Der erstmalige Aufstieg in die Landesliga gelang den Sandern in der Saison 1980/81. Nach Platz zwei in der Bezirksliga und erfolgreichen Aufstiegsspielen spielte der FC für drei Jahre in der Landesliga Nord, dann ging es wieder eine Stufe nach unten. Aber nach nur einer Saison gelang 1984/85 der sofortige Wiederaufstieg – seither spielte der FC Sand ausschließlich in Landes- und Bayernliga.
Seit dem vergangenen Wochenende und der 0:3-Niederlage gegen den TuS Röllbach steht nun aber fest: Die Sander spielen in der kommenden Saison in der Bezirksliga. Das erste Mal seit rund 40 Jahren verabschiedet sich der FC Sand nach dieser Saison von der Verbandsebene. Wir haben einige ehemalige Trainer und Spieler aus den vergangenen fünf Dekaden befragt, wie sie die aktuelle Situation im Seestadion beurteilen.
1982 bis 1987: Uwe Kowallik
Uwe Kowallik war Mitglied der Meistermannschaft 1985. Der Donnersdorfer trug fünf Jahre Jahre lang, von 1982 bis 1987 das Trikot der Sander. "Ich fühle immer noch eine große Verbundenheit zum FC Sand. Deshalb tut es mir unheimlich leid, dass es jetzt so gekommen ist. Es ist sehr, sehr schade, aber ohne finanzielle Mittel geht es halt nicht. Während Dampfach mit Geld auf dem aufsteigenden Ast ist, gehen Sand oder auch der FC Haßfurt eben runter."
1992 bis 1996: Manfred Müller
Manfred Müller war in den 1990er-Jahren als Trainer beim FC Sand. Von 1992 bis 1996 und legte er mit seiner Arbeit den Grundstein für erfolgreiche Jahre der Korbmacher. "Ich bin überrascht, dass so etwas in Sand passiert, auch dass man die zweite Mannschaft in der Landesliga spielen lässt. Ich denke, dass letztlich die Sponsoren nicht mehr bereit waren, das nötige Geld für die Spieler aufzubringen. Meine Zeit in Sand war davon geprägt, dass der ganze Ort sich mit dem FC identifiziert hat und der Verein auf sehr breite Füßen gestellt war. Das war eine der schönsten Zeiten in meiner Trainerlaufbahn."
2008 bis 2014: Erwin Albert
Erwin Albert, der als Profi in der Bundesliga für Hertha BSC spielte und in seiner erfolgreichsten Zeit in Belgien mit dem KSK Beveren zweimal Meister sowie Pokalsieger und Torschützenkönig wurde, trainierte die Sander von 2008 bis 2014: "Dass jetzt im Landkreis außer Dampfach keine Mannschaft mehr existiert, die höherklassig spielt, ist extrem schade. Wenn eine komplette Mannschaft den Verein verlässt, ist es natürlich sehr schwierig, eine Liga wie die Landesliga zu halten. Dafür braucht es eben einen gewissen Kader. Und den hatte Sand eben nicht. Ich durfte den Verein trainieren, als viele Leute dahinter standen, die das Beste für den Verein wollten."
2014 bis 2016: Bernd Eigner
Bernd Eigner, ehemaliger Erstliga-Profi beim FC St. Pauli und aktuell Trainer beim Bayernligisten SC Eltersdorf, übernahm 2014 von Albert das Traineramt und führte die Mannschaft gleich in seiner ersten Saison über die Relegation in die Bayernliga, in der sich die Sander dann sieben Jahre lang hielten. "Wir haben nach dem Aufstieg mit viel Man-Power immer wieder die Klasse gehalten, da auch sehr viel Herzblut hineingsteckt, auch wenn es in den Jahren danach ständig in die Abstiegsrelegation ging und man schon sehen konnte, dass es auf Dauer schwierig wird. Es ist sehr traurig, dass man das, was über Jahrzehnte aufgebaut wurde, nun mit dem Arsch eingerissen hat. Das tut mir in der Seele weh."
2017 bis 2022: Johannes "Joe" Bechmann
Johannes Bechmann (Spieler von 2017 – 22): "Sehr schade für die ganze Region. Ich denke, der FC Sand war im Landkreis schon so etwas wie ein Aushängeschild. Aber nach den Abstiegen wird es immer schwieriger, einen Anreiz für die Jugend zu schaffen, da natürlich die Perspektive für die, die aus der A-Jugend kommen, nicht mehr so gut ist. Zudem scheint auch in Dampfach, was ja nur einen Katzensprung entfernt ist, einiges richtig zu laufen. Da sollte man als Verein schon aufpassen, dass man das nicht fahrlässig hinnimmt und sich als Ziel auch wieder die Orientierung in Richtung Verbandsebene steckt."