Als im Frühjahr 2020 das Coronavirus kam – und mit ihm das Ende der Großveranstaltungen – sahen viele Unkenrufer damit auch das Ende der Pläne für eine Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke in Würzburg gekommen. Doch die Planungen der für den Bau verantwortlichen Projektgesellschaft wurden nur verlangsamt, nicht abgebrochen.
"Es war nicht einfach, das Momentum bei allen Beteiligten aufrecht zu erhalten", gibt Thomas Oehler, Geschäftsführer der Arena Würzburg Projektgesellschaft, zu. "Aber wenn der Stadtrat an diesem Donnerstag den Plänen zustimmt, ist es mein Ziel, den Bauantrag noch in diesem Jahr fertig zur Einreichung zu machen", sichert er zu. Dann könne bereits im Frühsommer kommenden Jahres mit den vorbereitenden Arbeiten begonnen werden, sagt Oehler. Spatenstich soll dann im Sommer sein, eröffnen will er die Halle im Herbst 2024. "Zu Beginn der Konzert- und Basketballsaison", wie er sagt.
Wie sehen die aktuellen Planungen nun aus? Gebaut werden soll eine Multifunktionsarena für bis zu 5500 Zuschauer bei Konzerten mit bestuhltem Innenraum, bis zu 7000 bei unbestuhltem Innenraum und bis zu 6000 Zuschauer bei Sportereignissen. Verkleinert wurde der geplante Konferenzbereich. Direkt daneben soll auch ein Parkhaus entstehen, mit Parkplätzen für die Nutzer der bestehenden Bauten an der Schweinfurter Straße als auch für die der Multifunktionsarena.
Auch mögliche Baukostensteigerungen für die Multifunktionsarena sind berücksichtigt
Warum ist aber in der Beschlussvorlage für die Ratssitzung nun von 51 Millionen Euro die Rede und nicht mehr von rund 35 Millionen wie bislang? "Wir reden bei den 51 Millionen jetzt von den Projektkosten", erläutert Oehler. "Die umfassen die Baukosten, Planungskosten, Baunebenkosten und Projektierungskosten, also das gesamte Finanzierungsvolumen, das nötig ist. Die 35 Millionen bislang waren die reinen Baukosten, das hängt mit dem EU-Beihilfenrecht zusammen", erklärt er. Bereits enthalten in den 51 Millionen Euro seien schon rund vier Millionen für mögliche Baukostensteigerungen.
Woher kommt das Geld? Die Arena Würzburg Projektgesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der Zukunftsstiftung Würzburg, die der s.Oliver-Gründer Bernd Freier ins Leben gerufen hatte. In ihr haben sich erfolgreiche Würzburger Geschäftsleute zusammengefunden. Sie waren überraschend im Herbst 2017 mit den Plänen für eine Multifunktionsarena an die Öffentlichkeit getreten. Diese Stiftung stellt 18,5 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 4,5 Millionen Euro kommen aus einem Zuschuss der öffentlichen Hand für energetisches Bauen. Und zwölf Millionen Euro wird die Projektgesellschaft als Kredit aufnehmen und laut Businessplan selbst zurückzahlen können. Dies sollte ursprünglich die Stadt übernehmen, was den Stadthaushalt in den kommenden 16 bis 20 Jahren je nach Zinssatz mit bis zu 17 Millionen insgesamt belastet hätte.
Deshalb muss der Stadtrat an diesem Donnerstag neu beschließen. Denn nun soll die Stadt die für die Komplettfinanzierung notwendigen weiteren 16 Millionen Euro bezahlen. Dies wird den Stadthaushalt laut Beschlussvorlage bis zum Jahr 2027 mit Raten zwischen 0,5 und 4,3 Millionen Euro jährlich belasten. Das geschieht im Rahmen eines sogenannten verlorenen Zuschusses, der nicht zurückgezahlt werden muss und der an gewisse Bedingungen gebunden ist. Die Stadt müsste also in einem relativ kurzen Zeitraum jährlich größere, dafür vorhersehbare Beträge im Haushalt vorsehen als bei der Kredittilgung.
16 Millionen öffentlichen Mitteln stehen 35 Millionen Kapital aus privaten Quellen gegenüber
"Das ist aber auch eine Investition mit einer hohen sogenannten Umwegrendite", führt Thomas Oehler an. Er verweist auf eine Studie, die der städtische Eigenbetrieb Congress Tourismus Wirtschaft in Auftrag gegeben hat. Demnach würden in und um die Arena herum künftig über 250 feste Arbeitsplätze geschaffen. Durch Besucher der Veranstaltungen würden zugleich jedes Jahr rund zwölf Millionen Euro in die Hotellerie, die Gastronomie und den Einzelhandel der Stadt fließen.
Hinzu komme die rechtlich bindende Ausschüttung der Stiftung an Geldern für gemeinnützige Zwecke in der Stadt, die sich auf rund 250 000 Euro pro Jahr belaufen würden, führt Oehler aus. Betrieben werden soll die Halle von einer Betreibergesellschaft, so dass der Stadt keine Kosten entstehen.
