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Giebelstadt
Richtfest in Giebelstadt: Wie es nach dem Bau der neuen Sporthalle weitergeht
Der Rohbau der Sporthalle steht, aber in die Freude über den Baufortschritt mischen sich Sorgen über drohende Preissteigerungen und Lieferprobleme.
Bei seinem Richtspruch an der neuen Dreifach-Sporthalle in Giebelstadt nimmt Zimmerermeister Martin Söllerspöck einen Schluck auf das Wohl des Bauherrn und der Handwerker.
Foto: Gerhard Meißner | Bei seinem Richtspruch an der neuen Dreifach-Sporthalle in Giebelstadt nimmt Zimmerermeister Martin Söllerspöck einen Schluck auf das Wohl des Bauherrn und der Handwerker.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:56 Uhr

Drei kräftige Schlucke nimmt Zimmerermeister Martin Söllerspöck auf das Wohl des Bauherrn und des edlen Handwerks, dann zerschellt sein Glas – wie es Tradition ist – am Fuß des Rohbaus. Mit Gesamtkosten von 7,5 Millionen Euro ist die neue Dreifach-Sporthalle nördlich der Grundschule zurzeit das teuerste Bauvorhaben der Gemeinde Giebelstadt und doch nur Teil eines Gesamtprojekts, das Bürgermeister Helmut Krämer gerne als Meilenstein in der städtebaulichen Entwicklung seiner Gemeinde bezeichnet. Eine Außensportanlage für die benachbarte Grundschule, ein parkähnlicher Freizeitbereich und ein großer Parkplatz sollen im Umfeld der Schule entstehen. Am Ende werden es wohl deutlich mehr als zehn Millionen Euro sein, die in das Umfeld von Grundschule und neuer Sporthalle fließen werden.

Noch ist man mit dem Fortgang der Bauarbeiten und der Kostenentwicklung zufrieden. Aufträge im Umfang von rund vier Millionen Euro seien bereits verwirklicht oder an Firmen vergeben, sagt Bürgermeister Krämer. Letzter Akt vor dem Richtfest war das Einsetzen der Dachkonstruktion aus Holz-Leimbindern. Um etwa 100.000 Euro sei der berechnete Kostenrahmen bisher überschritten worden. Angesichts von Lieferengpässen und rasant steigenden Preisen, die die Baubranche gegenwertig beschäftigen, sei dies ein akzeptabler Betrag, so Krämer. Spannend werde nun die Ausschreibung der Hallenfassade.

Vor wenigen Tagen wurde die Dachkonstruktion der neuen Dreifach-Sporthalle in Giebelstadt montiert. Bis jetzt blieb die Baustelle vor Kostensteigerungen weitgehend verschont.
Foto: Gerhard Meißner | Vor wenigen Tagen wurde die Dachkonstruktion der neuen Dreifach-Sporthalle in Giebelstadt montiert. Bis jetzt blieb die Baustelle vor Kostensteigerungen weitgehend verschont.

Als Fassadenhülle hat Architekt Andreas Michel vom Würzburger Architekturbüro Hetterich opaleszente Kunststoffplatten geplant, die auf einer Stahlkonstruktion montiert werden. Nach Norden öffnet sich eine Fensterfront aus Glas und Aluminium. Im zweiten Quartal 2023 soll die Halle bezugsfertig und ab Herbst 2023 für den Schulsport nutzbar sein. Die Tage der kleinen Schulsporthalle sind damit gezählt. Sie wird abgerissen.

Der Baustelle drohen steigende Preise und lange Lieferzeiten

Wetten will Bürgermeister Krämer allerdings nicht darauf, dass der Zeit- und Kostenplan weiterhin wie bisher eingehalten werden kann. Für Stahl und Aluminium seien die Preise derzeit außerordentlich hoch und die Lieferzeiten lang - eine Situation, die bereits seit dem vergangenen Jahr andauert und durch den Ukraine-Krieg verschärft wurde.

