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Würzburg
Würzburger Verkehrs-Koalition: Martin Heilig reagiert auf CSU-Kritik
Wie ist die Würzburger Verkehrs-Koalition eigentlich entstanden und warum wurden nicht alle Parteien im Stadtrat von Anfang an eingebunden? Antworten von Beteiligten.
Bei der Pressekonferenz des Verkehrsbündnisses präsentierten Mitte Oktober Mitglieder der Fraktionen von Grünen, FDP/Bürgerforum, Freie Wähler und Linke im sowie Stadträte von ÖDP, Würzburger Liste und Zukunft für Würzburg im Bürgerspital ihren Konsens beim Parkverkehr.  
Foto: Thomas Obermeier | Bei der Pressekonferenz des Verkehrsbündnisses präsentierten Mitte Oktober Mitglieder der Fraktionen von Grünen, FDP/Bürgerforum, Freie Wähler und Linke im sowie Stadträte von ÖDP, Würzburger Liste und Zukunft für ...
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:36 Uhr

Völlig überraschend ist eine neue Würzburger Verkehrskoaliton im Stadtrat mit Pläne zum Parken in der Innenstadt  an die Öffentlichkeit gegangen. Wie ist dieser Pakt zwischen vier Fraktionen, die sehr unterschiedliche Interessen vertreten, zustande gekommen?    

"Am Anfang war das informelle Gespräch zwischen denjenigen Kollegen, die an einen möglichen Kompromiss geglaubt haben", antwortet Joachim Spatz auf die Frage, wie denn das Bündnis aus seiner FDP/Bürgerforum-Fraktion und denen von Grünen, Linken, Freien Wählern sowie einigen einzelnen Stadträten entstanden ist. Bereits im vergangenen Wahlkampf sei klar geworden, dass es im Würzburger Stadtrat neben einigen polarisierenden auch viele gemeinsame Haltungen zu verkehrspolitischen Fragen gibt.

"Der Paradeplatz war die Initialzündung", erklärt Sebastian Roth (Fraktionsvorsitzender der Linken). In der Diskussion um die Umgestaltung und Abschaffung der Parkplätze habe man bei einigen gemeinsame Nenner entdeckt und darauf aufgebaut.   

"Der ewige Streit um Parkplätze muss beendet werden", sagt Josef Hofmann, Fraktionschef der Freien Wähler seine Motivation. Sein wichtigster Beitrag in den Gesprächen? "Ich habe gebetsmühlenartig wiederholt, dass das Entfernen von Parkplätze nur Zug um Zug mit der Schaffung von Ersatz erfolgen darf."

"In vielen Besprechungen haben wir neue Ideen entwickelt oder bekannte miteinander verbunden", beschreibt Bürgermeister Martin Heilig den Prozess unter seiner Leitung. Was hat die teilweise sehr unterschiedlichen Partner – wie die Parkplatzbewahrerin Charlotte Schloßareck oder Baumfreundin Karin Miethaner-Vent – in diesem Prozess zusammengehalten? "Wir alle wollen gestalten."    

Würzburger Verkehrs-Koalition: Martin Heilig reagiert auf CSU-Kritik

Warum man die Fraktionen von CSU und SPD nicht in die Gespräche einbezogen hat, beantworten die Bündnispartner nur indirekt: Man habe die Suche nach Kompromissen halt mit den Partnern begonnen, von denen man sich den meisten Erfolg versprochen habe. "Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir die SPD früher einbezogen", sagt Heilig. Im Nachhinein wäre das wohl besser gewesen. Ihn freue sehr, dass sich die SPD inzwischen mit mehreren ergänzenden Anträgen in die Idee des Konzepts einbringe.      

CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Roth glaubt nicht, dass das neue politische Bündnis lange hält. "Wenn sich maßgebliche Ideen des Konzeptes, wie zum Beispiel ein Parkhaus in der Feggrube mit Straba-Anbindung, nicht realisieren lassen, werden die Diskussionen um die Abschaffung von Oberflächenparkplätzen wieder von vorne beginnen."   

CSU und Oberbürgermeister Christian Schuchardt werfen Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) vor, bei der Konzeption die Verquickung seines Amtes als hauptamtlicher Bürgermeister und Umweltreferent mit seiner Tätigkeit als Politiker vor. FPD-Stadtrat Spatz findet diesen Vorwurf unbegründet: Zum einen würde ein Bürgermeister so viele Überstunden machen, dass sich das ausgleiche. Zum anderen hätten an den politischen Gesprächen nie städtische Mitarbeiter teilgenommen.   

Heilig betont, dass er keine städtischen Mitarbeiter für die Konzeption des Bündnispakets beauftragt hat. "Wir haben dafür die bereits vorhandenen Untersuchungen und Gutachten verwendet, die zum Beispiel über die Wirksamkeit von ÖPNV-Verbesserungen oder zur Lebensqualität in der Innenstadt erstellt worden sind."

