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Würzburg
Multifunktionsarena Würzburg: Wie es mit dem Projekt weitergehen soll
Wie geht es weiter mit dem lang ersehnten Großprojekt, der Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke in Würzburg? Im Stadtrat gab es jetzt ein Update.
Das Areal östlich der Grombühlbrücke, wo die Multifunktionsarena entstehen soll. In der Stadtratssitzung am Donnerstag gab es Infos über den Stand der Planungen.  
Foto: Ulises Ruiz | Das Areal östlich der Grombühlbrücke, wo die Multifunktionsarena entstehen soll. In der Stadtratssitzung am Donnerstag gab es Infos über den Stand der Planungen.  
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:30 Uhr

Es war ein deutliches Lebenszeichen, aber auch eine klare Ansage, die Thomas Oehler, Geschäftsführer der "Arena Würzburg Projektgesellschaft" am Donnerstag im Stadtrat verkündete: "Die Stimmung ist gut, es geht voran", sagte Oehler im Frankonia-Saal des Congress Centrums Würzburg. Der Bauantrag für die Multifunktionsarena soll noch im Laufe dieses Jahres bei der Stadt eingereicht werden. Dafür müsse die Stadt allerdings an die Obergrenze der von ihr im Jahr 2019 in einem Eckpunktebeschluss des Stadtrates zugesagten finanziellen Förderung gehen.

"Wir sind trotz Corona wieder im Fluss, wenn auch mit reduzierter Arena."
Thomas Oehler - Geschäftsführer der "Arena Würzburg Projektgesellschaft"

 "Wir sind trotz Corona wieder im Fluss, wenn auch mit reduzierter Arena" erläuterte er. Die Kapazität der Multifunktionsarena sei von 8000 auf 7000 Besucherplätze unbestuhlt und von 6000 auf 5500 Plätze bei Bestuhlung reduziert worden, erläuterte Oehler.  "Wegen Corona gehen wir davon aus, dass der Tagungsbereich nicht mehr so nachgefragt sein wird, deswegen konnten wir diesen ebenfalls reduzieren", so Oehler weiter.

"Wir werden keine pandemiesichere Arena bauen können, können solche künftigen Geschehnisse aber in unserer Planung mit berücksichtigen", erläuterte er. Dies geschehe unter anderem durch eine Umgestaltung und Vergrößerung der Zugangsbereiche oder die Einbeziehung einer Tracing-Technik zur Kontaktnachverfolgung. "Wir haben Gespräche mit großen Konzertveranstaltern geführt, von denen es in der Region einige gibt, diese haben uns zugesichert, dass die Arena auch unter diesen Gesichtspunkten für große Künstler attraktiv bleibe", versicherte er.

Die Projektkosten konnten auf 50 Millionen Euro gesenkt werden 

So seien die Projektkosten für Planung, Bau und die Restfinanzierung des Grundstückes von 60 auf 50 Millionen Euro gesenkt worden, erklärte der Geschäftsführer. Derzeit werde parallel zum Betreibermodell mit einem US-amerikanischen Partner auch untersucht, ob die Arena auch in einem "Würzburger Modell" mit starken Partnern aus der Region betrieben werden könne. Gleich welches Modell zur Anwendung kommen werde, die Stadt werde in keinem Fall ein Betreiberrisiko und damit Kosten tragen müssen, sicherte Oehler zu.

Die Stiftung schüttet jährlich 250 000 Euro für gemeinnützige Zwecke in der Region aus

Im Gegenteil, die Stiftung schütte mit Betriebsbeginn der Halle künftig jährlich 250 000 Euro für gemeinnützige Zwecke in der Region aus, dies sei rechtlich bindend festgelegt. In den kommenden 30 Jahren summiere sich dies auf rund 30 Millionen Euro, über deren Verwendung der jeweils amtierende Oberbürgermeister der Stadt  mitbestimmen werde, erklärte der Geschäftsführer. 

Mit der VVM gebe es Gespräche über ein Veranstaltungsticket, das im Eintrittspreis der Veranstaltungen inbegriffen sei und drei Stunden vor und nach den Veranstaltungen als Fahrschein in gesamten VVM-Gebiete gelte, wie es das zum Beispiel schon für die Basketballspiele der Würzburg Baskets gebe, ging Oehler dann tiefer ins Detail. Auch sollen die Besucher bereits beim Ticketkauf einen Parkschein für die vier der Arena am nächsten gelegen Parkhäuser mit lösen können. Seien diese ausgebucht, würden sie am Veranstaltungstag im Parkleitsystem gar nicht mehr angezeigt.

Es gab zumeist Lob und Zustimmung für die Pläne

Bedenken der Grombühler, ihr Quartier werde durch den Parksuchverkehr überlastet, werde durch das Parkleitsystem entgegen gewirkt werden, antwortete er auf eine Anfrage aus dem Plenum. Dazu sollen auch die Pläne bei einer Veranstaltung im Stadtteilzentrum Felix-Fechenbach-Haus nochmals erläutert werden, sobald dies die Pandemiesituation erlaube, versicherte Oehler.

Weil sich der Geschäftsführer der "Arena Würzburg Projektgesellschaft" im Vorfeld der Sitzung mit den Ratsfraktionen getroffen und den Stand der Dinge erläutert hatte, gab es in der folgenden Diskussion zumeist Lob und Zustimmung. Raimund Binder (ödp) allerdings befürchtete, dass sich der finanzielle Anteil der Stadt noch erhöhen könnte. Auch bei der derzeit geplanten Fuß- und Radwegeführung gebe es Nachbesserungsbedarf, hieß es aus dem Gremium. "Wenn es Probleme gibt, sprechen Sie mit uns, wir lösen das", sicherte Oehler zu. "Die Realisierung der Multifunktions-Arena wird der Stadt Würzburg, dem Standort Mainfranken und der regionalen Wirtschaft einen wichtigen Impuls geben."

Multifunktionsarena Würzburg

Im Herbst 2017 waren erfolgreiche Würzburger Geschäftsleute, darunter s.Oliver-Gründer Bernd Freier,  Michael Reizel, Chef der BVUK-Gruppe und der Investor Gerold Bader mit den Plänen für eine Multifunktionsarena an die Öffentlichkeit getreten. Finanziert und betrieben werden soll sie durch eine Stiftung, in die außer den Gründern bereits weitere Stifter eingezahlt haben. Gebaut wird sie von einer von der Stiftung eingesetzten Projektgesellschaft, bewirtschaftet von einer ebensolchen Betreibergesellschaft, so dass für die Stadt jegliches finanzielle Risiko ausgeschlossen sein soll.  
Im Februar 2019 hatte der Stadtrat beschlossen, die Rückzahlung und den Schuldendienst eines Kredites über zwölf Millionen Euro zu übernehmen, den die Projektgesellschaft zu Baubeginn aufnehmen wird. Außerdem übernimmt die Stadt für weitere 2,5 Millionen Euro die Anbindung des Grundstücks an das städtische Verkehrsnetz und das Verkehrs- und Parkleitssystem der Stadt.
Quelle: Eigene Recherche
 
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