Eine außerordentliche Saison steht den unterfränkischen Handball-Teams in der Männer-Bezirksoberliga bevor. Denn nach einem von der DJK Waldbüttelbrunn angestrengten Sportgerichtsurteil blieb dem Verband auf Grund der Regularien keine andere Möglichkeit, als die Männer-BOL aufzustocken. Nachdem dem SV Michelfeld die Meisterschaft der Saison 2022/23 und damit der Landesliga-Aufstieg aberkannt wurde, umfasst die BOL in dieser Spielzeit 13 Mannschaften. Deswegen spricht vor der am Wochenende für die Teams aus der Region beginnenden und bis Anfang Mai andauernden Runde nicht nur Giebelstadts Trainer Mario Bitzek von einer enormen Belastung, "da müssen wir praktisch jedes Wochenende spielen". Hier ein Überblick über die Männer- und Frauen-Bezirksoberligisten aus der Region.
Bezirksoberliga Männer
SV Michelfeld
Die Handballer des SV Michelfeld hatten sich bis Ende August auf eine Saison in der Landesliga vorbereitet, bis ihnen das Sportgerichtsurteil einen Strich durch die Rechnung machte. "Es wart hart, die Enttäuschung bei den Jungs war riesig", berichtet SV-Vorsitzender Harald Dennerlein. Nun hofft er, dass das Team unter dem weiter amtierenden Spielertrainer Andreas Kister eine Trotzreaktion zeigt. Neu im Aufgebot sind Rückraumspieler Leon Deppisch vom TSV Rödelsee, der seine Mannschaft zurückgezogen hat, und Torhüter Simon Vornberger von der HSG Mainfranken. Also just von jenem Verein, bei die Michelfelder am Samstag, 23. September, zu ihrem ersten Saisonspiel zu Gast sind (14.30 Uhr, TGK-Ballspielhalle Kitzingen).
HSG Mainfranken
Die HSG Mainfranken verzeichnet mit Simon Vornberger (nach Michelfeld) nur einen Abgang, Julian Machwart hat aufgehört. Dafür rücken Nils Volbers und Louis Sammetinger aus der Jugend nach. Bis auf den noch verletzten Kreisläufer Amrit Thilon sind alle fit, was Trainer Norbert Senft optimistisch der Runde entgegen sehen lässt. "Auch Dennis Motscha wird voll dabei sein, deswegen peile ich Rang fünf oder sechs an", sagt der Handballlehrer.
SpVgg Giiebelstadt
Weniger ambitioniert geht die SpVgg Giebelstadt in die neue Runde, bei der Jonas Vogtherr zusammen mit Mario Bitzek das Coaching übernommen hat. Giebelstadt verliert Jugendspieler Fabian Benkert an die DJK Rimpar und will möglichst zwei Jugendspieler integrieren. "Unsere Mannschaft ist in die Jahre gekommen, sie muss noch zwei Jahre durchhalten, bis unsere meisterliche B-Jugend aufrückt", erklärt Bitzek. Er sieht eine harte Spielzeit auf die Teams der Liga zukommen. Auf der anderen Seite üben sich die Giebelstädter in Vorfreude auf die neue Sporthalle, in die sie möglichst zur Rückrunde einziehen wollen.
HSG Volkach
Bei der HSG Volkach hat sich Trainer Fabian Servatius aus persönlichen Gründen verabschiedet, seine Nachfolge haben Thorsten Klinger und Sebastian Seitzer angetreten. Personell sieht es an der Mainschleife gut aus, denn mit Kevin Baumann (zurück nach Dettelbach) ging nur ein Spieler. Dafür gibt es mehrere Neuzugänge wie Torwart Alexander Resler und Leo Schättler aus Gerolzhofen sowie Florian Hohmann aus Eichenzell. "Wir streben Platz vier an", gibt Thorsten Klinger als Saisonziel aus, und er sieht genug Potenzial, um das Ziel auch zu realisieren.
Bezirksoberliga Frauen
HSG Volkach
Zu den Favoriten in der Frauen-BOL gehört nach dem Meistertitel in der vergangenen Saison die HSG Volkach. Nachdem Radovan Suchy seinen Trainerjob abgegeben hat, faden die Volkacherinnen in Markus Thalhäuser einen neuen Trainer. Der Euerbacher hatte zuletzt die Männer des MHV Schweinfurt gecoacht und zuvor auch schon einige Jahre Frauen-Teams. "Die Mannschaft hat Qualität, und sie zieht voll mit", hat Thalhäuser schon früh erkannt. Die Mannschaft ist eingespielt, muss aber aus beruflichen Gründen auf die starke Torfrau Katharina Knoppe sowie auch ihre bisherige Vertreterin Lena Reiher verzichten. Zudem hat Anna Schlachter ihren Kreuzbandriss noch nicht komplett auskuriert. Deswegen holen die Volkacherinnen Alina Klöckner und Lida Feuerbacher aus der A-Jugend hoch. "Wir haben natürlich den Anspruch, oben mitzuspielen", sagt Markus Thalhäuser und setzt auf eine aggressive Abwehr, kombiniert mit schnellem Umschaltspiel.
HSG Mainfranken
Die Frauen der HSG Mainfranken verlieren Nicole Meulenkamp (Karriereende) und Anna Faltermeier (nach Marktsteft), ansonsten kann Trainerin Steffi Placht auf einen bewährten Kader setzen. Nach ihrem zweiten Kind will Julia Hammer (geborene Meyer) wieder einsteigen, ihre Schwester Melanie Herbig, die ebenfalls Mutterfreuden entgegen sieht, hat ihre Rückkehr angekündigt. "Bauchschmerzen bereitet mir, dass sich Lisa Ebner eine Auszeit nimmt", bekennt Steffi Placht. "Vorne mitspielen mit Estenfeld und Volkach", diesen Anspruch hegt die Trainerin für die neue Saison.
TV Großlangheim
Die kleinsten Brötchen aus dem Kitzinger Landkreis backt in der Frauen-BOL der TV Großlangheim. Beim Team von Trainer Dirk Böhm pausieren jetzt Barbara Saum und Sophia Sterk, Neuzugänge gibt es nicht. Die Großlangheimerinnen haben eine Hoheit in ihren Reihen mit Weinprinzessin Sophia Lenzer aus Iphofen. "Wir wollen möglichst schnell genügend Punkte sammeln um nichts mit dem Abstieg zu tun haben", gibt Dirk Böhm als Parole aus und er hofft auf einen Platz im Mittelfeld der Tabelle.