 
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  • R. R.
    Zusammenarbeit für Klimaschutz und das Wohl der Bürger sieht anders aus, es herrscht Misstrauen und die egoistische Gier nach Macht im Rathaus.
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  • T. D.
    Ein echter Teamplayer ist der Klimabürgermeister sicherlich nicht !
    Was mir trotzdem fehlt :
    Außer Verbote und Aufhebungen gibt es sehr wenig nützliche Vorschläge von
    allen Beteiligten , wie man was ändern könnte .
    Diese langweiligen Konzepte wie Verbesserung des Ausbaus der ÖPNV und andere Alternativen zum Erreichen der Stadt und Belebung der Innenstädte wurde nicht
    verbessert oder geändert . Besonders an die älteren Generation denkt anscheinend
    keiner, welche einen nicht unerheblichen Teil zum Wirtschaftswachstum oder wenigstens
    Erhaltung beiträgt . Nicht jeder kann überall hinlaufen , nicht jeder fährt Fahrrad,
    und dies besonders in der Winterszeit.
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  • H. G.
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  • P. v.
    Ist das der Heilig wo vom Rathaus zum Bürgerspital ein Dienstauto braucht?Ein tolles Vorbild!!!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ja! DAS ist der SCHEINHeilige...! traurig
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  • P. W.
    In Würzburg tut sich was, ich finde das toll. Einmal tatsächlich die Zusammenarbeit der verschiedenen Fraktionen, die zeigt, dass das auch möglich ist und vor allem, dass man genau so auch etwas erreichen kann, und dann eben auch das kreative Vorwärtsdenken, raus aus den alten Mustern hin zu neuen und zukunftsfähigen Ideen.
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  • H. S.
    Reden ist zwar auch eine Tätigkeit, aber unter "tun" versteht man im Allgemeinen was anderes. Vor 40,50 Jahren hat man schon was getan und über eine Straßenbahn nach Versbach geredet, über die Linie 6 auch schon gefühlte 20 Jahre und die Neugestaltung Kardinal-Faulhaber-Platz wurde vor einigen Jahren sogar schon beschlossen, aber es "tut" sich dort die nächsten Jahre auch noch nichts.
    Und so wird es mit dem autofreien Bischofshut auch kommen.
    Am einfachsten könnte man was mit der Preiserhöhung für Anliegerparkplätze was "tun".
    Nicht mal 10 Cent pro Tag ist einfach lachhaft.
    Viele andere Städte mit Grünen Bürgermeistern handeln da schon.
    Aber in Würzburg geht alles etwas langsamer.
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  • P. F.
    Es gibt erkennbar nur eine Fraktion im Stadtrat, die weder einen Kompromiss noch eine positive Entwicklung in der Innenstadt will, da diese ja gewohnte Parkplätze an der Oberfläche kostet und neue Wege erfordert. Damit ist klar, warum sie nicht an den Tisch geholt wurde, und das Nachtreten jetzt zeigt, dass sie den betriebenen Stillstand der letzten Jahre mit bewahrender Politik verwechselt.

    Wer Lebensqualität in der Stadt in Zeiten der Klimaerhitzung erhalten will, muss neue Wege gehen. Danke an alle Beteiligten im neuen Stadtratsbündnis und an die SPD Fraktion für ihre konstruktive Haltung. So kann das was werden mit einer guten Entwicklung für die Innenstadt und damit für die ganze Stadt und darüber hinaus.

