Läuft alles nach Plan, sind die Tage der Posthalle am Bahnhof gezählt. Das Kultur-, Kreativ- und Veranstaltungszentrum soll dem Bismarck-Quartier mit Wohnungs-, Büro- und Hotelbauten weichen. Der Mietvertrag endet im März 2023. Wie und wo es danach weitergehen soll, steht bislang in den Sternen. Deshalb startet Betreiber und SPD-Stadtrat Joachim "Jojo" Schulz an diesem Freitag eine Petition zum Erhalt der Posthalle, egal wo.
Wer will, der kann online auf der Seite "Posthalle retten" unterschreiben oder auf Listen in Geschäften in der Innenstadt. Schulz: "Ich hoffe auf mindestens 10 000 Unterschriften, die ich Oberbürgermeister Christian Schuchardt überreichen werde."
Noch keine Signale aus dem Rathaus
Was Schulz erreichen möchte: Dass die Zukunft des über zehn Jahre alten Projektes Posthalle endlich ein öffentliches Thema wird – vor allem mit Signalen aus dem Rathaus. Obwohl das drohende Ende schon seit über zwei Jahren bekannt ist und Schulz schon seinerzeit seine Vorstellungen für einen Hallenersatz in Gesprächen mit OB, Stadträten und Stadtverwaltung präsentierte, sei nicht viel passiert, erklärt der Posthallen-Chef gegenüber der Redaktion.
Seine Pläne für eine neue Halle an der Friedensbrücke seien zwar auf positive Resonanz gestoßen – aber: "Positioniert hat sich bislang keiner." Öffentlich haben bislang lediglich der Dachverband freier Kulturträger und die Grüne Jugend eine Ersatzlösung nach dem Wegfall des kulturellen wie subkulturellen Zentrums gefordert. OB Schuchardt war im vergangenen Herbst immerhin Schirmherr beim Posthallen-Taganlässlich des zehnjährigen Bestehens.
"Da muss jetzt Bewegung reinkommen, es braucht den öffentlichen Druck", begründet Schulz die länger angelegte Kampagne. Zu dieser zählen neben Medienarbeit auch Infostände, Flyer und Plakat-Aktionen. Um Unterstützer zu mobilisieren, wurde bereits im Sommer 2017 der Posthallen-Förderverein gegründet – mit bekannten Gesichtern aus der Stadtgesellschaft.
"Egal wo! Hauptsache Posthalle retten!" ist der Titel der Unterschriftenaktion. Damit will Schulz deutlich machen, dass es nicht in erster Linie um den Erhalt des Gebäudes geht. "Die Idee und das Programm sind nicht zwangsläufig an den aktuellen Standort gebunden." Und ebenso betont er, dass es dabei nicht um die Existenzsicherung von ihm und seiner 15 fest angestellten Mitarbeiter gehe ("Ich muss das nicht machen"), sondern um den Erhalt des vielfältigen Angebots, das sich über die Jahre entwickelt hat. Das umfasst neben den Konzerten Partys, Poetry Slams, Lesungen, Flohmärkte, Messen oder Public Viewing.
Verschiedene Standort-Alternativen
Die Halle kompensiert mit ihren rund 200 Veranstaltungen und 200 000 Besuchern pro Jahr auch eine fehlende Stadthalle, wirft Schulz ein. Sie bietet Platz für zwischen 200 und 3000 Besuchern. Durchschnittlich kommen laut Schulz zwischen 600 und 800 pro Veranstaltung. Die geplante Multifunktionsarena sei jedenfalls keine Alternative. Denn dort rechneten sich Veranstaltungen erst ab einer weitaus größeren Publikumszahl.
Was sich Schulz als Hallenersatz vorstellt: Eine neue Posthalle neben der Friedensbrücke. Auch über alternative Standorte werde nachgedacht: Eine Halle über dem Parkdeck am Alten Hafen, auf dem Areal der Faulenberg-Kaserne oder gegenüber der s.Oliver-Arena. Diese stünde als Ersatz nicht zur Verfügung, wie Schulz ausgelotet hat.
Eine neue Halle kostet zwischen 12 und 14 Millionen Euro
Neben dem Standort sind die Kosten der wichtigste Faktor. "Zwischen zwölf und 14 Millionen Euro" müsse man wohl in die Hand nehmen, kalkuliert Schulz. Diese Summe könne die Posthalle GmbH mit ihm und seinem Bruder Hans höchstens zur Hälfte schultern. Der Rest müsste öffentlich gefördert werden – nicht unbedingt allein von der Stadt. Schulz möchte auch den Landkreis ins Boot holen, "denn zwischen 35 und 40 Prozent unserer Besucher kommen aus dem Landkreis".
gibt es den ehemaligen "LIDL-Markt". Der steht leer .... und verfügt über eine gewisse Anzahl an Parkplätzen. Bushaltestelle ist nicht weit weg. Ob man dieses Gebäude erwerben kann, weiss ich zwar nicht, aber ... fragen kann *man.n ja mal. Der Stadtratskollege "Hofmann und Andere Kollegen aus den ST" kennen sich da sicher gut aus.......?! Versbach ......hat was !!
Es gibt aber auch eine jüngere Generation in Würzburg und Umgebung. Für diese füllt die Posthalle mit vielen ihrer Konzerten und sonstigen Veranstaltungen ein lange offene Lücke, die weder durch die Jugendzentren wie z.B. den B-Hof oder das Cafe Cairo noch durch die s.Oliver-Arena bedient werden kann.
Zudem werden sich all diejenigen, die sich dort eine neue und moderne Bebauung wünschen, einmal umschauen, wenn die Pläne der Investoren umgesetzt werden und dann die Sichtachse zwischen den Weinbergen und dem Ringpark an dieser Stelle komplett verbaut sein wird. Dann wird sicherlich auch wieder gejammert.
Daher schlage ich vor, diese Halle in der Nähe des neuen Fußballstadions in Heidingsfeld, nähe Y-Stange oder Herieden zu errichten. Da hat man durch das Stadion dann sowieso auch die Infrastruktur.
Darüberhinaus werde ich ggf. Stadtrat Jüstel und ggf. weitere unterstützen, um diesen Unsinn in Lengfeld zu verhindern.
Daneben: wer will denn schon freiwillig nach Lengfeld? Man sollte froh sein, wenn sich einer für den Stadtteil interessiert und dort Projekte verwirklichen möchte. Aber wie gesagt, Lengfeld ist für so ein urbanes Projekt nicht von Interesse.