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Würzburg
Würzburger Kickers: Stadträte lassen Zuschuss-Beschluss überprüfen
Rund 570 000 Euro Zuschuss genehmigte der Stadtrat im Herbst den Kickers. Diesen Beschluss reklamieren jetzt ÖDP und Linke bei der Regierung von Unterfranken.
Die Flyeralarm Arena am Dallenberg. Im Herbst hatte der Stadtrat den Kickers einen Betriebskostenzuschuss von fast 570 000 Euro für die Jahre 2021 bis 2024 genehmigt. Diesen Beschluss haben jetzt Stadträte bei der Regierung von Unterfranken reklamiert.
Foto: Silvia Gralla | Die Flyeralarm Arena am Dallenberg. Im Herbst hatte der Stadtrat den Kickers einen Betriebskostenzuschuss von fast 570 000 Euro für die Jahre 2021 bis 2024 genehmigt.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:03 Uhr

Es war eine lange und hitzig geführte Diskussion in den Haushaltsberatungen der Stadt Würzburg im November gewesen. Fast eine Stunde war diskutiert worden, dann stand mit knapper Mehrheit der Beschluss: Der FC Würzburger Kickers wird städtische Betriebskostenzuschüsse für das Stadion am Dallenberg von knapp 570 000 Euro für die Jahre 2021 bis 2024 erhalten.

Gegen den Antrag hatten die Grünen, SPD, Linke und ÖDP gestimmt

Die vom Stadtrat auf Antrag von CSU, Freien Wählern und FDP/Bürgerforum gewährte Summe für den Verein setzen sich zusammen aus einem nachträglichen Stadion-Betriebskostenzuschuss für das vergangene Jahr 2021 von rund 163 000 Euro und einer Betriebskostenpauschale von jeweils 135 000 Euro für die Jahre 2022, 2023 und 2024. Das Geld geht an den Hauptverein, nicht an die als AG ausgelagerte Profi-Abteilung. Gegen den Antrag hatten die Grünen, SPD, Linke und ÖDP gestimmt. Von Seiten der Verwaltung hatte sich Kämmerer Robert Scheller gegen die zusätzliche Unterstützung des Fußball-Drittligisten ausgesprochen.

Während CSU-Fraktionschef Wolfgang Roth den Antrag verteidigte, hatte ÖDP-Stadtrat Raimund Binder das Vorgehen des Vereins in der Haushaltssitzung unter anderem als "schlechte Komödie" bezeichnet. In einer späteren Pressemitteilung kritisierte er die Zuschüsse als "Verschleuderung städtischer Finanzmittel". Binder hatte angekündigt, "gegebenenfalls zusammen mit anderen Stadträten eine Überprüfung des Beschlusses auf seine Rechtmäßigkeit bei der Regierung zu beantragen".

Dies ist nun geschehen: Wie Binder in einer Pressemitteilung schreibt, haben er, Linken-Fraktionschef Sebastian Roth und Christiane Kerner (parteilos) bei der Regierung von Unterfranken eine Überprüfung des Stadtrats-Beschlusses von Ende November vorigen  Jahres beantragt. 

Die Flyeralarm-Arena am Dallenberg soll Zug um Zug nach Vorgaben der Liga ausgebaut werden

Kritikpunkte sind unter anderem, dass die Bedingung, dass "die Nutzung nicht nur durch einen Profisportverein und die Nutzungsmöglichkeit zu mindestens 20 Prozent durch andere Profi- oder Amateursportnutzer“ erfolgen soll, in der Vergangenheit nicht erfüllt worden sei. Auch hätte das Stadion bis 2021 für den Profispielbetrieb hergerichtet sein sollen. Dies sei nicht erfolgt. Das Stadion entspreche nicht den Profispielbedingungen der Deutschen Fußballliga, so die Beschwerdeführer in ihrer Mitteilung.

Der Antrag ist Anfang der Woche bei der Regierung von Unterfranken eingegangen

Wie berichtet, hatte der Verein von den Plänen für einen kompletten Neubau erst im vergangenen Herbst Abstand genommen. Kickers-Präsident Michael Grieger hatte bei der Mitgliederversammlung im November erklärt, dass stattdessen die Flyeralarm-Arena am Dallenberg Zug um Zug ausgebaut und den Vorgaben der Liga angepasst werden soll. 

Johannes Hardenacke, Pressesprecher der Regierung von Unterfranken, bestätigte auf Anfrage den Eingang des Antrags am Würzburger Peterplatz Anfang dieser Woche.  Über das weitere Vorgehen will man dort in den nächsten Tagen entscheiden, so Hardenacke.

