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Würzburg
Zwischen Anspannung und Zuversicht: So blicken Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei auf Silvester 2024 in Würzburg
Die Einsatzkräfte der Region Würzburg sahen sich zuletzt großer Belastung ausgesetzt. Was Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei aktuell dennoch Zuversicht gibt.
Die Zahl der Rettungseinsätze in Würzburg ist deutlich gestiegen. Im Bild zu sehen: Zwei Notfallsanitäter der Malterser im vergangenen Jahr bei einem Einsatz in Würzburg. (Archiv)
Foto: Susanne Schmitt | Die Zahl der Rettungseinsätze in Würzburg ist deutlich gestiegen. Im Bild zu sehen: Zwei Notfallsanitäter der Malterser im vergangenen Jahr bei einem Einsatz in Würzburg. (Archiv)
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 31.12.2023 02:47 Uhr

Brände, Unfälle, Demonstrationen: Für Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei in Würzburg war das Jahr 2023 voller Herausforderungen. Auch für die Bevölkerung war das Jahr aufgrund zahlreicher gesellschaftlicher Krisen belastend. Was macht das mit den Einsatzkräften? Und was gibt Ihnen Zuversicht in diesen schwierigen Zeiten?

"Wir haben eine starke Zunahme von Einsätzen. Das merken die Kollegen ganz extrem", sagt Mark Dingfelder, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Würzburg. "Die weltweite Sicherheitslage hat sich geändert. Es ist mehr los als im Jahr zuvor. Das bedeutet mehr Arbeit." Auch in Würzburg sei die weltweit angespannte Lage spürbar.

Die allgemeine Sicherheitslage sei in der Region dennoch gut, dies gelte auch für die kommenden Tage: "Wir haben keine konkreten Anhaltspunkte für verschärfte Sicherheitsbedingungen an Silvester. Würzburg ist nicht Berlin oder Köln." Einen Appell wolle er dennoch an die Bevölkerung richten: "Ich empfehle, sich beim Thema Alkohol zurückzuhalten und auf illegale Drogen zu verzichten."

Polizeiinspektion Würzburg sorgt an Silvester mit Präsenz für Sicherheit

Die Redaktion hat auch das unterfränkische Polizeipräsidium um eine Einschätzung der aktuellen Sicherheitslage gebeten. Dazu das Präsidium: "Die aktuelle Kriminalitäts- und Einsatzlage für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt zeigt trotz aktuell steigender Fallzahlen, dass die Menschen in Würzburg sicher leben und sich auch sicher fühlen können."

Die angespannte weltweite Sicherheitslage zeigt sich auch in Würzburg: Im Bild ein Einsatz der Polizei in der Würzburger Innenstadt gegen Drogendealer Anfang des Jahres 2023.
Foto: Thomas Obermeier | Die angespannte weltweite Sicherheitslage zeigt sich auch in Würzburg: Im Bild ein Einsatz der Polizei in der Würzburger Innenstadt gegen Drogendealer Anfang des Jahres 2023.

Dennoch werde die Polizeiinspektion Würzburg die Silvester-Feierlichkeiten aufmerksam verfolgen. "Insbesondere an jenen Orten und Plätzen, an denen sich üblicherweise viele Menschen aufhalten, soll durch eine offen wahrnehmbare Polizeipräsenz für Sicherheit gesorgt werden." Ein Schwerpunkt der diesjährigen Polizeiarbeit sei die Verhinderung von Unfällen unter Alkoholeinfluss gewesen. Mit entsprechender Verkehrsüberwachung durch die Polizei sei also weiterhin zu rechnen.