    Wichtig ist dabei, jetzt in intensivem Austausch die Stadtverwaltung, Kreisverwaltung und den Kreistag im Landkreis auf den Weg mit zu nehmen. Hier könnte der Oberbürgermeister den Plan mit aufnehmen und gemeinsam mit dem Landrat zum Erfolg führen helfen. Dafür ist er gewählt.
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  • L. K.
    Genau so ist es! Der Eindruck drängt sich auf. Man kann nur froh sein über echtes Engagement im Stadtrat und über den motivierten Klimabürgermeister. Schuchardt stand von vorneherein für Stillstand, aber jetzt auch noch ein breites, mehrheitliches, fraktionsübergreifendes (!) Bündnis zu beschimpfen, Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen ("Verquickung von Amt und Mandat") und scheinheilig so zu tun, als könnte man gar nicht nachvollziehen, warum man nicht an den Verhandlungstisch geholt wurde - ich hoffe, die CSU wird so richtig abgestraft bei der nächsten Kommunalwahl und Schuchardt war die längste Zeit OB.
    Es ist ja kein Geheimnis, dass er das ohne den Söder-Bonus zu Beginn der Pandemie kaum geblieben wäre.
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  • J. H.
    Das ist bei dem Gehalt und Dienstwagen wohl das mindeste was man von einem Diener verlangen kann.
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  • B. H.
    Klimaerhitzung - hier wird ja mit nix gespart. Noch heisst es Klimawandel. Wenn überhaupt. Von Erhitzung spricht man bei Gemütern. Und das tut die Verkehrskoalition. Sie spaltet. Sie wirft ein paar Wunschvorstellungen zusamnen und nennt es mal frech Konzept. Die Finanzierbarkeit und der Realtätscheck holt sie dann wieder ein. Das wird dann wieder gern der CSU in die Schuhe geschoben, die dann angeblich bremst. Dieser „Coup“ war zutiefst undemokratisch, Herr Heilig, und dient vor allem dazu, ihr Amt als solches zu rechtfertigen. Dazu ein paar Claqueure im Leserbriefformat, und fertig ist die Mär vom Willen der Bürger. Gehen Sie raus und fragen Sie. Weitreichende Entscheidungen wie diese brauchen demokratische Legitimation, den Bürgerentscheid!
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  • S. F.
    Sind Sie kein Claquer für eine gewisse Partei die mit C anfängt, und mit su aufhört?
    Vielzulange gab es Stillstand beim Thema Verkehrswende. Als Schweinfurter blick ich neidisch nach Wü, wo jetzt endlich sich verantwortungsvolle StadträtInnen zusammengesetzt haben.
    Apropos Bürgerentscheid, denn wünsch ich mir als Bürger auch zum Thema Steigerwaldbahn.
    Aber hier wird das Thema nur aus einem Hinterzimmer, eines uns bekannten Staatssekretärs torpetiert.
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  • B. H.
    Wer meine Kommentare verfolgt, weiss, wie sehr ich Würzburgs! CSU und deren CDU OB kritisiere für vielerlei Fehlentwicklungen. Da wird kein Schuh draus. Nein, Hinterzimmerpolitik und ein paar Grüne Beifallklatscher, auch gern von Seiten der Redaktion der MP, ist für mich kein Bürgerwille. Bitte eine Wurf wie diesen mit derartig weitreichenden Konsequenzen für alle Bürger, auch der 40 Prozent pber 60 Jahren, grossformatig und ohne ideologische Scheuklappen diskutieren und dann die Bürger - gut informiert! - entscheiden lassen. Bitte aber nicht so wie am K.Faulhaberplatz, wo uns blühende Parklandschaften versprochen wurden und nun das Stiefmütterli in orangen Metallcontainern ihr kümmerliches Dasein fristet.
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  • T. M.
    Ein oder mehrere Bürgerentscheide? Darauf warten wir wohl noch ewig. Dass der Bürger etwas entscheidet das passt ganz und gar nicht in die Vorstellungen eines Politikers! By the way, wer ist nochmal Würzburgs Oberbürgermeister???🤔🤔🤔
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  • D. L.
    Ich finde es super, dass sich endlich im Stadtrat eine proaktive Mehrheit gefunden hat, welche mit Gestaltungswillen unsere schöne Stadt für die Zukunft fit machen möchte und gleichzeitig die Erreichbarkeit der Innenstadt für Menschen von außerhalb oder gehobenen Alters sicher stellt. Gleichzeitig werden Mobilitätsalternativen wie ÖPNV, Rad und Fußgänger auch gefördert. Es ist auch bezeichnend wenn die CSU keine inhaltliche Antwort auf das Bündnis hat, dann einfach anders versucht Aufmerksamkeit zu bekommen. Und wenn Martin Heilig eins geschafft hat, dann nach Jahren des gefühlten Stillstands endlich wieder eine zukunftsgerichtete Entwicklung der Stadt, den Ausbau des ÖPNV und somit Alternativen der Mobilität in der Stadt in den Fokus zu rücken, während gleichzeitig Menschen, welche aufs Auto angewiesen sind, auch Bedacht werden. Danke dafür und weiter so!
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  • K. C.
    Ich halte das, was hier erreicht wurde, für enorm wichtig: den politischen Vertreter*innen der anderen Fraktionen so genau zuzuhören, dass man entdeckt, welche gemeinsamen Punkte man findet und zusammen umsetzen zu können. Bei einem anderen Thema findet sich vielleicht einf andere Koalition zusammen- genau darum geht es doch, sonst gibt es doch nur Stillstand und Blockade - und das will niemand.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Bisher ist nicht mehr als heiße Luft produziert worden. Viel hat sich in der Stadtpolitik mit einer großen grünen Fraktion samt Klimabürgermeister nicht verändert. O.k., es gibt jetzt ein paar Leuchttafeln an den Eingängen zur Stadt, wo eigenartige Leuchtparolen die Autofahrer vom Verkehr ablenken. Es ist der schwarzgrünen Bürgermeisterwählkoalition im Stadtrat seit der letzten Wahl nichts Sichtbares gelungen. Man sollte schon ehrlich bleiben.
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