Die Fußball-Bayernliga Nord in dieser Saison ist verrückt. Findet auch Claudiu Bozesan, der mit dem TSV Abtswind als Achter der Tabelle weiterhin nach unten auf die Relegationsplätze schauen muss, auf denen die Konkurrenten Spieltag für Spieltag punkten. "Wir haben sechs der letzten acht Spiele gewonnen, an der Tabelle hat sich aber fast nichts für uns geändert. Das ist die stärkste Bayernliga, die ich bisher erlebt habe", sagt der TSV-Trainer.
Obwohl die Abtswinder am vergangenen Samstag zu Hause gegen den FC Coburg (3:1) gewannen – nach zwei vorherigen Niederlagen war es ihr erster Heimsieg in diesem Jahr – haben sie bei einem Spiel mehr als die weiter unten stehenden Mannschaften nur drei Punkte Vorsprung auf den Tabellen-14. "Deshalb ist jeder Punkt, jeder Sieg für uns wichtig", sagt Bozesan, ahnt allerdings schon, dass es in dieser Liga "bis zum Schluss eng" bleibt.
Erlangen ist Sieger der bayerischen Hallen-Meisterschaft
An diesem Samstag gastiert der ATSV Erlangen, der im Winter die bayerische Hallen-Meisterschaft gewann, auf dem Abtswinder Sportgelände (16 Uhr, Kräuter-Mix-Arena). Gegen die Gäste aus dem Süden Erlangens wollen die TSVler die Gelegenheit nutzen, den zweiten Heimsieg nachzulegen.
Allerdings befinden sich die Mittelfranken in der gleichen Situation wie die Abtswinder. Sie sind Neunter in der Tabelle, haben einen Punkt weniger als ihre Gastgeber auf dem Konto und somit einen weniger als Vorsprung nach unten, obwohl sie vor ihrer Niederlage gegen Tabellenführer Hankofen (0:1) am Freitag vergangener Woche drei Spiele gewonnen hatten.
Seit Oktober vergangenen Jahres ist René Ebert, der zuletzt den Baiersdorfer SV über die Relegation gegen den TSV Rottendorf in die Landesliga geführt hatte, als Trainer für die Bayernliga-Mannschaft der Erlanger verantwortlich. "Unter dem neuen Trainer hat sich ihre Spielweise geändert", erkannte Bozesan, der sich somit nicht mehr aufs Hinspiel (0:0) beziehen kann. "Sie spielen ein unglaublich gutes Pressing, sind sehr aggressiv gegen den Ball."
Personell noch Fragezeichen bei Abtswind vor dem Heimspiel
Freilich hätten die Erlanger weiterhin "sehr gut ausgebildete Fußballer in ihren Reihen", weiß der TSV-Trainer. Bei ihnen ist Geremi Perera, ehemaliger Spieler der Würzburger Kickers, einer von vier Akteuren, die in allen bisherigen 26 Saisonspielen auf dem Feld standen. Der Mittelfeldspieler aus Uehlfeld ist auch einer der erfolgreichsten ATSV-Torschützen.
Auf wen Claudiu Bozesan im Heimspiel setzen kann, wisse er dagegen noch nicht. Krankheitsbedingt hätten in dieser Woche einige Spieler nicht trainieren können: "Wir müssen daher abwarten, wer am Spieltag einsatzbereit ist." Neunmal trafen Abtswind und Erlangen in der Bayernliga bislang aufeinander: Vier Partien gewann der TSV, drei der ATSV.