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Handball
Handball-Klassentreffen beim TSV Rödelsee mit den Meister-Mannschaften von 2013 und 2018
Zum 100-jährigen Vereinsbestehen spielten die beiden Rödelseer Meister-Mannschaften von 2013 (in Weiß) und 2018 (in Schwarz) in der Iphöfer Karl-Knauf-Halle gegeneinander. Das Spiel endete 32:31 für das 2018er-Team.
Foto: Hartmut Hess | Zum 100-jährigen Vereinsbestehen spielten die beiden Rödelseer Meister-Mannschaften von 2013 (in Weiß) und 2018 (in Schwarz) in der Iphöfer Karl-Knauf-Halle gegeneinander. Das Spiel endete 32:31 für das 2018er-Team.
Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:17 Uhr

Es war ein Handball-Leckerbissen, den der 1923 gegründete TSV Rödelsee zu seinem 100-jährigen Vereinsbestehen in der Iphöfer Karl-Knauf-Halle servierte: ein "Legendenspiel" der beiden Meister-Mannschaften von 2013 und 2018.

Vor zehn Jahren feierte der Turn- und Sportverein, der sich im besagten Jahr aus dem zuvor aufgelösten Fußball-Club „Viktoria“ gegründet und ab 1928 eine Handball-Abteilung hatte, aus dem 1700 Menschen zählenden Ort im Landkreis Kitzingen mit dem Aufstieg in die Dritte Liga seinen größten Erfolg.

Zuschauer und Spielern schwelgen in Erinnerungen an Handball-Hochzeiten

Nach dem Abstieg aus der dritthöchsten Spielklasse 2016 meldete der Verein seine Handballer jedoch nicht nur eine Klasse tiefer in der Bayernliga an, sondern drei Klassen tiefer in der Bezirksoberliga. 2018 sprang in der höchsten Liga auf Bezirksebene noch ein Titel heraus, wobei die Rödelseer auf den Landesliga-Aufstieg verzichteten.

Michal Tonar beendete 2013 mit der Bayernliga-Meisterschaft seine Karriere in Rödelsee. Heute ist der 53-Jährige Trainer des tschechischen Spitzenklubs Dukla Prag.
Foto: Hartmut Hess | Michal Tonar beendete 2013 mit der Bayernliga-Meisterschaft seine Karriere in Rödelsee. Heute ist der 53-Jährige Trainer des tschechischen Spitzenklubs Dukla Prag.

Rund 200 Zuschauerinnen und Zuschauer konnten nun mit den Akteuren von damals in Erinnerungen an die Handball-Hochzeiten in Rödelsee schwelgen. Freilich gelangen nicht mehr alle Tricks, doch das erste Tor für die Meister von 2013 bot einen Vorgeschmack auf das, was noch zu sehen sein sollte: Jan Kästner verwandelte ein Kempa-Zuspiel des Tschechen Michal Tonar.

Tonar besitzt bis heute "Kultstatus" am Fuße des Schwanbergs. Er kam einst als gefeierter Star und bestätigte beim TSV seine Klasse: Er bewahrte die Rödelseer vor dem Bayernliga-Abstieg und warf sie mit seinem starken linken Arm gar in die Dritte Liga. Der 197-fache tschechische Nationalspieler war und ist eine Koryphäe im Handball. Der Ex-Profi, der zuvor auch für den Zweitligisten EHV Aue und den HSC Bad Neustadt spielte, kam 2010 nach Rödelsee, wo er mit der Meisterschaft 2013 seine Karriere beendete.

Michal Tonar ist Trainer in seiner Heimat beim Spitzenklub Dukla Prag

Der 53-Jährige trainierte zunächst seinen Heimatverein Pilsen und heuerte vor drei Jahren als Trainer bei Dukla Prag, einer der führenden tschechischen Handball-Klubs, an. Sein ältester Sohn Michal spielt auch für Dukla, sein jüngerer Sohn Jakub ist für den HC Eintracht Hildesheim in der Dritten Liga Nord-West auf Torejagd.

