Der Knall am späten Vormittag des 29. September war kilometerweit zu hören. Eine Woche nach Beginn der Rübenverarbeitung kam es in der Ochsenfurter Zuckerfabrik zu einer Zuckerstaubexplosion, die die Verladestation wochenlang lahm legte. Zum Glück blieb es der einzige nennenswerte Schaden während der Kampagne, die sich inzwischen langsam dem Ende neigt. Drei Wochen bevor endgültig Schluss ist, ziehen Betriebsleiter Matthias Schüttenhelm und Regionalleiter Stefan Mondel ein positives Fazit.
Als Ursache hat man eine Förderschnecke ausgemacht, die sich festgefressen hatte. Durch die Reibung entstand so viel Hitze, dass sich Zuckerstaub irgendwann explosionsartig entzündete. Mitarbeiter wurden dabei glücklicherweise nicht verletzt. Der Schaden lag im hohen sechsstelligen Bereich. Außerdem konnten fünf Wochen lang keine Silofahrzeuge mit Zucker beladen werden, so Betriebsleiter Matthias Schüttenhelm. "Glück im Unglück war, dass es am Anfang der Kampagne passiert ist und unsere Silos noch leer waren", sagt er. Der Fortgang der Rübenverarbeitung blieb deshalb vom Störfall unbeeindruckt. "Wenn das jetzt gegen Ende der Kampagne passieren würde, hätten wir ein Problem", sagt Stefan Mondel.
Es war der geräuschvolle Auftakt einer ansonsten sehr ruhigen Kampagne. Mit 88 Tonnen pro Hektar liegt der durchschnittliche Rübenertrag im fränkischen Anbaugebiet deutlich über dem Fünfjahresschnitt von 73,6 Hektar, der Zuckergehalt mit knapp 18 Prozent nur leicht darunter. Unter dem Strich rechnet der Verband Fränkischer Zuckerrübenanbauer (VFZ) deshalb mit einem Zuckerertrag pro Hektar um zehn Prozent über dem fünfjährigen Mittel. Die Anbaufläche betrug nach VFZ-Angaben rund 22 800 Hektar.
Anteil am hohen Ertrag hatte nicht nur der niederschlagsreiche Sommer, sondern auch der geringe Schädlingsdruck nach einem frostigen Winter, erklärt Simon Vogel von der Rübenabteilung des Ochsenfurter Südzucker-Werks. Zwei von Blattläusen und Zikaden übertragene Rübenkrankheiten hatten in den Vorjahren zu erheblichen Schäden in den Rübenbeständen geführt. Deshalb war den fränkischen Anbauern auf dem Weg einer Notfallzulassung die Verwendung von Neonicotinoiden zur Saatgutbehandlung gestattet worden. Wegen des deutlich geringeren Befalls hat der Anbauverband für das kommende Jahr keine erneute Notfallzulassung für das Insektizid beantragt, die vor allem bei Imkerverbänden auf harsche Kritik gestoßen war.
Der leicht unterdurchschnittliche Zuckergehalt erleichtert die Arbeit in der Zuckerfabrik, sagt der frühere Werkleiter Stefan Mondel, der inzwischen als Regionalleiter auch für die Südzucker-Werke in Offstein, Zeitz und Wabern verantwortlich zeichnet. "Ein gesundes Mittelmaß ist gut für die Verarbeitung", so Mondel. Deshalb konnte fast durchgehend eine Tagesverarbeitung von 16 000 Tonnen Rüben erreicht werden, wie Betriebsleiter Matthias Schüttenhelm berichtet. Trotzdem wird die Kampagne heuer länger dauern als in den meisten Jahren zuvor. Am 27. oder 28. Januar will man voraussichtlich die letzte Rübe verarbeiten.
Die Tiefpreisphase geht zu Ende
Nach drei Jahren in Folge, in denen weder der Ertrag noch der Preis die Rübenanbauer zufriedenstellen konnte, blickt der Anbauerverband optimistisch in die nahe Zukunft. Sowohl auf dem Weltmarkt als auch innerhalb der EU habe sich der Zuckerpreis von seinen anhaltenden Tiefstständen erholt. Dadurch sieht man auch für Südzucker gute Vermarktungsperspektiven, die sich direkt auf die Erlöse der Rübenanbauer auswirken werden.
Diese Entwicklung schlägt sich auch auf die Ertragsprognose der Südzucker AG nieder. Nachdem die Zuckersparte dort in den Vorjahren rote Zahlen geliefert hatte, geht der Konzern in seinem jüngsten Quartalsbericht wieder von einem leicht positiven Ergebnis in seinem Kernsegment aus.
In der Ochsenfurter Zuckerfabrik waren im Laufe des vergangenen Jahres die letzten Spuren des Großbrands im Sommer 2017 beseitigt worden. Das durch Brandstiftung ausgelöste Feuer hatte damals einen Großteil der Förderanlagen am Rübenhof in Mitleidenschaft gezogen. Nach einer provisorischen Instandsetztung seien inzwischen alle Anlagen erneuert worden, so Betriebsleiter Matthias Schüttenhelm.
Umstieg von Kohle auf Erdgas
Neben der schrittweisen Erneuerung der Prozessleittechnik, die noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird, bereitet sich das Werk auf den Ausstieg aus der Kohleverfeuerung vor. Derzeit werden während der Kampagne noch zwei Drittel der Prozesswärme aus Steinkohle gewonnen, so Betriebsleiter Schüttenhelm. Zur Kampagne 2023 soll das Kraftwerk vollständig auf den Betrieb mit Erdgas umgebaut werden, der in fernerer Zukunft auch den Einsatz von Wasserstoff ermöglicht.
