Bis Ostermontag blieb die DJK Dampfach ungeschlagen. Erst dann, nach knapp neun Monaten, kehrte mit dem 0:2 beim TSV Ettleben die Erfahrung zurück, wie es sich anfühlt, geschlagen vom Platz zu gehen. Die Serie war damit zwar gerissen, mehr als eine kleine Schramme bedeutete die erste von letztlich zwei Saisonniederlagen aber nicht. Was wirklich zählt, ereignete sich am 15. Mai beim 4:2 in Forst: Mit dem 18. Dreier der laufenden Runde war den Dampfachern die Meisterschaft in der Bezirksliga Ost und der damit verbundene Aufstieg in die Landesliga nicht mehr zu nehmen. Für die DJK ist das im 51. Jahr des Bestehens der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.
"Vater des Erfolges" nennt man im allgemeinen gerne den Trainer einer Meistermannschaft. In Dampfach heißt der Oliver Kröner. "Es war eine herausragende Saison", blickt der Lehrer auf die Bezirksliga-Saison zurück. Mit einer ob der langen Niederlagen-freien Serie herausragenden Leistung seiner Mannschaft. "Es war aber auch nur eine Frage der Zeit, dass irgendwann mal eine Mannschaft kommt, die an dem Tag stärker ist als wir", spricht er die erste von letztlich zwei Saisonniederlagen an, als die DJK "völlig verdient" in Ettleben mit 0:2 unterlag.
Das Kollektiv steht für den Trainer klar im Vordergrund
Bedenken, dass die Ernte, sprich der Titel, dadurch noch hätte in Gefahr geraten können, hatte der Ex-Profi aber nicht. "Die Meisterschaft war bei uns eh kein Thema. Für uns stand ein schöner Fußball im Vordergrund. Wie sich das Ganze dann entwickelt hat, ist sensationell", so der Coach. "Aber ohne die Zusammenarbeit von sehr vielen Komponenten wäre das am Ende nicht zustande gekommen."
Dieses Kollektiv steht bei Oliver Kröner ohnehin im Vordergrund. "Jeder war voll bei der Sache – auch die Leute abseits vom Fußball haben alle an einem Strang gezogen", will der Trainer keinen Spieler aus der Mannschaft herausheben. Auch nicht Torjäger Adrian Hatcher. Davon, dass der 24-Tore-Mann vor wenigen Tagen beim FC Würzburger Kickers eine Trainingseinheit absolviert hat, wusste Kröner nach eigener Aussage nichts, er geht aber davon aus, dass der 23-Jährige auch in der kommenden Saison für Dampfach auflaufen wird.
Der Kader bleibt "zu 95 Prozent zusammen", weiß Kröner, dass er den Großteil seines Stammpersonals dann in der Landesliga weiterhin zur Verfügung haben wird. Die Mannschaft soll dann noch punktuell verstärkt werden. Mit Dominik Heide (TSV Knetzgau) und Lukas Stumpf (eigene Junioren) stehen zwei Neuzugänge bereits fest, mit Lars Tully von den Spfr. Steinbach hat die DJK noch einen Mittelfeldspieler im Visier.
Die Landesliga ist für die DJK Dampfach allerdings absolutes Neuland. Nicht so für Stefan Greb und Danny Schlereth, die beide schon mit dem FC Augsfeld ihre Erfahrungen – wenngleich schmerzhafte – in dieser Spielklasse gemacht haben. Die Planungen für die neue Liga laufen allerdings erst seit ein paar Tagen. "Auch das machen wir gemeinsam", verweist Kröner erneut auf das Kollektiv in Dampfach.
"Wir wollen und werden nicht blauäugig reingehen, sondern alles durchdenken", ist den Dampfachern klar, dass die Landesliga einiges an Mehraufwand mit sich bringt. Kröner weiß allerdings, dass für die Spieler der Beruf, die Familie auch eine Klasse weiter oben Priorität haben werden. "Vielleicht kommt dann schon der Fußball", schmunzelt der DJK-Coach. Deshalb werde er die Trainingseinheiten auch nicht extrem aufblasen. "Aber die eine oder andere Einheit wird mit Sicherheit hinzukommen."
Kröner selbst hat "auf jeden Fall" große Lust auf die Landesliga. "Ich habe jetzt zweieinhalb Jahre mit der Mannschaft gearbeitet. Inzwischen sind viele junge Leute dazu gekommen. Und ich freu' mich drauf zu sehen, wie wir in der Landesliga zurecht kommen, wie wir uns auf neue Situationen einstellen, wie wir den Fußball vielleicht ein wenig anders gestalten, damit er noch attraktiver wird, und wie sich meine Spieler unter Umständen auch auf neuen Positionen behaupten."
"Wir sind alle sehr glücklich, dass wird das geschafft haben", betont Oliver Kröner. Aber: "Wir haben einen wahnsinnigen Respekt vor der Landesliga. Und klar spielen wir als Aufsteiger von der ersten Minute an gegen den Abstieg. Und wir werden alles in die Waagschale werfen, um in dieser Liga zu bleiben. Das wäre schon ein Riesending, wird aber schwer genug." Vorbereiten wird er die Mannschaft wohl schon ab dem 11. Juni.
Ein Riesending könnte auch die Abschlussfeier werden. "Wir sind am Planen, einen kleinen Abschluss zu machen", verrät Danny Schlereth. Wie, wann und wo, da hält sich der Ex-Sander allerdings bedeckt. Und Kröner raus. Er erwartet aber, dass "das Ganze in einem guten und anständigen Rahmen abläuft, denn als Trainer denke ich auch die neue Saison". Und die findet in der Landesliga – höchstwahrscheinlich mit zwei Derbys gegen den FC Sand – statt.