Berufsfeuerwehr Würzburg hat ihre Einsatzkräfte gegen Übergriffe bei der Arbeit geschult

Auch für die Feuerwehren war das Jahr 2023 nicht immer leicht. Pressesprecher Alfred Schubert sagt: "Von Angriffen auf Feuerwehrkräfte in Würzburg sind wir in den vergangenen Jahren zum Glück verschont geblieben. Leider hören wir aber immer mehr von dieser Thematik." Die Feuerwehr habe ihre Einsatzkräfte mit speziellen Schulungen jedoch vorbereitet. "Dementsprechend sind wir sensibilisiert, appellieren jedoch an einen respektvollen Umgang mit allen Rettungskräften, egal ob Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei."

Die Würzburger Feuerwehr war 2023 täglich mit unterschiedlichsten Herausforderungen konfrontiert. Im Bild ein Einsatz vor dem Hotel Maritim im Dezember. 
Foto: Daniel Peter | Die Würzburger Feuerwehr war 2023 täglich mit unterschiedlichsten Herausforderungen konfrontiert. Im Bild ein Einsatz vor dem Hotel Maritim im Dezember. 

Die Vorbereitungen für Silvester 2024 liefen bei der Feuerwehr nach Plan, sagt Schubert. "Wie in den vergangenen Jahren werden wir für die Silvesternacht zusätzliches Personal in den Dienst nehmen und unsere Freiwilligen Feuerwehren teilweise in Bereitschaft versetzten. Durch diese Verfahrensweise haben wir in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen gesammelt, damit wir angemessen auf das Einsatzaufkommen reagieren können."

Würzburger Rettungskräfte hoffen auf Reform der Notfallversorgung durch Politik

Paul Justice, Geschäftsführer des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, ist als hauptberuflicher Krisenmanager der Region Würzburg auch Sprecher der Rettungsdienste. Er sagt: "Das Jahr 2023 war schwer. Die Zahl der Rettungseinsätze steigt ständig an und wir kommen mit Ressourcen kaum hinterher."

Traditionell sei die Silvesternacht für die Rettungskräfte die arbeitsintensivste Zeit im Jahr: Überall gebe es Böller, Rauch und bunte Lichter – und mittendrin müssten Leben gerettet werden. All dies würde aktuell durch komplizierte Verwaltungsstrukturen im Hintergrund erschwert.

Die Rettungskräfte der Region Würzburg haben neben täglichem Einsatzgeschehen mit Koordinierungsschwierigkeiten zu kämpfen. Im Bild ein Unfall in der Nürnberger Straße in diesem Jahr.
Foto: Heiko Becker | Die Rettungskräfte der Region Würzburg haben neben täglichem Einsatzgeschehen mit Koordinierungsschwierigkeiten zu kämpfen. Im Bild ein Unfall in der Nürnberger Straße in diesem Jahr.

Es gebe jedoch einen vagen Lichtblick: "Die Politik reden seit Langem davon, dass sie die Notfallversorgung reformieren will", sagt Justice. Die Koordination der Einsätze solle vereinfacht und die Bereitstellung von Ressourcen verbessert werden. "Die Hoffnung aller Rettungskräfte ist, dass diese Reform 2024 kommt."

 
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  • Andreas Gerner
    Bier statt Böller !
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  • Mike Rösler-Fischer
    Das positive an corona war das man von den ballern und Raketen verschont blieb. Überall redet man von den kriegsflüchlingen. Die wollen bestimmt kein geböller hören. Aber die Politiker wollen auf die Steuereinnahmen nicht verzichten bei dem minus im Haushalt. Alles andere ist scheinheiliges gesülze.
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  • Robert Hippeli
    So ist es, wenn die Entscheider in Brüssel, Berlin, München und anderen Landeshauptstädten, in den Ladratsämtern und den Rathäusern nur die EURO-Zeichen im Kopf bei den Steuereinnahmen haben und nicht die riesigen Folgekosten einer Silvesternacht oder die enormen Umweltschäden der Silvesternacht sehen.

    Ich wünsche allen Diensthabenden in den Kliniken, den Rettungskräften, den Feuerwehren und den Diensthabenden bei der Polizei eine ruhige Silvesternacht!
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