
Einen besseren Zeitpunkt für den Mannschaftsabend des TSV Karlburg bei seinem Getränkesponsor hätte es kaum geben können als diesen Samstagabend. Und das lag nicht allein daran, dass der Sponsor, eine Brauerei, in Arnstein auf dem direkten Heimweg der Karlburger vom Bayernliga-Auswärtsspiel beim FC Eintracht Bamberg lag. Auch das Ergebnis besagter Partie sorgte dafür, dass die Laune beim TSV-Team noch besser wurde. Mit 1:0 (0:0) gewannen die Gäste bei den Oberfranken, die als Spitzenreiter in den Spieltag gegangen waren. Doch bevor der erste Schluck Bier in Arnstein in Karlburger Kehlen geflossen war, waren die Bamberger ihres ersten Platzes bereits verlustig gegangen. Denn nicht einmal zwei Stunden nach Abpfiff der Karlburger Partie war auch die Begegnung der SpVgg Ansbach in Abtswind zu Ende, mit dem Ergebnis, dass die Ansbacher mit einem 2:0-Sieg am FC Eintracht vorbeizogen.
Dabei waren die Voraussetzungen für die Karlburger alles andere als günstig gewesen. Minuten vor Anpfiff im Fuchspark-Stadion musste der für einen Startelf-Einsatz vorgesehene Paul Karle passen. Schon in der ersten Hälfte signalisierten die angeschlagenen Marvin Schramm und Maurice Kübert, dass sie ausgewechselt werden wollten. TSV-Trainer Markus Köhler holte seinen Kapitän Schramm vom Feld, ließ aber Kübert weiterspielen und Schramms Part in der Innenverteidigung übernehmen. "Da muss er weniger laufen", merkte Markus Köhler, der keinen Defensivspieler mehr auf der Bank hatte, mit einem Schmunzeln an.
Platzverweis kurz vor der Pause
Trotz aller Widrigkeiten ließen die Gäste in der ersten Hälfte wenig Chancen zu. Dass der Bamberger Armend Elshani kurz vor dem Wechsel nach einer Unbeherrschtheit vom Platz flog, spielte ihnen zusätzlich in die Karten, da die Heimelf zu Beginn des zweiten Durchgangs in Unterzahl nicht allzu viel riskieren wollte. Der einzige Treffer der Partie fiel dann just durch einen Foulelfmeter, der an dem für Schramm eingewechselten Jari Heuchert verschuldet wurde. Routinier Sebastian Fries ließ sich die Chance nicht entgehen und brachte die Gäste in Führung (76.).
Erst danach ging Bamberg volles Risiko: In der Schlussviertelstunde hatten die Karlburger dann auch Glück (bei einem gegnerischen Lattenschuss) und zudem einen starken Torhüter Marvin Fischer-Vallecilla, der mehrmals spektakulär parierte. So konnten die Gäste am Ende jubeln und haben nun nach 14 Saisonspielen schon mehr Punkte auf dem Konto als in der Abbbruch-Saison 2019/21 in insgesamt 25 Partien. "So ein Erfolg verleiht natürlich Auftrieb", erklärte Trainer Köhler, der nun darauf hofft, dass die Angeschlagenen schnell wieder fit werden. Denn in den kommenden Wochen geht es ausschließlich gegen direkte Konkurrenten beim Kampf um den Klassenerhalt. Auf jeden Fall werden diese richtungsweisenden Wochen eingeleitet mit einem Mannschaftsabend in fröhlicher Stimmung.