 
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  • georg-ries@web.de
    Stadträte haben das Recht, Beschlüsse durch die Aufsichtsbehörde prüfen zu lassen. So einfach ist das!!!
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  • magier
    Warum prüfen Sie das nicht bei der Verschwendung beim Theater???
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  • Fuchs-75
    Man kann diesen Parteien nur gratulieren...........Sport braucht in Würzburg keiner. Ironie aus! Es geht hier übrigens nicht um den Profisport. Die Zuschüsse gehen an den Hauptvereien, nicht an die AG!
    Wurden eigentlich die Mehrkosten für das Theater auch mal genau überprüft? Vermutlich nicht...........hier betrifft es ja ein elitäres Grüppchen von Theaterbesuchern und nicht um den einfachen "Pöbel" der sich ein Fussballspiel anschauen möchte!
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  • hansfuchs
    Wer außer den Profis spielt denn im Stadion? Auch wenn das Geld offiziell an den Hauptverein geht, wird damit im Endeffekt die Sportstätte der Profis mit Steuergeldern subventioniert.
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  • Fuchs-75
    Das Stadion besteht nicht nur aus dem Rasen und den Tribünen! Die Halle wird von den Abteilungen Boxen und Tischtennis genutzt. Der Kunstrasen von den Jugendmannschaften. So einfach wie Sie es beschreiben ist es leider nicht!
    Wenn man in Würzburg keinen Profisport will, dann sollte man das einfach sagen!
    Warum dann allerdings andere Einrichtungen (Theater, Nautiland...) durch öffentliche Gelder gefördert werden sollten ist mir dann aber auch ein Rätsel.
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  • hansfuchs
    Es gibt in Würzburg noch einige andere Vereine, die sogar noch mehr Abteilungen als Boxen und Tischtennis neben dem Fußball betreiben und die jeweils vielleicht gerade mal 5 Prozent oder weniger an Betriebskostenzuschüssen von der Stadt erhalten. Und diese Vereine haben oft auch eine Halle und einen Sportplatz, den sie zu unterhalten haben.
    Das Geld wäre meiner Meinung nach im Breitensport besser angelegt als in der Subvention von Profitsport, der in den letzten 2 Jahren zudem noch relativ mangelhaft gemanagt wird.

    Der Vergleich zum Theater oder Schwimmbad haut insofern nicht ganz hin, da es sich hierbei um Gebäude im Eigentum der öffentlichen Hand handelt, während das besagte Stadion einem Verein gehört.
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  • magier
    Gerade die Tatsache, dass dem FWK auf Erbaupacht das Stadion gehört ist doch das Problem: Der FWK hat die Erhaltung des über 50 Jahren alten, moroden Stadions selbst zu tragen während z.B. in Regensburg der dortige Verein Jahn Regensburg mehr oder minder einfach so - wie in Wü die Theaterbesucher! -ein Stadion hingestellt bekommt. Ein absoluter Wettbewerbsnachteil des FWK! Und: In Regensburg gelten dieselben Gesetze wie in Wü! Aber: In Regensburg ist der Jahn politisch gewünscht, in Wü der FWK und auch der sonstige Profisport wie etwa die Baskets oder die Rimarer Wölfe nicht! Grund: Der Stadtrat kapiert traditionell bis heute null, dass der Profisport ein enormer Imagegewinn für die Stadt bedeutet! Andere Städte sind da viel weiter und cleverer!
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  • familie.diener@gmx.net
    Frage mich ob diese Parteien auch soviel Initiative ergreifen , wenn es um die
    Mehrkosten des Theaters geht , welche doch ein Vielfaches höher sind .
    Man muss hier kein Kickers Fan sein , aber wer zahlt die Kosten dieser Überprüfung .
    Die Parteien oder wieder die Allgemeinheit ? ?
    In vielen Dingen entscheiden Minderheiten in Würzburg , welche nur an sich denken
    und kein fortschrittliches und zukunftsweisendes Verhalten an den Tag legen .
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  • franke57
    Typisch alles dafür tun, damit die Stadt Würzburg sportlich ein Provinzfleck auf der deutschen Landkarte bleibt.
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  • rft@rudolf-thomas.de
    Waren die schon einmal im Stadion, um zu sehen, gegen was sie sind? Oder sind die ähnlich wie die klagenden "Nachbarn" gegen Fußball?
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  • harryamend@outlook.de
    Aus Ihrer Antwort geht wohl hervor das Sie glühender Kickers Fan mit eienr Rosabrille sind? Anders ist Ihre Ansicht nicht zu verstehen. Seit dem die Kickers in die 3.Liga aufgestiegen sind scheinen sie sich im Größenwahn zu befinden, von daher wird es gut wenn sie diese Stufe am Ende der Saison wieder verlasen, eventuell kommen sie dann mal wieder in der Realität an.
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  • aboehnke
    Haben Sie auch Argumente für die bis dato biedere Polemik des „Größenwahns“? Führen Sie diese doch bitte mal ins Feld, damit Sie Ihre Polemik nicht selbst disqualifiziert.
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  • letsgo101
    Man kann ja beinahe froh sein wenn die Kickers die 3.Liga nicht halten können. Dann ist Ende mit Profifussball und man braucht auch nicht mehr diese Umbaupläne. Was aber sehr Bedenklich erscheint ist, das eine Gruppe von Parteien das Leben in Würzburg entscheidet : Grünen, SPD, Linke und ÖDP. Hätte man gewollt das diese Parteien alles bestimmen dann hätte man diese Parteien auch wählen können !
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