Obwohl die bayerische Hallen-Meisterschaft für Unterfrankens Bezirkssieger TSV Rottendorf frühzeitig beendet war, zog Trainer Jens Eiring ein positives Fazit: "Für uns hat es sich trotzdem gelohnt hierherzukommen. Die Unterstützung war sensationell, die Organisation überragend." Ebenso lobte er den eigens verlegten, speziellen Futsal-Boden: "Auf diesem Beleg ist der Ball viel besser gelaufen, hat kaum Tempo verloren. Das hat richtig Spaß gemacht."
Die Auslosung hatte es mit den Rottendorfern nicht gut gemeint, sie wurden in die nicht nur auf dem Papier, sondern auch auf dem Parkett stärkere Gruppe mit zwei Bayernligisten und einem weiteren Bezirksligisten gelost. "Für mich war nach der Vorrunde klar, dass der Sieger nur aus dieser Gruppe kommen kann", verdeutlichte Eiring.
Die Rottendorfer eröffneten das Turnier gegen den Bayernligisten ATSV Erlangen, der mit Geremi Perera einen ehemaligen Spieler der Würzburger Kickers in seinen Reihen hatte, und besaßen dabei auch die ersten Torgelegenheiten. "Wir hätten in Führung gehen können", stellte Eiring fest, doch Moritz Schubert und Julian Weber scheiterten beim Abschluss.
So erzielte Erlangens Florian Markert, Sohn von Fußball-Abteilungsleiter Jörg Markert und bis zur Winterpause für die zweite Mannschaft der SpVgg Unterhaching in der Landesliga Süd im Einsatz, nach sechs der 15 zu spielenden Minuten das erste Turniertor. Mit der Hacke kickte der 18-Jährige den Ball an TSV-Torhüter Peter Trappschuh vorbei.
Chancen für Rottendorf, den Ausgleich zu erzielen, folgten, als Moritz Schubert die Latte traf und Julian Weber sowie Niklas Fritzler an Erlangens starkem Torhüter Tom Gahlert scheiterten. "Er hat alles rausgeholt", lobte Jens Eiring die Nummer eins des ATSV, der von der U 19 des 1. FC Nürnberg gekommen war und bislang in allen 22 Bayernliga-Partien im Tor stand.
Nach ihrer knappen Auftaktniederlage (0:1) gegen den ATSV war die zweite Partie gegen den Süd-Bayernligisten FC Deisenhofen für die Rottendorfer bereits die vorentscheidende, da nur ein Unentschieden oder ein Sieg den TSV im Turnier gehalten hätten. Noah Semmler traf in diesem Duell nach sieben Minuten für die Oberbayern, die diesen Vorsprung gegen auf den Ausgleich drängende Rottendorfer geschickt über die Zeit brachten (0:1).
Somit war der dritte Auftritt der Rottendorfer gegen die SpVgg Pfreimd auch ihr letzter, was schon feststand, als beide Mannschaften das Parkett betraten. "In diesem Spiel hat uns von Anfang an die Spannung gefehlt", erklärte Eiring die folgende Niederlage gegen die Oberpfälzer (0:4), die den Rottendorfer Anhang aber nicht daran hinderte, seine Mannschaft auch während der letzten 15 Minuten ausgiebig zu feiern.
"Schade, dass wir in unseren drei Spielen kein einziges Tor geschossen haben. Wir haben wie angekündigt die Halle eingenommen und hatten als einzige Mannschaft einen vollen Fanblock auf der Tribüne", berichtete Eiring. Mit einem "Ole TSV" in Dauerschleife (Eiring: "Das ging bestimmt zehn Minuten.") verabschiedete sich der TSV aus dem Turnier.
"Sie hatten ein paar feine Hallenkicker dabei", sagte Eiring zum späteren Sieger ATSV Erlangen, der sowohl das Halbfinale gegen den FC Ergolding aus Niederbayern (3:0) als auch das Finale gegen den überraschend so weit gekommenen TSV Neukenroth aus Oberfranken (2:0) souverän gewann. Für die Mittelfranken erzielte Ex-Kickers-Akteur Geremi Perera im Endspiel beide Tore.
40. Bayerische Hallen-Meisterschaft
(Lotto Bayern Hallencup)
Vorrunde, Endstand Gruppe A: 1. ATSV Erlangen 6:3 Tore/7 Punkte, 2. FC Deisenhofen 5:3/6, 3. SpVgg Pfreimd 8:7/4, 4. TSV Rottendorf 0:6/0.
Gruppe B: 1. TSV Neukenroth 8:1 Tore/7 Punkte, 2. FC Ergolding 4:2/3, 3. TSV Bobingen 2:2/2, 4. FC Raindorf 2:11/1.
Halbfinale: TSV Neukenroth – FC Deisenhofen 5:4 (1:1, n.6.), ATSV Erlangen – FC Ergolding 3:0. Finale: ATSV Erlangen – TSV Neukenroth 2:0.