
Der Würzburger Hafensommer erlebt in diesem Jahr seine 16. Auflage: An den 17 Tagen zwischen dem Auftakt am 19. Juli und dem letzten Konzert am 4. August kommen wieder internationale und deutsche Musikerinnen und Musiker auf die schwimmende Bühne im Hafenbecken hinter dem Kulturspeicher am Alten Hafen. Eine erste Vorschau auf das Festival gab es jetzt im Kulturausschuss des Stadtrats.
Wie ist das Hafensommer-Programm gestaltet?
Für den guten Vorverkauf sorgen Publikumslieblinge vergangener Hafensommer-Jahre wie der schwedische Posaunist und Sänger Nils Landgren, die experimentierfreudige deutsche Band "The Notwist" und die Indierockband "Kettcar" aus Hamburg, die auf einer Deutschland-Tour mit einem neuen Studioalbum gerade zahlreiche ausverkaufte Konzerte spielen. Die Mischung verschiedener Musikrichtungen von Jazz bis Klassik und Pop bis Weltmusik hat sich beim Hafensommer bewährt, die Qualität der gebuchten Künstlerinnen und Künstler auch. "Unser Programm ist wieder bunt und spannend", verspricht Kulturamtsleiter Klaus Heuberger.
Einen Lebenstraum konnte sich Hafensommer-Programmmacher Lutz Engelhardt mit dem mexikanischen Gitarren-Duo "Rodrigo y Gabriela" erfüllen: Sie haben ihre Metal-Songs auf zwei Flamenco-Gitarren nicht nur im Opernhaus von Sydney oder der Royal Albert Hall in London, sondern 2010 auch bei einem gemeinsamen Auftritt mit Beyoncé vor US-Präsident Barack Obama und Staatsgästen im Weißen Haus gespielt.
Welche besonderen Veranstaltungsformate gibt es?
Auch die bekannten Veranstaltungsformate wird es weiterhin geben: Der 16. Hafensommer startet am 19. Juli bei freiem Eintritt mit der von Hauptsponsor Sparda-Bank präsentierten "Classic Night". Die "Songs an einem Sommerabend" von Ado Schlier stehen am 27. Juli auf dem Programm, unter anderem mit dem Würzburger Duo "Carolin No" und dem britischen Liedermacher Allan Taylor: Ihm hat es im vergangenen Jahr beim Hafensommer so gut gefallen, dass er unbedingt wiederkommen wollte. Aus der Region spielen außerdem "The Late Summers" und die junge Singer-Songwriterin Lisl beim diesjährigen Hafensommer.
Was ist über das Angebot an Speisen und Getränken bekannt?
Neuer Getränkepartner des Hafensommers ist die Würzburger Hofbräu, für das gastronomische Angebot, das für 2025 neu ausgeschrieben wird, sind wieder das "Wunschwerk" und das "Boot" zuständig. Die Speisekarte steht noch nicht fest. Im vergangenen Jahr hatte es im Vorfeld des Festivals eine kontroverse Diskussion über ein zunächst geplantes ausschließlich vegetarisches Speisenangebot gegeben, die als "Würzburger Bratwurststreit" überregional für Schlagzeilen sorgte. Beim Festival selbst waren dann "nach unserer Wahrnehmung alle Besucher zufrieden mit dem Angebot, es kam keinerlei Kritik", berichtet Heuberger.
Wie läuft der Kartenvorverkauf?
Im vergangenen Jahr kamen rund 13.000 Besucherinnen und Besucher, damit hat der Hafensommer laut Klaus Heuberger das drittbeste Ergebnis seit seiner Premiere im Jahr 2007 eingefahren. Aktuelle Zahlen lassen hoffen, dass es in diesem Jahr zumindest nicht schlechter wird: "Wir liegen beim Vorverkauf deutlich über dem letzten Jahr, bei einigen Konzerte sind es bereits mehr als 500 Tickets", sagte Ingolf Stöcker, der stellvertretende Leiter des Kulturamts, auf Nachfrage aus dem Ausschuss. Auch von den 100 Dauerkarten zum Preis von 220 Euro sind bereits zwei Drittel verkauft.
Welche Entscheidungen gibt es zu den Ticket-Preisen?
Aufgrund der großen Nachfrage finden in diesem Jahr erstmals zwei Familiensonntage mit Musikprogramm und erschwinglichen Eintrittspreisen (9 Euro) statt. Die Ticketpreise bleiben stabil, bei den ermäßigten Eintrittskarten liegt das Festival laut Ingolf Stöcker unter den branchenüblichen Beträgen.
Der Gesamtetat des Hafensommers liegt bei rund 755.000 Euro und damit nur 2.400 Euro über dem letzten Jahr. Die üblichen Preissteigerungen auf der Ausgabenseite "wurden im Haushalt relativ zurückhaltend berücksichtigt", so Klaus Heuberger. Auf der Einnahmenseite wurde der städtische Zuschuss um rund 50.000 Euro gekürzt, die die Veranstalter durch Ticketeinnahmen kompensieren sollen. Heuberger kündigte deshalb bereits an, dass die Eintrittspreise im kommenden Jahr voraussichtlich steigen werden.
Wo gibt es Karten?
Karten zu den Konzerten können direkt über die Website des Würzburger Hafensommers gebucht werden: www.hafensommer-wuerzburg.de. Karten sind auch an der Tages- und Abendkasse (sofern nicht ausverkauft) erhältlich.
vielleicht gibt es ja deswegen einen regeren Vorverkauf als letztes Jahr, weil die Leute alle aus erster Hand wissen wollen, wie das gastronomische Angebot diesmal ist bzw. (nur) der Bratwurst-Streit die Veranstaltung entsprechend bekannt gemacht hat?
Cannabis darf in Bayern auf öffentlichen Veranstaltungen eh nicht geraucht werden. Also, was wollen Sie überhaupt?
Ausserdem: ich wußte nicht, dass Sie gezwungen werden, zum Hafensommer zu gehen.
Ich beklage mich ja auch nicht über jedes Konzert mit volksdümmlicher Musik, dass einem vorgeschrieben wird, was man hören soll, oder?
'24 von der Würzburger Hofbräu den mutigen Schritt hin zu einem ausschließlich alkoholfreien Getränkeangebot wünschen.