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Fußball: Toto-Pokal
Am Mittwoch zu Gast beim TSV Lohr: 6 wissenswerte Dinge über den FC Ingolstadt 04
Bezirksliga gegen Dritte Liga in der ersten Toto-Pokal-Runde auf Verbandsebene. Die Gäste, die nun in Lohr antreten, haben schon zwei Jahre Bundesliga gespielt.
Sabrina Wittmann vom FC Ingolstadt 04 ist die einzige Cheftrainerin bei einem deutschen Männer-Profifußballklub.
Foto: Frank Scheuring (Archivfoto) | Sabrina Wittmann vom FC Ingolstadt 04 ist die einzige Cheftrainerin bei einem deutschen Männer-Profifußballklub.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 15.08.2024 02:56 Uhr

Mit dem FC Ingolstadt 04 hat Fußball-Bezirksligist TSV Lohr am Mittwoch, 7. August, ab 18.30 Uhr in der ersten Toto-Pokal-Runde auf Verbandsebene einen Drittligisten zu Gast, der Titelverteidiger in diesem Wettbewerb ist. Für die Gastgeber ist das Pokalspiel ein Highlight gegen einen Gegner, der bereits zwei Jahre Bundesliga in seiner Historie vorweisen kann und auch in der Drittklassigkeit unter Profibedingungen arbeitet. Nachfolgend sechs bemerkenswerte Dinge rund um den FCI, der erst nach der Jahrtausendwende auf der großen Fußballbühne aufgetaucht ist.

1. Der Verein

Der FCI trägt den Zusatz 04 in seinem Vereinsnamen, allerdings ist der Klub aus dem Norden Oberbayerns 100 Jahre jünger als der mutmaßlich bekanntere FC Schalke 04. Der FC Ingolstadt 04 entstand erst im Jahr 2004 durch eine Fusion der örtlichen Klubs MTV und ESV, die in den Niederungen des Amateurfußballs herumdümpelten und beide finanzielle Nöte hatten. Die Fußballabteilungen beider Vereine gingen im Jahr 2004 unter der Ägide des Unternehmers Peter Jackwerth zusammen, der bis heute Präsident des Fusionsvereins FC ist.

Die Fusion war Startschuss für eine sportliche Aufwärtsentwicklung, die 2010 in die 2. Bundesliga und 2015 sogar in die Erstklassigkeit führte. Mittlerweile sind die Schanzer, die so heißen, weil die Stadt einst Landesfestung war, in der man sich verschanzen konnte, wieder drittklassig, streben aber nach der Rückkehr in die Zweite Bundesliga.

2. Die größte Zeit

Auch wenn's mancher schon vergessen hat: Der FC Ingolstadt 04 spielte von 2015 bis 2017 in der Bundesliga. In der Premierensaison behauptete sich der damalige Aufsteiger überraschend gut. Unter Trainer Ralph Hasenhüttl gewann er nicht nur die ersten drei Auswärtsspiele, das Team schaffte es am Ende ohne große Sorgen auf den elften Tabellenplatz. Ein gemessen an den Möglichkeiten des Vereins überragendes Abschneiden.

Doch die Erfolge weckten Begehrlichkeiten, Trainer Hasenhüttl wechselte zum Spitzenklub nach Leipzig. Nachfolger Markus Kauczinski holte in seinen ersten zehn Saisonspielen nur zwei Punkte und wurde entlassen – am Ende der Runde stand der Abstieg.

3. Die bekanntesten Trainer

Unter den Trainern des Lohrer Gegners sind einige bekannte Namen. Heraus sticht Hasenhüttl, der den Verein 2013 übernahm, ihn 2015 in die Bundesliga führte und 2016 im Oberhaus den Klassenerhalt schaffte. Damit empfahl sich der Österreicher für Tätigkeiten bei RB Leipzig und in der englischen Premier League.

Weitere bekannte Trainer waren Thorsten Fink (2008 –2009), Horst Köppel (2009), Benno Möhlmann (2010 – 2011), Stefan Leitl (2017 – 2018), Jens Keller (2018 – 2019) oder Michael Köllner (2023 – 2024). Gleich dreimal Trainer beim FCI war der gebürtige Ochsenfurter Tomas Oral, der von 2011 bis 2013, im Frühjahr 2019 sowie von 2020 bis 2021 die sportliche Verantwortung trug.

4. Die prominentesten Fans

Als bekannteste Fans des FCI gelten der frühere Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, Moderator Markus Kavka und der Kabarettist Günter Grünwald. Als Entschuldigung für sie mag durchgehen, dass sie alle gebürtige Ingolstädter sind.

5. Die unterfränkischen Verbindungen

Mit Felix Keidel, der am Sonntag zum Drittliga-Einstand einen Treffer zum 2:1-Heimsieg des FCI über den SV Waldhof Mannheim besteuerte, verfügen die Ingolstädter über einen Mittelfeldspieler, der familiäre Wurzeln in Unterfranken hat.

Felix Keidel (links) vom FC Ingolstadt 04 und sein Mitspieler Lukas Fröde im Duell mit dem Ex-Kickers-Spieler (Mitte) Ivan Franjic
Foto: Frank Scheuring | Felix Keidel (links) vom FC Ingolstadt 04 und sein Mitspieler Lukas Fröde im Duell mit dem Ex-Kickers-Spieler (Mitte) Ivan Franjic

Er ist der Sohn des Rimparers Ralf Keidel, der unter anderem für den FC Würzburger Kickers, den FC 05 Schweinfurt, den MSV Duisburg und RW Oberhausen spielte und seine aktive Laufbahn schließlich beim FC Ingolstadt 04 beendete. Außerdem stehen mit David Kopacz und Lukas Fröde zwei frühere Spieler des FC Würzburger Kickers im Kader.

6. Das Alleinstellungsmerkmal

Der FC Ingolstadt ist der einzige Verein im deutschen Profifußball der Männer, der eine Frau als Cheftrainerin beschäftigt. Sabrina Wittmann kam im Frühjahr 2024 als Nachfolgerin des entlassenen Michael Köllner ins Amt. Die gebürtige Ingolstädterin hat sich als Nachwuchstrainerin im Verein für den Posten empfohlen.

Dabei ist der Verein bemüht, den Umstand, dass die 33-Jährige eine Frau ist, bewusst wenig zu thematisieren. Vielmehr rücken die Verantwortlichen ihre fachliche Kompetenz in den Vordergrund. "Sabrina Wittmann hat in ihrer bisherigen Zeit auf der Schanz eindrucksvoll bewiesen, dass sie nicht nur die Fähigkeit besitzt, junge Spieler zu fördern, sondern auch Mannschaften nachhaltig zu entwickeln, deren volles Potenzial auszuschöpfen und zum Erfolg zu führen. Dies hat sie über Jahre hinweg sowohl im Nachwuchs wie auch zuletzt bei den Profis eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dafür bedarf es neben einer hohen inhaltlichen Qualität einer konsequent gelebten Leistungskultur auch einer stark ausgeprägten Führungskompetenz", wurde FCI-Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer auf der Vereins-Homepage zitiert, als Wittmann im Juni von der Interims- zur Cheftrainerin befördert wurde.

 
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