Das trübe Wetter passte zur Stimmung am Bleichwasen. Bei ungemütlicher Witterung verliefen sich am Samstag gerade noch 50 Zuschauer zum Heimspiel der Kitzinger Bayern gegen Neuhütten/Wiesthal. Nach dem 0:3 (0:2) gegen den um den Klassenerhalt kämpfenden Gegner aus dem Spessart musste sich die Heimelf eingestehen, in allen Belangen unterlegen gewesen zu sein. Sie hatten es der Nachlässigkeit des Gegners zu verdanken, nicht höher verloren zu haben. Für den Bezirksliga-Letzten aus Kitzingen war es das 13. sieglose Spiel.
Am vorletzten Hinrundenspieltag hatte das Team, das Trainer Burkhard Straßberger, nun seit etwas mehr als einem Monat im Amt, zur Verfügung stand, nur noch in Stücken etwas mit dem vor der Saison geplanten Kader zu tun. Die Liste der aus mancherlei Gründen Fehlenden ist lang. Fabian Kehrer, Jossef Jabiri, Felix Straßberger, Marco Gröll, Markus Savitis, Hans-Jürgen Hörner und André Hartmann machten Verletzungen für ihr Fehlen geltend, Benedikt Straßberger fehlte berufsbedingt, Martin Eperjesi ist weggezogen und spielt ebenso nicht mehr für die Kitzinger wie Daniel Koch, Daniel Mache und Morris Heger.
So absolvierten Nicklas Donaldson als Innenverteidiger und Nassir Safsafi im rechten offensiven Mittelfeld zum ersten Mal ein Spiel über die vollen 90 Minuten und Robin Jarrath kam auf der linken Seite kam zu seinem zweiten, der eingewechselte Christopher Lutsch zu seinem ersten Saisoneinsatz.
Ein Altersdurchschnitt von 22,6 Jahren könnte in die Zukunft weisen, doch wie es am Bleichwasen selbst in der Winterpause weitergeht, weiß derzeit niemand. „Oft ist es so, dass sich erst der Trainer entscheidet und dann die Spieler. Wir befinden uns momentan auf der Suche und führen Gespräche“, erklärte Straßberger, der selbst nur bis zum Jahreswechsel zur Verfügung steht. Nur für ein halbes Jahr werde der Verein keinen finden, daher sei es logisch, dass derjenige, der in der Winterpause komme, auch der Trainer für die nächste Runde sei.
Was am Samstag auf dem Platz geschah, ist schnell erzählt. Das Bemühen ist all denen, die in der aktuellen Situation das Kitzinger Trikot tragen und zu ihrer Zusage stehen, nicht abzusprechen. Doch rasch wurde gegen Neuhütten klar, dass es auch diesmal nicht reichen würde. Nach einem Fehler von Torwart Florian Nöth traf Christian Huth nach einer Viertelstunde zur Führung der Gäste. Rund eine halbe Stunde war absolviert, als Steffen Münster ein Solo mit einem Schuss erfolgreich vollendete.
Hätte Nöth nicht gegen Christian Kunkel mit dem Fuß geklärt, wäre der Rückstand schon zur Halbzeit höher ausgefallen. Nach der Pause vergaben die Gäste weitere Chancen. Huth traf das Außennetz, dann legte er Michael Riedmann das 0:3 auf. „Unser Sieg war hochverdient, aber wir gingen zu fahrlässig mit den Chancen um“, erklärte Neuhüttens Trainer Frank Zyzik.
Straßbergers Stellungnahme stand für sich: „Wir waren in allen Belangen unterlegen. Ärgerlich ist, dass die Jungs eigentlich mehr könnten. Dass wir die Bezirksliga nicht rauf und runter spielen, ist uns bewusst, aber bei jedem wäre mehr möglich.“ Eine Woche zuvor in Keilberg hatte es zumindest teilweise so ausgesehen, als könnten die Kitzinger noch einmal konkurrenzfähig sein. „Jeder hat seine Möglichkeiten ausgenutzt, davon waren wir diesmal weit entfernt“, erklärte Straßberger. Eine Torchance? Gab es nicht. Schon im Vorwärtsspiel wurden die Bälle an den Gegner verloren oder zu ungenau zum Mitspieler gespielt.
Man könnte an solchen Abläufen im Training arbeiten, wenn nicht nur eine sehr überschaubare Spielerzahl zu den Einheiten käme. Die Bayern, bis vor fünf Monaten noch in der Landesliga, sind im freien Fall.
Die Statistik des Spiels
Bayern Kitzingen – TSV Neuhütten/Wiesthal 0:3 (0:2)
Kitzingen: Nöth – de Luca, Lambrecht, Donaldson (87. Kieser), Kressmann – Gaubitz, Schlarb – Jarrath (58. Scarriglia), Schmidt, Safsafi (63. Lutsch) – Wunder.
Neuhütten: Philipp Wirzberger – Dominik Kunkel, Marco Kunkel, Andre Wirzberger, Christian Kunkel (87. Schuhmann) – Pimpertz (75. Eich), Alexander Kunkel – Riedmann, Schanbacher, Münster – Huth (80. Weber).
Schiedsrichter: Böhm (Niederwerrn).
Zuschauer: 50.
Tore: 0:1 Christian Huth (15.), 0:2 Steffen Münster (31.), 0:3 Michael Riedmann (53.).