Seit Montagabend ist Dusan Suchy nicht mehr Trainer des Handball-Drittligisten DJK Waldbüttelbrunn. Dass sich der Verein von dem Coach getrennt habe, gab Winfried Körner, der Sportvorstand des Tabellenletzten, nun bekannt.
"Wir mussten angesichts der sportlichen Situation handeln", erklärte Körner gegenüber dieser Redaktion. Suchy war seit 2016 in der Gemeinde im Landkreis Würzburg tätig gewesen und hatte mit seiner Mannschaft im Mai 2022 durch den Gewinn der Bayernliga-Meisterschaft den Drittliga-Aufstieg geschafft. Eine Klasse höher wurde es freilich hart für die DJK: Waldbüttelbrunn verlor in einer von zahlreichen Spielerausfällen geprägten Saison alle zwölf bisherigen Partien – zuletzt am Samstag mit 24:36 bei der mHSG Friesenheim-Hochdorf II.
"Mit so etwas muss man als Trainer rechnen, auch wenn es mir noch nicht so oft passiert ist", kommentierte Suchy seine Entlassung. Er könne die Gedanken der sportlichen Leitung, mit dem Trainerwechsel einen neuen Reiz setzen zu wollen, sogar nachvollziehen. Gleichwohl wies er darauf hin, dass er in dieser Saison unter schwierige Bedingungen gearbeitet habe: "Ständig kamen neue Ausfälle dazu, wir haben fast jeder Woche mit einer anderen Mannschaft gespielt."
Der Nachfolger Suchys kommt aus dem Mannschaftskreis: Kreisläufer Julian Bötsch, ein früherer Zweitliga-Handballer, soll zumindest zum bis Saisonende für die DJK verantwortlich sein. "Um ihn herum wollen wir ein Team aus den eigenen Reihen bilden", erklärt Körner, dass Bötsch, der an diesem Mittwoch 34 Jahre alt wird, noch personelle Unterstützung bekommen werde.
Ferner wird sich der Sportvorstand in den nächsten Wochen daran machen, personelle Weichenstellungen – sowohl was den Trainer als auch Spieler betrifft – für die Saison 2023/24 vorzunehmen. Dass diese Runde für Waldbüttelbrunn dann wieder in der Bayernliga stattfindet, ist angesichts von derzeit zehn Punkten Rückstand auf einen Relegationsplatz sehr wahrscheinlich.
Der neue Trainer will durch seine Arbeit "in kleinen Schritten vorankommen" und beim anstehenden Heimspiel gegen TuS Dansenberg (Samstag, 26. November, 19.30 Uhr), in dem Julian Bötsch trotz seiner neuen Aufgabe auch wieder selbst auf dem Spielfeld stehen will, gar nicht so sehr aufs Ergebnis schauen. Durch Gespräche mit den Spielern wolle er Selbstvertrauen vermitteln. Zudem ist ein wesentliches Arbeitsgebiet des Neuen das Angriffsspiel: "Wir haben zwar die meisten Gegentore der Liga gekriegt. Das lag aber auch an den vielen Ballverlusten vorne, durch die die Gegner zu einfachen Toren gekommen sind", so Bötsch. Frei nach dem Motto: Wer vorne besser trifft, fängt sich hinten keine Gegenstöße ein.
Da hätte man sich mal lieber ein Beispiel am SC Freiburg genommen - da wird mit dem verdienten Trainer auch mal abgestiegen, um dann mit ihm einen neuen Anlauf zum Aufstieg zu nehmen.