Teil des städtebaulichen Konzepts ist der Großparkplatz für 156 Fahrzeuge zwischen neuer Sporthalle und B 19. Die Arbeiten an dem Gelände und der Zufahrt sollen in diesen Tagen abgeschlossen werden. Anfang Mai wird der Parkplatz voraussichtlich eröffnet. Insgesamt kostet dieser Parkplatz rund 1,5 Millionen Euro. 60 Prozent der förderfähigen Kosten steuert die Städtebauförderung bei.

Welche Funktionen der neue Großparkplatz hat

Ein Parkplatz für 1,5 Millionen Euro? Die hohen Kosten haben seitens der Bürgerinnen und Bürger Kritiker auf den Plan gerufen. Bürgermeister Helmut Krämer tritt der Kritik mit dem Hinweis auf die verschiedenen Funktionen entgegen, die an diesen Platz geknüpft sind. Der Fahrzeugverkehr zur Grundschule soll vollständig auf den neuen Parkplatz umgeleitet werden, um in einem nächsten Schritt die Schulstraße weitgehend vom Verkehr zu entlasten.

Außerdem diene der Parkplatz den Anwohnern und trage so zur Entschärfung der angespannten Parksituation in der Ortsmitte bei. Schlussendlich sei der Platz dank seiner umfangreichen Begrünung mit rund 60 Bäumen und viel Gebüsch auch eine optische Aufwertung des Ortseingangs, sagt Bürgermeister Krämer. "Es ist auf den ersten Blick viel Geld, aber 10.000 Euro pro Stellplatz auf einem Parkplatz, der auch noch gut ausschauen soll, sind heutzutage durchaus im Rahmen", so Krämer weiter. Dieser vielfältige städtebauliche Nutzen sei schließlich die Voraussetzung für die Unterstützung durch die Städtebauförderung gewesen.

Richtfest in Giebelstadt: Wie es nach dem Bau der neuen Sporthalle weitergeht

Der nächste Schritt, der erfolgen soll, ist der Bau der Außensportanlagen mit einem Allwetterplatz, einer Laufbahn und einem kleinen Rasenplatz für den Schulsport, erläutert der Bürgermeister. Das weitere Areal soll dann parkähnlich begrünt werden und den Altort über einen Fußweg mit dem Einzelhandelszentrum nördlich des Langwiesengrabens verbinden. Auch den bisherigen Lehrerparkplatz und das Areal der alten Schulturnhalle will man in diese Gestaltung einbeziehen.

Diskutiert wurde in den Vergangenheit auch der Bau eines privaten finanzierten Ärztehauses im direkten Anschluss an den ehemaligen Gutshof am Ortsteingang. Ein Baufeld für das Vorhaben wurde bereits eingeplant. Ob dieses Ärztehaus gebaut wird, hänge aber von der Entscheidung der privaten Investoren ab, so Krämer.

 
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  • gaugruzi@web.de
    das mit den Preissteigerungen ist seit Jahren bekannt. Kenne Keine Baustelle (welche durch die öffentliche Hand geplant und gebaut wird) die am Ende günstiger von den Kosten ausgefallen ist wie mal ursprünglich kalkuliert war. So wie das Theater in Würzburg am Ende mind 100 Mio kosten wird, werden die Kosten in Giebelstadt auch um einige höher ausfallen. Habe dann kein Mitleid, Der Parkplatz hätte viel günstiger gebaut werden können. Abgesehen von der Flächenversiegelung hätten es auch kleine Sträucher getan. Die wachsen dann und werden auch groß. Schade dass das Geld so raus geworfen wird. Anscheinend kann es sich Giebelstadt das leisten !
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  • Mainkommentar
    "Angesichts von Lieferengpässen und rasant steigenden Preisen, die die Baubranche gegenwertig beschäftigen" Ganz ehrlich man kann das gejammere allerorten nicht mehr hören. Muss man halt vorab einen Komplepreis ausmachen und Strafzahlungen bei Lieferverzug auch vorher aushandeln. Wenn die ganzen Leute egal ob in Presse, Fernsehen oder Radio nicht ständig jammern würden, ginge in Deutschland auch mal wieder was voran.
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