Personelle Engpässe in der Abwehr bei der TuS Frammersbach: Der Fußball-Landesligist musste in den drei Spielen nach der Winterpause ohne seine bewährten Defensivkräfte Steven Summa und Marco Schiebel auskommen.
Summa verbüßte eine Sperre, die noch aus dem Platzverweis in der letzten Partie vor der Winterpause resultiert, den spielenden Co-Trainer Schiebel plagen gesundheitliche Probleme. Unlängst machte sogar die Aussage die Runde, dass der 31-Jährige, der in dieser Runde schon zahlreiche Spiele verpasst hat, in Kürze eine neue Hüfte benötigen würde.
"Bei mir wurde die Anfangsstufe einer Arthrose diagnostiziert. Ich hoffe, dass wir das mit der künstlichen Hüfte noch 20 Jahre rausschieben können", berichtet der 31-jährige Schiebel, seit Sommer 2021 in Diensten der TuS Frammersbach, mit dieser Aussage konfrontiert. "Dass die Diagnose mit dem Fußball kollidiert, ist natürlich logisch", bedauert Schiebel, der vor seiner Station in Frammersbach eine feste Größe im Kader des Ligakonkurrenten TSV Karlburg gewesen war.
Schmerzen als ständige Begleiter
Bei ihm gesellt sich jedoch noch eine weitere Problematik hinzu: "Ich habe aktuell enorme Schmerzen, weil zusätzlich eine Entzündung in diesem Bereich aufgetreten ist." Bereits seit einem Jahr plagt er sich mit diesen Schmerzen herum und fiel deshalb schon häufiger aus. "Wenn ich spiele, habe ich eine Woche lang Schmerzen und kann mir nicht einmal alleine meine Socken anziehen", macht der in Adelsberg beheimatete Kicker die Dimensionen deutlich. Deshalb habe er für sich entschieden, die Reißleine zu ziehen und zu pausieren, um die Entzündung auszukurieren.
Zur völligen Untätigkeit ist der 31-Jährige jedoch nicht verdammt. "Kurioserweise darf und soll ich sogar Sport treiben", berichtet Schiebel, der das Mountainbike-Fahren für sich entdeckt hat. Außerdem weiß er durch Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis, dass Yoga eine Besserung oder gar Genesung bewirken könne.
"Bis dahin werde ich von der Seitenlinie aus agieren", erklärt er seine Pläne. Ihm sei durchaus bewusst, dass er als Spieler auf dem Platz fehle, doch sieht er in seiner Position am Spielfeldrand durchaus auch Vorteile. Denn während er selbst und auch Spielertrainer Patrick Amrhein auf dem Platz bislang voll ins Geschehen involviert waren, entlaste sein Blick von außen künftig den 34-jährigen Amrhein.
Gemeinsame Leitung des Training mit Patrick Amrhein
Wie bereits im zurückliegenden Jahr, als Schiebel nach eigenem Bekunden "gefühlt nur ein Training" absolviert hat, wird er weiterhin die wöchentlichen Trainingseinheiten gemeinsam mit Amrhein leiten.
Bei der Vertragsverlängerung mit den beiden Spielertrainern im November vergangenen Jahres war die Entwicklung in Bezug auf Marco Schiebel in der Form noch nicht absehbar. Gab es denn inzwischen seitens der Vereinsführung Gedanken, den Kontrakt zu lösen? "Wir haben uns schon darüber unterhalten. Aber wir benötigen auf jeden Fall einen Co-Trainer und wollen mit Marco weitermachen, auch weil er sich mit Patrick sehr gut versteht", betont TuS-Sportleiter Jochen Mill auf Nachfrage. Ebenso wie Schiebel selbst hofft Mill darauf, dass der 31-Jährige wieder für die Nordspessarter spielen kann, doch macht der Sportleiter auch deutlich: "Die Gesundheit geht natürlich vor."
Zu Zeiten, als beide Spielertrainer auf dem Feld standen, hat Mill die Mannschaft vom Spielfeldrand aus gecoacht. "Mir kommt es nicht ungelegen, dass der Co-Trainer nun außen steht", gibt der Frammersbacher offen zu.
Wie Mill berichtet, sei man aufgrund dieser Entwicklung in Gesprächen mit neuen Spielern speziell für die Defensive. Beinahe als glückliche Fügung könnte man da den Wechsel von Norman Moreno Haag bezeichnen, der in der Winterpause von Baris Spor Lohr zu den Nordspessartern gewechselt ist und sich auf Anhieb einen Stammplatz in der TuS-Abwehr gesichert hat. "Norman ist ein sehr wertvoller Spieler für uns, gerade auch weil Steven Summa gesperrt war", freut sich der Sportleiter über die Verstärkung.
An diesem Freitag Heimspiel gegen Leider
Während bei Marco Schiebel in naher Zukunft noch nicht ans Fußballspielen zu denken ist, steht Steven Summa an diesem Freitag (19 Uhr, Sportgelände Frammersbach) im Spiel gegen den TuS Leider (15./28) wieder im Aufgebot der Frammersbacher (9./38), die am Samstag beim 1:0 beim SV Vatan Spor Aschaffenburg nach zwei Niederlagen in Folge den ersten Sieg in diesem Jahr eingefahren haben.