Michal Tonar (links) und Jan Kästner waren bester Laune beim 'Legendenspiel' des TSV Rödelsee. Zum 100-jährigen Vereinsbestehen hatte der Klub ein Spiel zwischen den Meister-Teams von 2013 und 2018 organisiert.
Foto: Hartmut Hess | Michal Tonar (links) und Jan Kästner waren bester Laune beim "Legendenspiel" des TSV Rödelsee. Zum 100-jährigen Vereinsbestehen hatte der Klub ein Spiel zwischen den Meister-Teams von 2013 und 2018 organisiert.

"Ich habe keine Sekunde überlegt, dabei zu sein", freute sich das tschechische Idol über das Wiedersehen alter Mitstreiter in Rödelsee. Auch seine Rückraumpartner von damals, Jan Kästner und Andre Deis, sagten sofort zu. Kästner spielte nach seiner Zeit beim TSV eine halbe Saison bei seinem Heimatverein in Coburg, musste aber nach einem Knorpelschaden seine Karriere bald beenden. "Heute bin ich Fußball-Papa meiner kleinen Tochter", sagte der 37-Jährige.

Aus der 2013er-Mannschaft sind aktuell nur noch Thomas Schneider und Julius Weinhardt aktiv. Schneider steht wieder für seinen Heimatverein TV Marktsteft in der Landesliga zwischen den Pfosten. Weinhardt heuerte erneut bei der TG Heidingsfeld in der Bezirksoberliga an.

Von der Rödelseer 2018er-Mannschaft ist derzeit kein Handballer mehr aktiv

Andreas Paul hörte vor kurzem bei der DJK Waldbüttelbrunn auf, Bastian Demel bestritt bis Mai auch seine letzte Saison beim TSV Rothenburg und Maximilian Häckner, zuletzt Spielertrainer beim SV Michelfeld, ist aktuell ohne Engagement. Der ehemalige Rödelseer Spielertrainer Radovan Suchy hat, nachdem er zuletzt die Frauen der HSG Volkach trainierte, aufgehört, sein Bruder Dusan pausiert seit seinem Aus in Waldbüttelbrunn.

Bastian Demel (links) setzt sich gegen Michael Burger durch und markiert ein weiteres Tor.
Foto: Hartmut Hess | Bastian Demel (links) setzt sich gegen Michael Burger durch und markiert ein weiteres Tor.

Aus der 2018er-Mannschaft steht derzeit kein Spieler mehr auf dem Handball-Parkett. Patrick Heß und Lukas Demel mussten aufgrund Verletzungen vor einigen Jahren ihre Laufbahn beenden. Thomas Endriß war einer der letzten, die noch aktiv waren, doch im März dieses Jahres zogen die Rödelseer wegen Personalmangels ihre Mannschaft aus dem Bezirksliga-Spielbetrieb zurück.

Die Akteure beider Mannschaften zeigten ihrem Publikum, dass sie bis heute mit dem Handball umgehen können. Eine zur von Michael Troll und Christian Schneider (beide TV Marktsteft) geleiteten Partie initiierte Spendenaktion brachte 1170 Euro für den guten Zweck ein: Sie gehen an die Station Regenbogen der Universitäts-Kinderklinik in Würzburg.

TSV 2013: Matthias Sammetinger, Thomas Schneider, Vilo Vitkovic, Lukas Demel, Gabor Csorba, Lukas Demel, Andreas Paul, Andre Deis, Jan Kästner, Michal Tonar, Maximilian Häckner, Christian Häckner, Bastian Demel, Radovan Suchy, Julius Weinhardt.

TSV 2018: Thomas Schneider, Christian Roßmark, Sascha Hammer, Michael Burger, Stefan Pruy, Patrick Heß, Thomas Endriß, Leonardo Piske, Radovan Suchy, Moritz Reichhard, Martin Strietzel.

 
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