Es war eine lange und hitzig geführte Diskussion in den Haushaltsberatungen der Stadt Würzburg im November gewesen. Fast eine Stunde war diskutiert worden, dann stand mit knapper Mehrheit der Beschluss: Der FC Würzburger Kickers wird städtische Betriebskostenzuschüsse für das Stadion am Dallenberg von knapp 570 000 Euro für die Jahre 2021 bis 2024 erhalten.
Gegen den Antrag hatten die Grünen, SPD, Linke und ÖDP gestimmt
Die vom Stadtrat auf Antrag von CSU, Freien Wählern und FDP/Bürgerforum gewährte Summe für den Verein setzen sich zusammen aus einem nachträglichen Stadion-Betriebskostenzuschuss für das vergangene Jahr 2021 von rund 163 000 Euro und einer Betriebskostenpauschale von jeweils 135 000 Euro für die Jahre 2022, 2023 und 2024. Das Geld geht an den Hauptverein, nicht an die als AG ausgelagerte Profi-Abteilung. Gegen den Antrag hatten die Grünen, SPD, Linke und ÖDP gestimmt. Von Seiten der Verwaltung hatte sich Kämmerer Robert Scheller gegen die zusätzliche Unterstützung des Fußball-Drittligisten ausgesprochen.
Während CSU-Fraktionschef Wolfgang Roth den Antrag verteidigte, hatte ÖDP-Stadtrat Raimund Binder das Vorgehen des Vereins in der Haushaltssitzung unter anderem als "schlechte Komödie" bezeichnet. In einer späteren Pressemitteilung kritisierte er die Zuschüsse als "Verschleuderung städtischer Finanzmittel". Binder hatte angekündigt, "gegebenenfalls zusammen mit anderen Stadträten eine Überprüfung des Beschlusses auf seine Rechtmäßigkeit bei der Regierung zu beantragen".
Dies ist nun geschehen: Wie Binder in einer Pressemitteilung schreibt, haben er, Linken-Fraktionschef Sebastian Roth und Christiane Kerner (parteilos) bei der Regierung von Unterfranken eine Überprüfung des Stadtrats-Beschlusses von Ende November vorigen Jahres beantragt.
Die Flyeralarm-Arena am Dallenberg soll Zug um Zug nach Vorgaben der Liga ausgebaut werden
Kritikpunkte sind unter anderem, dass die Bedingung, dass "die Nutzung nicht nur durch einen Profisportverein und die Nutzungsmöglichkeit zu mindestens 20 Prozent durch andere Profi- oder Amateursportnutzer“ erfolgen soll, in der Vergangenheit nicht erfüllt worden sei. Auch hätte das Stadion bis 2021 für den Profispielbetrieb hergerichtet sein sollen. Dies sei nicht erfolgt. Das Stadion entspreche nicht den Profispielbedingungen der Deutschen Fußballliga, so die Beschwerdeführer in ihrer Mitteilung.
Der Antrag ist Anfang der Woche bei der Regierung von Unterfranken eingegangen
Wie berichtet, hatte der Verein von den Plänen für einen kompletten Neubau erst im vergangenen Herbst Abstand genommen. Kickers-Präsident Michael Grieger hatte bei der Mitgliederversammlung im November erklärt, dass stattdessen die Flyeralarm-Arena am Dallenberg Zug um Zug ausgebaut und den Vorgaben der Liga angepasst werden soll.
Johannes Hardenacke, Pressesprecher der Regierung von Unterfranken, bestätigte auf Anfrage den Eingang des Antrags am Würzburger Peterplatz Anfang dieser Woche. Über das weitere Vorgehen will man dort in den nächsten Tagen entscheiden, so Hardenacke.
Wurden eigentlich die Mehrkosten für das Theater auch mal genau überprüft? Vermutlich nicht...........hier betrifft es ja ein elitäres Grüppchen von Theaterbesuchern und nicht um den einfachen "Pöbel" der sich ein Fussballspiel anschauen möchte!
Wenn man in Würzburg keinen Profisport will, dann sollte man das einfach sagen!
Warum dann allerdings andere Einrichtungen (Theater, Nautiland...) durch öffentliche Gelder gefördert werden sollten ist mir dann aber auch ein Rätsel.
Das Geld wäre meiner Meinung nach im Breitensport besser angelegt als in der Subvention von Profitsport, der in den letzten 2 Jahren zudem noch relativ mangelhaft gemanagt wird.
Der Vergleich zum Theater oder Schwimmbad haut insofern nicht ganz hin, da es sich hierbei um Gebäude im Eigentum der öffentlichen Hand handelt, während das besagte Stadion einem Verein gehört.
Mehrkosten des Theaters geht , welche doch ein Vielfaches höher sind .
Man muss hier kein Kickers Fan sein , aber wer zahlt die Kosten dieser Überprüfung .
Die Parteien oder wieder die Allgemeinheit ? ?
In vielen Dingen entscheiden Minderheiten in Würzburg , welche nur an sich denken
und kein fortschrittliches und zukunftsweisendes Verhalten an den Tag legen .