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HANDBALL
Kommentar zum Handball: Es gibt keine Gewinner
Ein Sportgerichtsurteil und seine Konsequenzen: Plötzlich ist der Meister kein Meister mehr und der neue Meister kein Aufsteiger.
Die Mannschaft des SV Michelfeld feierte am 29. April die vermeintliche Meisterschaft in der Handball-Bezirksoberliga. Nun ist der Titel weg.
Foto: Jürgen Sterzbach | Die Mannschaft des SV Michelfeld feierte am 29. April die vermeintliche Meisterschaft in der Handball-Bezirksoberliga. Nun ist der Titel weg.
Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:33 Uhr

Das Urteil des Bundesgerichts des Deutschen Handballbundes (DHB) hat Turbulenzen ausgelöst. Dem SV Michelfeld wurde vier Monate nach der Meisterfeier der Titel in der Männer-Bezirksoberliga aberkannt und der Platz in der Landesliga genommen. Stattdessen durfte die zweite Mannschaft des TSV Lohr aufsteigen, wollte das aber gar nicht und muss nun eine Sonderregelung in Anspruch nehmen, um in der Bezirksoberliga zu bleiben. Die vors Bundesgericht gezogene DJK Waldbüttelbrunn hat zwar den Prozess gewonnen, bleibt aber mit ihrer zweiten Mannschaft dennoch in der Bezirksoberliga. Und auch beim vermeintlich abgestiegenen TSV Mellrichstadt ist die Freude über den unvermittelten Klassenerhalt aufgrund der Umstände getrübt. Dazu kommt noch die TG Höchberg, die jetzt um den schon sicher geglaubten Klassenerhalt bangen muss. Fünf Vereine – einen Gewinner in der Sache gibt es nicht.

Natürlich war es das gute Recht der DJK Waldbüttelbrunn, gegen nun als fehlerhaft eingestufte Bescheide der Spielleitung vorzugehen, mit denen ihrer zweiten Mannschaft in der abgelaufenen Runde 14 Punkte wegen des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Spielers abgezogen worden waren. Wie in anderen Lebensbereichen auch, kann man den Weg vor ein Gericht, in diesem Fall vor ein Sportgericht, suchen, wenn man der Meinung ist, einem sei Unrecht widerfahren.

Juristische Laien gegen Profis

Allerdings greift, wie Andreas Heßelmann, Vizepräsident des Bayerischen Handball-Verbands, mitteilt, die Praxis um sich, mit Anwälten gegen Verbandsentscheidungen wie Sperren oder Spielwertungen vorzugehen. Das Problem dabei: Schiedsrichter oder Spielleiter sind Ehrenamtler und in der Regel juristische Laien, deren Bescheide dann von juristischen Profis unter die Lupe genommen werden. Und die Chance, dass die Profis dann Beanstandeswertes finden, ist dann eben groß.

Die Konsequenz dürfte für den Verband sein, dass er seine Mitarbeiter besser bei der Ausformulierung ihrer Bescheide schult. Eine Gewähr, dass dann alles glatter läuft, ist aber auch das nicht.

 
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  • Thomas Albert
    Danke für deine Worte Uli!
    Wir sprechen immer noch von der schönsten Nebensache der Welt und so sollte es auch bleiben.
    Ob das Glas jetzt halb voll oder halb leer ist, das sieht jeder mit seinen Augen und recht haben oder Recht bekommen steht auf einem anderen Blatt Papier.
    Durch diese Angelegenheit ist das Glas bei fast allen, bis auf eine Ausnahme, wahrscheinlich viel, viel leerer geworden.
    Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht. Hoffentlich hinterlässt dies alles nicht einen riesigen Scherbenhaufen (wie viel ich jetzt ins Phrasenschwein werfen muss kann jeder für sich selbst beurteilen 😎)
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