
"Ob es so etwas bei uns schon einmal gegeben hat, kann ich wirklich nicht sagen. Aber die Situation ist wirklich außergewöhnlich", sagt Trainer Markus Köhler vor dem Auswärtsspiel seines TSV Karlburg (15. Platz/23 Punkte) an diesem Dienstagabend, 3. Mai, beim SV Vatan Spor Aschaffenburg (16./21). Denn bei der Nachholpartie der Fußball-Bayernliga, die um 18.30 Uhr beginnt, muss der Coach große Kreativität bei der Aufstellung seiner Defensive an den Tag legen.
Denn am vergangenen Samstag bei der 0:3-Heimspiel-Niederlage gegen den FC Eintracht Bamberg kam den Karlburgern binnen drei Minuten ihre gesamte Innenverteidigung abhanden. Zunächst kassierte Marvin Schramm eine ziemlich umstrittene Rote Karte, die eine Sperre nach sich zieht, dann musste sein Nebenmann Cedric Fenske wegen Leistenproblemen raus. Beide werden in Aschaffenburg ebenso wenig spielen wie der seit Monaten verletzte Adrian Winter, der ebenfalls auf zentralen Deckungspositionen schon überzeugt hat.
Wechselspiele für zahlreiche Akteure
So rückten zuletzt Spieler wie Fabio Gobbo und Maurice Kübert ins Abwehrzentrum, die die Runde als Außenverteidiger begonnen hatten. Gelernte Offensivkräfte wie Max Lambrecht und Paul Karle besetzten die frei gewordenen Planstellen auf den Außenpositionen. "Wer dann letztlich wo spielt, entscheidet sich erst nach dem Abschlusstraining am Montagabend", sagt Trainer Köhler.
Der Coach versucht der Situation etwas Positives abzugewinnen: "Die Jungs können lernen", sagt Markus Köhler. Lerneffekte könnten hilfreich sein, wenn es aller Wahrscheinlichkeit nach ab 25. Mai in die Relegation geht. Dort könnten der FV 04 Würzburg, der TuS Röllbach und der FC Sand mögliche Gegner des TSV sein. Oder auch der nächste Kontrahent SV Vatan Spor Aschaffenburg, dem die Karlburger im Frühsommer 2018 schon einmal in der Relegation gegenüberstanden.
Vor vier Jahren setzte sich der TSV – das Hinspiel hatte Vatan Spor mit 2:1 gewonnen – durch einen Treffer zum 3:1 durch Sebastian Stumpf in der letzten Spielminute der Verlängerung durch. Am Ende der Relegation blieb Vatan Spor Bezirksligist, der TSV Karlburg schaffte den Klassenerhalt in der Landesliga.