Bevor am Sonntag das erste Spiel der Fußball-Landesliga Nordwest 2024 auf dem Sportplatz an der Friedhoftstraße angepfiffen werden konnte, mussten sie beim TSV Gochsheim unter der Woche noch eine Kleinigkeit in Ordnung bringen. Der Lautsprecher war defekt. Ein Kabelbruch, der repariert werden musste, bevor der silberne Trichter dann wieder an seine knapp fünf Meter hohe Stange montiert wurde.
Da hing er pünktlich zum Re-Start und wurde bereits zwölf Minuten nach Anpfiff der Partie gegen den TuS Frammersbach benötigt: Pascal Demar hatte den Ball zur TSV-Führung ins Tor geschoben und TuS-Keeper Joshua Schuhmacher das erste Mal an diesem Nachmittag überwunden.
Dass er zum Auswärtsauftakt in die Restsaison zwischen den Pfosten der Frammersbacher stehen würde, hatte Schuhmacher erst rund 90 Minuten vor dem Anpfiff erfahren. Spielertrainer Patrick Amrehn, der zudem die drei Winterneuverpflichtungen Norman Moreno-Haag, Laif Reiling und Niklas Filip in die Startelf beorderte, hatte die Torhüter-Entscheidung lange offen gelassen.
Auch auf der anderen Seite war ein Torhüter Thema: Erstmals hütete Leon Krapf den Kasten des TSV-Landesliga-Teams. Zuletzt hatte der 25-Jährige im Kreisliga-Nachholspiel der SG TSV Gochsheim II/SC Weyer gegen den 1. FC Haßfurt im Kasten gestanden. Der gebürtige Weyerer, ehemaliger deutscher Junioren-Nationaltorhüter, der unter anderem beim Nachwuchs des 1. FC Nürnberg und in den USA kickte, vertrat – ohne ein Training mit dem Team absolviert zu haben – den aus privaten Gründen verhinderten Stammkeeper Irnes Husic gut.
Die Kummers bereiten Frammersbach Kummer
So wie auch das gesamte Gochsheimer Team eine gute Leistung zeigte und sich nach einer halben Stunde dafür mit dem 2:0 belohnte. Tino Kummer traf per Foulelfmeter und machte so auch sich selbst ein Geburtstagsgeschenk. Der TSV-Kapitän wurde am Sonntag 30 Jahre.
"Wir haben leider von Minute eins an den Kampf nicht angenommen und sind verdient mit einem 0:2-Rückstand in die Pause gegangen", ärgerte sich dagegen Frammersbach Co-Trainer Marco Schiebel. Zwar erzielten die Gäste nach der Pause durch Spielertrainer und Ex-Profi Patrick Amrhein bald das Anschlusstor (50.), fünf Minuten später aber bekamen sie erneut Kummer bereitet. Dieses Mal durch Nico Kummer, der nach einer tollen Flanke von Spielertrainer Michael Herrmann zum 3:1 einnickte.
Torschütze feiert die Eckfahne kaputt
"Das war der Deckel auf dem Spiel. Die Jungs sind cool geblieben und haben verdient gesiegt", so Herrmann. Nur die Eckfahne musste nach dem 3:1 ersetzt noch werden, weil vom Torschützen in heißer Feierei kaputt getreten. Tore fielen trotz einiger Chancen auf beiden Seiten keine mehr.
23 seiner 27 Punkte haben die Gochsheimer nunmehr vor heimischer Kulisse geholt. Die Heimstärke scheint also auch 2024 ein Pfund zu sein, mit dem sie wuchern können. "Trotzdem müssen wir jetzt auch auswärts anfangen zu punkten, sonst wird es trotzdem eng", mahnt Herrmann. Am kommenden Samstag geht es zur ebenfalls abstiegsbedrohten DJK Dampfach, die am Samstag in Großbardorf mit 3:6 verlor.
Fußball, Landesliga Nordwest, Männer
TSV Gochsheim – TuS Frammersbach 3:1 (2:0)
Gochsheim: Krapf – Herrmann (88. Döpfert), T. Kummer, Heimrich, Sommer (68. Pfister) – Ketterl, Reulein, Wüst (79. Grätz), N. Kummer (83. Hachtel) – Demar (57. Reinhart), Sprenger.
Frammersbach: Schuhmacher – Moreno Haag, Geiger, Weber, Lurz (65. Matreux) – Beck, Amrhein, Filip (30. Schopp) – Jordan (74. Bathon), Elbert (29. Dimitrov), Reiling (80. Diehl).
Schiedsrichter: Johannes Lorenz (DJK Allersberg). Zuschauende: 170. Tore: 1:0 (5.) Pascal Demar, 2:0 Tino Kummer (30., FE), 2:1 Patrick Amrhein (50.), 3:1 Nico Kummer (55.).