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Handball: Bezirksoberliga
Handball-Frauen der HSG Volkach werden BOL-Meister: Warum sie trotzdem nicht aufsteigen wollen
Die Frauen der HSG Volkach gewinnen die Meisterschaft in der Handball-Bezirksoberliga. Sie verzichten auf den Landesliga-Aufstieg.
Foto: Hartmut Hess | Die Frauen der HSG Volkach gewinnen die Meisterschaft in der Handball-Bezirksoberliga. Sie verzichten auf den Landesliga-Aufstieg.
Hartmut Hess
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:10 Uhr

Fast hätte die SG Garitz/Nüdlingen eine Meisterfeier der HSG Volkach am Samstagabend verhindert – doch nicht auf dem Feld, denn dort machten die Bezirksoberliga-Frauen mit einem deutlichen 28:11 (12:4)-Heimsieg im Saisonfinale den Sack zu. Wären die Gäste nicht angetreten, was tags zuvor gegen Großlangheim der Fall gewesen war, hätte die Spielleitung die SG aus der Wertung nehmen und ihre Spiele streichen müssen, wodurch die direkten Konkurrenten HSG Mainfranken und TG Heidingsfeld profitiert hätten, da die gegen die Frauen aus dem Landkreis Bad Kissingen je ein Spiel verloren hatten.

Das Saisonfinale erwies sich für die Volkacherinnen nur zu Beginn als eine zähe Angelegenheit, denn nach sieben Minuten stand es gerade mal 2:1. Danach verringerten sie ihre Fehlerquote,und mit dem 8:2 (20.) waren die Fronten geklärt. Den von den Spielerinnen Melissa Schäfer und Sarah Stockerl gecoachten Gästen gelangen im ersten Durchgang nur vier Tore. Volkachs Trainer Radovan Suchy und Co-Trainer Christian Liebenstein, für beide das letzte Spiel, durften sich frühzeitig entspannt zurücklehnen.

Sophia Scheller und Teresa Werner werfen je fünf Volkacher Tore

Konter um Konter liefen die Gastgeberinnen nach langen Pässen ihrer starken Torhüterinnen Katharina Knoppe und Annika Menz und erhöhten das Ergebnis. Im Angriff überzeugten Sophia Scheller und Teresa Werner mit je fünf Toren, Teresa Werner zudem mit Übersicht als Spielmacherin. Am Ende eine zweistellige Anzahl an Toren erzielt zu haben, war eines der wenigen Erfolgserlebnisse der Gäste bei ihrer krachenden Niederlage.

Trainer Radovan Suchy (links) und der langjährige Co-Trainer Christian Liebenstein verabschiedeten sich mit der Meisterschaft von der Volkacher Trainerbank.
Foto: Hartmut Hess | Trainer Radovan Suchy (links) und der langjährige Co-Trainer Christian Liebenstein verabschiedeten sich mit der Meisterschaft von der Volkacher Trainerbank.

Nach der Schlusssirene kannte der Jubel der Gastgeberinnen keine Grenzen mehr und sie verschonten ihren Trainer nicht von einer Sektdusche. "Die Mädels machen es mir schon schwer zu gehen", bekannte Suchy, der die Aufgabe bei seiner ersten Station im Frauen-Handball mit der Meisterschaft bravourös erfüllte.

Rührende Szenen entstanden, als die erfolgreichen Spielerinnen Rosen überreicht bekamen, einige von ihren mit ihren kleinen Kindern auf dem Arm. Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Rupert Mahler hatte Sekt und Shirts besorgt. "Es ist geil, wie wir die Saison nach holprigen Start noch gedreht haben", fand Sophia Scheller. Meister ja, aber Aufstieg nein – so heißt aktuell das Motto bei den Volkacher Frauen.

Volkach scheut den Mehraufwand und will seine Talente fördern

Denn wie der Vereinsvorsitzende Volker Menz sagte, würden sie ihr Aufstiegsrecht in die Landesliga, in der die HSG zuletzt in der Saison 2018/19 vertreten war, nicht wahrnehmen. "Sie wollen derzeit den Mehraufwand nicht auf sich nehmen, und in der BOL ist es einfacher, junge Talente einzubauen." Menz und seine Mitstreiter haben zudem noch eine weitere Aufgabe vor sich: eine Trainerin oder einen Trainer zu finden. "Wir sind mit mehreren Leuten in Gesprächen", erklärte Menz.

Die Volkacherinnnen steigen nicht auf, danach wäre die TG Heidingsfeld an der Reihe, doch deren stellvertretender Mannschaftsverantwortlicher Thomas Portner ließ wissen, "dass wir uns darüber noch keine Gedanken gemacht haben". Sie würden abwarten, bis sich die Verbandsverantwortlichen mit diesem Thema bei ihnen melden.

Die Statistik des Spiels

Handball, Bezirksoberliga Frauen
HSG Volkach – SG Garitz/Nüdlingen 28:11 (12:4)
Volkach: Wirsching – Liebenstein 4, Menz, Hirt 4, Wagner Sophia, Zängler 3, Knoppe, Baumann 2, Schuster 1, Scheller 5, Werner 4, Zängler 1, Jäcklein, Wagner Julia 2, Höhn 2.
Garitz/Nüdlingen: Dörr – Schäfer, Stockerl, Hein 1, Mahlmeister 3, Höchemer, Hippler 1, Veth, Przybilla 4, Reiher, Scheinig, Steinegger 2.
Spielfilm: 2:1 (7.), 8:2 (20.), 10:3 (26.), 12:4 (Halbzeit), 20:5 (40.), 18:4, 20:6 (45.), 25:10 (54), 28:11 (Endstand).
Siebenmeter: 4/3/ : 1/0.
Strafminuten: 2/-.
Schiedsrichter: Götz (Rimpar).
Zuschauende: 100.
(hhe)
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