Gerne hinter sich gelassen hätte Schüttenhelm die Corona-Pandemie. Stattdessen finden Besprechungen noch immer vorwiegend online statt, werden Kontakte zwischen den Mitarbeitern so weit es geht vermieden und gelten Zugangsbeschränkungen für sensible Bereiche wie Schaltwarten und Leitstände. "Wir haben uns inzwischen an vieles gewöhnt, aber Corona ist zeitraubend und organisatorisch anstrengend für alle Beteiligten", so Schüttenhelm.
In dem eng getakteten Prozess käme es einer Katastrophe gleich, wenn etwa eine ganze Schicht in Quarantäne geschickt würde. So aber seien es wenige Einzelfälle geblieben, in denen sich Mitarbeiter in ihrer Freizeit mit dem Corona-Virus infiziert haben, sagt Stefan Mondel. Daran habe auch die hohe Impfbereitschaft und die Impfung der Mitarbeiter durch den Betriebsarzt Anteil. "Die Mitarbeiter haben wirklich toll mitgemacht", so Mondel. Trotzdem sei man inzwischen zunehmend der Pandemie müde.
Immerhin ist Zucker ganz klar die Einstiegsdroge (Suchtgift) Nummer Eins in den westlichen Kulturen.
Das will nur keiner so richtig einsehen.
Viele Erwachsene halten es doch immernoch für völlig normal, Kinder mit Zucker zu belohnen, und durch diese Verknüpfung von Belohnung und Suchtgift werden Kinder schon extrem frühzeitig auf eine Suchtlaufbahn befördert.
Es wäre höchste Zeit, dieses Rübenprodukt mit massiven Steuern zu belegen, die daraus resultierenden Folgeerkrankungen kosten den Steuerzahlenden immerhin etliche Millionen im Jahr.
Aber in der Mainpost-Logik ist's nun mal so:
Produzenten von Nahrungsgiften wird gehuldigt, Nervengift produzierende Winzer, Brauer und Schnapsbrenner gelten als Kulturträger, aber wehe, irgendwo riechts nach Hanfblüten, da wird dann die brachiale Staatsgewalt aufgefahren, da werden Lektionen erteilt, da werden Existenzen vernichtet.
Und das nennt sich dann konsequente Drogenpolitik, wer soll so was denn noch ernst nehmen ?
Vermutlich wird aber nicht der gesunde Menschenverstand der Ochsenfurter Zuckerfabrik das Licht ausknipsen, sondern der Klimawandel, der der wasserzehrenden Zuckerrübe kein Überleben in unserer Region mehr ermöglicht.
Allerdings wohl aus Unkenntnis! Denn die Zuckerrübe benötigt viel weniger Wasser als andere Feldfrüchte! Daher kam. sie sehr gut bei uns in Franken überleben!
https://www.yara.de/pflanzenernaehrung/pure-nutrient/info12-wassernutzungs-effizienz/wasserbedarf-im-pflanzenbau/
Und zum Thema Zucker:
Grüne Ideolohie muss nicht unbedingt auch hier stimme ! Den. Es kommt wie immer auf die Menge an: Ein bedachter Umgang mit Zucker und zuckerhaltigen Lebensmitteln ist sinnvoll und wichtig für die Gesundheit.
https://gesund.bund.de/zucker#auf-einen-blick
Eine sachliche Auseinandersetzung ist aber wohl nicht möglich!
Ich würde mal einfach drauflos behaupten: da würden sich Abgründe auftun.
Ich habe ja auch spezielle Meinungen zu gewissen Themen, aber ob in der Fabrik nun Zucker produziert wird, für den der wichtig ist und für wen nicht, kann ich kleines Licht nicht beeinflussen. Für gewisse Produktionsprozesse ist jedes Grundprodukt notwendig.
Ob nun Wein, den ich sehr gerne geniesse, ein gutes Zoigl oder Kellerbier verachte ich auch nicht, einen guten Selbstgebrannten oder Whisky nehme ich gerne, ich esse in Maßen Fleisch, Gemüse und auch Zucker. Die Menge ist wie bei so vielen Dingen entscheidend.
Ich rauche nunmal nicht und ich verabscheue Drogen. Ich betrachte Wein, Bier und Schnaps als Grundnahrungsmittel bzw positive Genussmittel. Cannabis oder Hanf können legalisiert werden, deren Produktion unkontrolliert nicht.
Interessant wie Sie mit Ihrem ausgeprägten Halbwissen versuchen, zu argumentieren.
Wenn Sie sich mal intensiver mit Landwirtschaft beschäftigen, dann werden auch Sie erkennen, daß der Wasserbedarf der Zuckerrübe aufgrund der hohen Biomasseerzeugung vergleichsweise hoch ist. Übrigens haben die letzten Trockenjahre gezeigt, daß ein Zuckerrübenanbau in Franken in Zeiten des Klimawandels wirtschaftlich kaum interessant sein wird.
Zum Thema Zuckerkonsum führen Sie genau die Argumente an , die ich auch angeführt habe. Ein maßvoller Zuckerkonsum muß nicht schädlich sein. Vermutlich ist Ihnen auch hier (möglicherweise wegen ideologischer Verblendung) entgangen, daß wir weltweit deutlich mehr Zucker konsumieren und dann natürlich auch produzieren, als dass es der Gesundheit gut tut. Die WHO empfiehlt 25 Gramm am Tag. Tatsächlich werden pro Person und anno 30kg bei uns konsumiert. Praktisch braucht niemand den raffinierten Zucker aus der Zuckerfabrik.