Die Zukunft der Posthalle am Hauptbahnhof ist nach wie vor ungewiss, nachdem auf dem Areal das sogenannte Bismarckquartier mit Wohnungs- und Bürobauten geplant ist. Für eine Zukunftsperspektive der Halle, wo auch immer diese sein mag, geht jetzt der vor über zwei Jahren gegründete "Förderverein zur Unterstützung der kulturellen Vielfalt der Posthalle" in die Offensive: Am Samstag gibt's eine "Posthalle retten"-Party, am Sonntag einen "Tag der offenen Posthallen", am Mittwoch, 4. Dezember, eine Podiumsdiskussion mit OB-Kandidaten – und außerdem ging eine Forderung ans Rathaus, sich mit Standorten für eine neue Halle zu beschäftigen.
Im Rücken haben die Posthallen-Förderer nach eigenen Angaben knapp 20.000 Unterschriften, die sie seit April für die Kampagne "Egal wo! Hauptsache Posthalle retten" von Unterstützern gesammelt haben. Was will der Förderverein? Er fordert von Oberbürgermeister Schuchardt und der Rathausverwaltung, "sämtliche denkbaren Potentialflächen für einen zukünftigen Spielbetrieb" zu prüfen und zu vergleichen. Gleichzeitig erwartet man von der Stadt "ein dringendes Hinwirken" auf einen reibungslosen Übergang vom Betrieb in der jetzigen Posthalle zum neuen Standort. Der Mietvertrag von Hallenbetreiber SPD-Stadtrat Joachim Schulz endet im März 2023.
Faulenberg-Kasernen-Areal eine Option?
Als mögliche Standorte nennt der Förderverein in seinem Schreiben an den OB mehrere, teils bekannte Areale. Einen Neubau auf Stelzen neben der Friedensbrücke hatte Schulz schon vor drei Jahren ins Gespräch gebracht. Denkbar wären nach Auffassung des Fördervereins auch ein Umzug der Halle auf das Parkdeck in der Veitshöchheimer Straße (vor dem "Boot") oder eine neue Posthalle auf der Talavera in der Verlängerung des Fraunhofer Instituts. Ein weiterer Vorschlag: eine Halle auf der Wiese neben der s.Oliver Arena in der Stettiner Straße. Die Pläne für das dort vorgesehene Parkhaus würden dadurch nicht beeinträchtigt. In dem Schreiben an den OB sind Vor- und Nachteile der jeweiligen Standorte angeführt.
Das gilt auch für das Areal der Faulenberg-Kaserne als weitere Option (Nutzung als Kreativquartier möglich, kaum Nachbarn, aber keine zentrale Lage, schlechte ÖPNV-Anbindung). Diese Alternative als Posthallen-Ersatz hatte OB Schuchardt bei einer Sitzung des Kulturbeirates im Frühjahr ins Gespräch gebracht – mit all ihren Fragezeichen. Der OB ließ seinerzeit zumindest anklingen, dass er sich eine städtische Unterstützung für ein neues Posthallen-Projekt vorstellen könne.
Städtisches Geld für Standortsuche
Und auf Unterstützung aus dem Rathaus ist Hallenbetreiber Schulz nach eigenen Worten auch angewiesen. Zwar sei die Halle "natürlich auch ein kommerzieller Betrieb", aber sie sei auch "ein unverzichtbarer Teil der Würzburger Kulturlandschaft". Damit meint er vor allem die an der Halle angesiedelten Kreativbüros, Ateliers oder Proberäume für Nachwuchsbands. Und für die flexibel bespielbare Posthalle mit einer Kapazität von 200 bis 3000 Besuchern gebe es in der Stadt keine Alternative. Bei rund 220 Veranstaltungen kommen jährlich rund 220.000 Besucher.
Auf eine erste Unterstützung der Stadt kann Schulz seit vergangener Woche bauen: Bei den Beratungen des Stadtrats für den Haushalt 2020 hatte die CSU 50.000 Euro für die Standortsuche für eine neue Posthalle beantragt. Beschlossen und genehmigt wurden von den Stadträten dann 20.000 Euro.
Hat schon jemand an das Areal am alten Gaswerk an der Nordtangente gedacht??? Groß genug ist es, und Stadtnah mit guter Anbindung ohne die Stadt zu verstopfen.
Mit freundlichen Grüßen
Abele
Ja, in der Stettinerstraße ist der "Abenteuerspielplatz" zu Recht Schützenswert, die Option wäre auch möglich ohne den Baumbestand antasten zu müssen und auch der Spielplatz könnte zu weiten Teilen bestehen bleiben. Der Bolzplatz würde dann, sollte man darauf kommen das dieser Standort der Beste sei, dran glauben müssen.
Übrigens spreche nichts dagegen auch einen offenen Jugendtreff in ein solches Konzept mit zu integrieren.
Es hat also nichts mit Unverschämtheiten zu tun