Niklas Fritzler (elf, Rottendorf) an.

Seit einem Jahrzehnt kommt Patrick Schneider, der fast die Hälfte aller Tore seines Teams erzielte, Saison für Saison auf eine zweistellige Toranzahl. In den vergangenen beiden Spielzeiten markierte der Angreifer je 32 Tore. Seinen persönlichen Bestwert erreichte Schneider vor zehn Jahren mit 39 Treffern in der Bezirksliga-Saison 2013/14.

Mit Rottendorfs Niklas Fritzler befindet sich auch ein Innenverteidiger unter den Top Drei der erfolgreichsten Torschützen. Das Geheimnis hinter seinen Torerfolgen: verwandelte Strafstöße. Zehnmal traf der 21-Jährige vom Elfmeterpunkt aus ins Tor.

5. Trainerwechsel

Zwei Trainer haben während der laufenden Saison ihren Rücktritt erklärt und auch vollzogen – und zwar beim TSV Lengfeld und beim TSV Lohr. Die Umstände, unter denen die beiden Trainerwechsel erfolgten, könnten jedoch kaum unterschiedlicher sein.

Beim TSV Lengfeld war Okan Delihasan nach dem Landesliga-Abstieg zunächst beim Würzburger Stadtteilverein geblieben, wollte dort nach zahlreichen personellen Veränderungen eine neue Mannschaft aufbauen. Nach neun sieglosen Spielen in Folge und dem damit verbundenen Abrutschen auf den letzten Platz trat der 46-Jährige Ende Oktober von seinem Amt zurück.

Julian Genheimer (links, mit Felix Linn vom ETSV Würzburg) hat die Lohrer Fußballer übergangsweise übernommen, nachdem Matthias Deter als Trainer zurückgetreten war.
Foto: Julien Becker | Julian Genheimer (links, mit Felix Linn vom ETSV Würzburg) hat die Lohrer Fußballer übergangsweise übernommen, nachdem Matthias Deter als Trainer zurückgetreten war.

Er habe gespürt, "dass ich gerade in den letzten Wochen nicht mehr alle Spieler erreichen konnte. Auch eine Aussprache mit der Mannschaft hat mir verdeutlicht, dass die Jungs einen neuen Schwung, neuen Elan brauchen", erklärte Delihasan dazu im Gespräch mit dieser Redaktion. 

Seine Nachfolge hat der spielende Co-Trainer Cristian Dan angetreten. Unter dem 36-jährigen Routinier ist der TSV zwar weiterhin Tabellen-Schlusslicht, konnte aber zuletzt sechs von neun möglichen Punkten holen.

Anders als in Lengfeld müssen beim TSV Lohr über die sportliche Situation keine Klagen geführt werden: Das Team ist nach dem Ende der Vorrunde ohne eine einzige Niederlage Tabellen-Zweiter. Trotzdem hat der erst seit Saisonbeginn im Amt befindliche Trainer Matthias Deter am vergangenen Sonntag seinen sofortigen Rücktritt erklärt.

Grund war, dass ihm von Vereinsseite signalisiert worden war, dass der Klub in der kommenden Saison nicht mehr mit ihm plane. Auch in Lohr ist jetzt zumindest bis zur Winterpause ein erfahrener Spieler für das Team verantwortlich: der 31-jährige Julian Genheimer.

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