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Würzburg/Schweinfurt
Weil es mehr Drogen- und Alkoholfahrten gibt: Polizei kündigt mehr Verkehrskontrollen in Unterfranken an
Immer mehr Menschen in Unterfranken setzen sich betrunken oder im Drogenrausch hinters Steuer. Der Polizeipräsident will das nicht hinnehmen und kündigt Konsequenzen an.
Mehr Alkohol und andere Drogen am Steuer? Das will Unterfrankens Polizeipräsident Detlev Tolle so nicht hinnehmen.
Foto: Patty Varasano | Mehr Alkohol und andere Drogen am Steuer? Das will Unterfrankens Polizeipräsident Detlev Tolle so nicht hinnehmen.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:35 Uhr

Das Fahren auf Unterfrankens Straßen ist gefährlicher geworden. Denn die Kontrollen der Polizei zeigen: Die Zahl derer, die sich trotz Alkohol oder anderer Drogen ans Steuer setzen, ist bedenklich gestiegen. So kletterte laut Polizeisprecher Enrico Ball die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss im Jahr 2022 um mehr als ein Drittel auf 486 (2021: 360). Die Zahl der Unfälle, bei denen Beteiligte unter anderen berauschenden Mitteln oder Medikamenten standen, stieg sogar um 42 Prozent auf 111 (2021: 78). "Für beide Unfallarten stellt dies einen Höchststand in den letzten zehn Jahren dar", betont Ball.

Besonders tragisch: "Jeder fünfte getötete Verkehrsteilnehmer kam bei einem Unfall unter Alkoholeinfluss ums Leben", so Ball. Dass jeder fünfte Unfalltote starb, weil ein Verkehrsteilnehmer alkoholisiert war, "ist für mich persönlich vollkommen inakzeptabel und ist ein Warnzeichen", betonte Unterfrankens Polizeipräsident Detlev Tolle. Er kündigt an: "Wir werden unsere Anstrengungen im Bereich der Präventionsarbeit, aber auch die Kontrolltätigkeiten weiter intensivieren, um diese verantwortungslosen Fahrer aus dem Verkehr zu ziehen."

55 Menschen verloren bei Verkehrsunfällen ihr Leben

Die Zahl der Personen, die bei Verkehrskontrollen alkoholisiert waren, stieg 2022 um 35 Prozent. Insgesamt zählte die Polizei 1797 sogenannte folgenlose Trunkenheitsfahrten, 2021 waren es 1324. Gleichzeitig zog die Polizei 1481 Fahrerinnen und Fahrer aus dem Verkehr, die unter dem Einfluss von anderen berauschenden Mitteln oder Medikamenten standen (2021: 1345).

Zur Einordnung der Zahlen ist es aber wichtig zu bedenken, dass 2022 durch die Aufhebung der meisten Corona-Beschränkungen wieder deutlich mehr Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf den unterfränkischen Straßen unterwegs waren. Dadurch nahm auch die Zahl der Unfälle zu.

Zu schnelles Fahren gehört zu den häufigsten Unfallursachen

Erfreulich ist dabei, dass die Anzahl aller Unfälle mit 38.580 auf einem niedrigen Niveau geblieben ist und auch unter der Zahl aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 blieb. Damals kam es zu 42.275 Verkehrsunfällen. Leider verloren 2022 55 Menschen auf unterfränkischen Straßen ihr Leben (2021: 50), 5424 wurden verletzt.

Eine der häufigsten Ursachen für Unfälle mit Toten oder Schwerverletzten bleibt überhöhte Geschwindigkeit. Dass die Zahl der bei Geschwindigkeitsunfällen getöteten Personen trotz des erhöhten Verkehrsaufkommens von zehn auf neun und die der Verletzten von 691 auf 633 sank, zeigt laut Ball, dass gemeinsame Anstrengungen für mehr Sicherheit Wirkung zeigten.

Dazu gehörte auch eine intensive Kontrolltätigkeit: Im Jahr 2022 überwachte allein die unterfränkische Polizei an 20.755 Stunden die Einhaltung der vorgegebenen Geschwindigkeit. Hierbei wurden mehr als 84.500 Personen beanstandet, gegen knapp 2000 wurde ein Fahrverbot ausgesprochen.

 
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Kommentare
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  • anton.mueller
    Ich bin mittlerweile seit mehr als 30 Jahren mit Auto und Motorrad auf den unterfränkischen Straßen unterwegs. Die allgemeinen Verkehrskontrollen, die ich bislang hatte, kann ich noch an einer Hand abzählen. Eine Alkoholkontrolle hatte ich bislang genau ein einziges Mal. Und das kam mir mehr wie eine Übung für Bepo-Rekruten vor. Ich bin gespannt, ob ich die Anstrengungen der unterfränkischen Polizei spüren werde...
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  • manfred-englert@hotmail.de
    Na, Anton, fordern Sie nichts heraus!
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  • Einwohner
    Nicht nur mehr kontrollieren, sondern wenn einer erwischt wird, die Strafe immer an der obersten möglichen Grenze festsetzen.
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  • fleischmo@arcor.de
    Grundsätzlich ist die Überwachung des Strassenverkehrs und die damit verbundene Kontrolle von Fahrzeugführern zu begrüßen.

    Ob allerdings eine Erhöhung der Alkohol- und Drogenkontrollen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beiträgt, darf hinterfragt werden.

    Tatsache ist, dass das Ansinnen des Herr Polizeipräsidenten nicht von ihm selbst mit "Leben" erfüllt wird, sondern durch sog. (einseitige) "Zielvereinbarungen" der Druck auf die Streifenbeamten erhöht wird.

    Doch auch ohne diesen Druck erfüllt die Polizei ihre Aufgabe, für Sicherheit zu sorgen.

    Jedoch gibt es m.E. mehr Menschen, die aufgrund anderer Einflüsse nicht in der Lage sind, ein Kraftfahrzeug zu führen, als berauschte.

    Hier sieht aber weder der Gesetzgeber noch die Polizei Handlungsdarf bzw. gibt es keine oder nur unzureichende gesetzliche Grundlagen.

    Bus- und Lkw-Fahrer werden alle 5 Jahre, zu Recht, überprüft.

    Andererseits ist es erlaubt, dass ein Blinder einen Autoführerschein hat. Noch Fragen?
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  • Barbara
    diese Leute die zu gekifft oder betrunken sind, können sich relativ sicher sein, dass nicht kontrolliert wird, deshalb ist dies höchste Zeit, endlich Kontrollen im grossen Stil durch zu führen
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  • Eos123456
    Vollkommen richtig. Saufköpfe haben im Strassenverkehr nichts verloren.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Ja mei, der Kantinenbierautomatvertreter "brüllt" mal wieder!🤪
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  • heinrich.juestel
    Seltsame Überschrift: Was ist völlig inakzeptabel? Alkoholfahrten ODER vermehrte Polizeikontrollen?
    Wie immer nicht anonym sondern mfG
    Heinrich Jüstel
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Als jemand, der in Würzburg aktive Politik betreibt, sollten Sie in der Lage sein, diese Überschrift zu deuten!

    Es ist unakzeptabel, dass es so viele Trunkenheitsfahrten gibt!
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  • heinrich.juestel
    Betrieb, nicht betreibt.
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  • mponline
    Ja, Herr Jüstel, so bestimmen halt Wahlen über Sein oder Nicht sein ...
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Was ist da schwer zu verstehen?
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  • 1958kosb
    Herr Jüstel, ich geb Ihnen recht. Aber das ist ein anderes Problem der MP.
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