Die Fußballer des SV Birkenfeld sind seit Samstagabend am Ziel ihrer Träume: Im dritten Anlauf ist Spielertrainer Benedikt Strohmenger und seiner Mannschaft endlich der Aufstieg in die Bezirksliga gelungen. Im Rückspiel der zweiten Runde in der Bezirksliga-Relegation setzten sich die Birkenfelder mit 2:1 (1:1) beim SV Kürnach durch, nachdem sie auch das Hinspiel mit 1:0 gewonnen hatten.
Das reichte zum Aufstieg, da sich zuvor der Baiersdorfer SV in der Landesliga-Relegation gegen die SpVgg Hösbach-Bahnhof durchgesetzt hatte und die beiden unterfränkischen Bezirksligen somit aufgrund von insgesamt vier Landesliga-Absteigern, aber nur zwei Aufsteigern in diese Richtung mit zwei 17er-Staffeln spielen werden.
Dreimal Zweiter in der Kreisliga: Im dritten Anlauf steigt Birkenfeld auf
"Ich bin stolz auf meine Mannschaft – aber es ist immer noch so viel Anspannung da", erklärte Benedikt Strohmenger wenige Minuten nach Abpfiff der Partie in Kürnach. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er diesen Erfolg und den so lange ersehnten Aufstieg noch nicht so recht realisieren kann.
In den vorherigen zwei Spielzeiten hatten die Birkenfelder Fußballer den Aufstieg jeweils denkbar knapp verpasst. Zunächst in der aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochenen Saison, die Birkenfeld wegen der Quotientenregel nur auf dem zweiten Platz beendete, allerdings keine Relegation mehr stattfand. Vor einem Jahr folgte ein unglückliches Ausscheiden in der ersten Relegationsrunde gegen den späteren Aufsteiger SV Mechenhard.
Diesmal hat es der Zweite der Würzburger Kreisliga 2 aber in vier kräftezehrenden Spielen geschafft: gegen den Bezirksliga-13. Mechenhard, der seinen vor einem Jahr gewonnenen Platz in der Relegation verteidigen musste, und gegen den anderen Kreisliga-Zweiten SV Kürnach fuhr die Mannschaft aus dem Landkreis Main-Spessart verdiente Erfolge ein.
Birkenfeld kommt nach einem frühen Rückstand schnell zurück ins Spiel
Während auf der einen Seite die Spieler in den grün-weißen Trikots mit leerem Blick auf dem Rasen saßen, kannte auf der anderen Seite die rot-weiße Freude keine Grenzen. Fröhlich sangen Spieler und Fans der Birkenfelder, tanzten ausgelassen. Peter Schebler, herausragender Akteur der Siegermannschaft und Torschütze zum 1:1, hatte dabei immer noch genügend Luft, um den um ihn herum stehenden Pulk lauthals beim Feiern anzufeuern.
Dabei sah es bereits wenige Sekunden nach Spielbeginn überhaupt nicht mehr gut aus für die Gäste, die mit einem 1:0 am Mittwochabend nach Kürnach gereist waren. Bei schwülwarmen Temperaturen kassierten sie bereits mit dem ersten Angriff der Heimelf eine kalte Dusche. Sebastian Galm hatte sich auf der linken Seite durchgetankt und Konstantin Frey drückte den Ball aus kurzer Distanz zum Kürnacher 1:0 über die Linie. "Das war der Worst Case. Denn eigentlich war es unser Plan, selbst früh ein Tor zu machen", gab Strohmenger hernach offen zu.
Die Kürnacher konnten die Gunst der Stunde der frühen Führung jedoch nicht für sich nutzen. Im Gegenteil: Birkenfeld schüttelte sich kurz und übernahm bereits kurz danach das Kommando. Nach einer knappen Viertelstunde setzte Torjäger Peter Schebler, der diesmal hinter dem Sturmtrio agierte, Dustin Jankowski in Szene, dieser ließ noch zwei Gegenspieler stehen und schoss den Ball aus halblinker Position gegen den Innenpfosten, von wo er wieder zurück ins Feld sprang.
Birkenfelds Torhüter Julian Konrad vereitelt Kürnachs größte Chance
Während Kürnach meist mit langen Bällen agiert, zeigte Birkenfeld die reifere Spielanlage und kombinierte gefällig. Nur auf den Torerfolg mussten die Jungs um Spielertrainer Strohmenger bis kurz vor der Pause warten. Diesmal war es erneut Jankowski, der auf der linken Seite seinen Gegenspieler vernaschte und den Ball in die Mitte legte. Schebler stand goldrichtig und schob das Leder aus kurzer Distanz zum verdienten 1:1 über die Linie.
Auch in der zweiten Halbzeit lagen die Vorteile bei den Gästen. Das Banner aufseiten der Hausherren, auf dem die "Mission Doppelaufstieg" propagiert wurde, schien die Akteure auf dem Feld nicht zu beflügeln. Nach dem Aufstieg der Kürnacher Reserve vor Wochenfrist in die Kreisklasse, hatte man Mitte der zweiten Halbzeit nicht das Gefühl, dass auch die Relegation der ersten Mannschaft nun erfolgreich enden würde.
"Es sind noch 21 Minuten. Wir müssen jetzt alles geben", forderte Philipp Heinrich im Fanblock der Grün-Weißen über sein Megaphon angesichts des 1:1, das seiner Mannschaft nicht gereicht hätte. Und schien prompt Gehör gefunden zu haben: Sebastian Galm zog aus 35 Metern ab, doch der Birkenfelder Torhüter Julian Konrad konnte dessen fulminanten Schuss gerade noch über die Latte lenken. Außer diesem Distanzschuss hatte Kürnach aber nichts anzubieten, um das Ruder doch noch herumzureißen.
Denn nur zwei Minuten später schrieb Yannik Hörning, der nach Vorarbeit von Peter Schebler das Birkenfelder 2:1 markierte, die Hoffnungen der Gastgeber endgültig ab. Kürnachs Trainer Marco Forner hatte Minuten nach Abpfiff noch alle Hände voll zu tun, seine Jungs zu trösten, wohingegen die Birkenfelder ihre ersehnte Aufstiegsparty starteten.