Der Würzburger Stadtkämmerer will die Chance zum Bau der Multifunktionsarena nutzen
Wenn es nach dem Hüter der Würzburger Finanzen geht, nimmt die Stadt diese Chance wahr: "Diese Halle ist ein lange gehegtes städtebauliches Ziel, an dem wir schon lange arbeiten", sagt Stadtkämmerer Robert Scheller. Den 16 Millionen öffentlichen Mitteln stünden 35 Millionen Kapital aus privaten Quellen gegenüber, so Scheller: "Zudem ist es eine wahnsinnige Attraktivitätssteigerung für die Stadt in kultureller und touristischer Hinsicht. Wenn man darüber nachdenkt, wie eine Stadt sich weiter entwickeln kann, ist das an genau so einer Stelle."
Warum sollte die Stadt hier also nicht investieren, wenn es nachgewiesene positive Effekte auf Arbeitsmarkt und Wirtschaft bringt, auf der anderen Seite wirft man ja in das Millionengrab Mainfrankentheater munter immer mehr Geld rein. Und da ist man selbst Betreiber, ist also für die laufenden Betriebskosten selber zuständig! Und nun komme mir keiner mit der staatlichen Förderung, auch das ist Steuergeld.Ein Standort direkt neben dem Hbf, besser gehts doch nicht. Es kommen ja keine 6000 Autos.
klar kommen keine 6.000 Autos
Alle Besucher einer Veranstaltung, die von weiter her kommen, sind logischerweise mit dem Fahrrad unterwegs. Absolute Realitätsferne.
Eine Veranstaltungshalle, die für den Individualverkehr nicht erreichbar ist, könnte schnell uninteressant sein. Das wird sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Dann steht eine Bauruine in der Landschaft.
Bis 2024 kriegt die Stadt (wahrscheinlich eher auf Druck der Hallenbetreiber) es wohl hin, ein ordentliches Parkleitkonzept aufzustellen. Auch Shuttleparkplätze schon etwas weiter draußen wären denkbar. Dass man direkt an der Halle parkt, ohne mal 10-15 Minuten zu laufen, das erwartet doch hoffentlich keiner.
Und wenn die Tickets so wie heute, den ÖPNV einschließen, da kann ich mit der Bahn bis fast vor die Tür fahren und muss keine Parkgebühren berappen, kann also mit dem Auto bis zum nächsten Bahnhof oder auch Strabahaltestelle fahren.
Noch mal zu Erinnerung: Basketballspiele und Konzerte finden abends (nach der Feierabendrushhour) bzw. am Wochenende statt!
Ihr Argument kinkt daher etwas denn dann nähme man ja billigend in KAuf, einem Unternehmen - dem CCW - dadurch bewusst das Wasser abzugraben!
Es wird immer schlimmer!
sollte JEDE.R im " weisen Rat ".... der schon lange über eine solche Halle nachdenkt... und bisher zu keinen befriedigenden Ergebnis kam: einmal von der Grombühlbrücke aus hinunter blicken. Da sieht man einen, für diese hehren Zwecke, viel zu kleinen Platz. Auch wenn nun die angedachte Zuschauerzahl auf 7.000 zurück gesetzt wurde. Urprünglich sprach man ja von 9.000 Besucher - unbestuhlt.
Diese Masse kann man sich doch leicht vorstellen, denn es entspricht in etwa den Mög-
lichkeiten eines ausverkauften "Kickers-Stadion. Soviel Einschätzungsvermögen traue ich
JEDEN Stadtratsmitglied zu. Wer nicht ganz Blind ist, müsste - bei Miteinbehziehung des
ganzen Drum und Dran (sprich Verkehr) EIGENTLICH verantwortlichen Mut haben.
UND sagen... : nicht an dieser Stelle !!!
Zum einen ja, 35 Mio die Hallenkosten wie die Zustandekommen sind ist klar; Herr Freier mit einer Großspende und Bader mit der Einlage des Grundstückes das sonst in der Lage niemals soviel wert wäre!
16 Mio Projektkosten! Das ist der Freifahrtschein für die Luft nach oben!
Dann zum zweiten die Mogelpackung mit den Parkplätzen. 1200 weg und 650 dazu macht einen Verlust von 550 aus. Die sollen wohl auf der Talavera parken oder mit dem Zug kommen? Oder mit dem ÖPNV?? Eine Mogelpackung vorne wie hinten!
Dann die Betreibergesellschaft… aus Nordamerika, die wahrscheinlich solche Preise nimmt damit jedes Jahr 250.000 an Spende f d Stadt übrig bleibt? Eine tolle Sache! Nur wer’s glaubt - alles eine Frage des Preises!
Auf jeden Fall hat das Ganze ein Geschmäckle! Ein großes!
Wie kann man dem nur so blauäugig zustimmen?
Aber doch nicht an dieser Stelle!
Schon jetzt erstickt die Stadt im Verkehr. Wie soll das gehen, wenn 5000 - 7000 Menschen gleichzeitig zu einer Veranstaltung anreisen und ebenso gleichzeitig abreisen?
Und komme jetzt keiner mit dem Argument, daß der Bahnhof in der Nähe sei! Denn die allermeisten haben daheim eben keinen Bahnanschluß, und schon gar nicht nachts für die Rückfahrt. Die Gäste reisen daher mit dem PKW an!
Also wäre ein Standort auf der grünen Wiese sinnvoll, z.B. im Bereich Ikea oder Mainfrankenpark; mit direkter Autobahnanbindung, die diese Verkehrsströme auf nehmen können.