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Würzburg
Wann die Arena in Würzburg kommen wird
Die Entstehung einer Multifunktionsarena in Würzburg rückt immer näher. Die Planungen sind weit gediehen. Sogar der Eröffnungstermin soll bereits stehen.
So könnte Sport - in diesem Fall Basketball - bald in Würzburg aussehen.
Foto: Projektgesellschaft Arena Würzburg | So könnte Sport - in diesem Fall Basketball - bald in Würzburg aussehen.
Thomas Brandstetter
 |  aktualisiert: 22.08.2022 16:58 Uhr

So nah war sie noch nie. Und so weit waren die Planungen auch noch niemals fortgeschritten. Dass Würzburg - nach jahrzehntelangen Versuchen - tatsächlich eine neue Multifunktionsarena bekommen wird, erscheint inzwischen keine Frage des ob mehr zu sein - sondern nur noch eine des wann. Und selbst dies ist offenbar nach Informationen dieser Redaktion inzwischen weitestgehend geklärt. Plan ist: Spatenstich Anfang 2020. Eröffnung frühestens ab Herbst 2021.

Dank eines sogenannten Satzungsbeschlusses des Würzburger Stadtrats über den Bebauungsplan der Halle, die nahe des Hauptbahnhofs, östlich der Grombühlbrücke hinter dem Hotelturm in der Schweinfurter Straße, entstehen soll, dürfen der Bauherr und die Projektgesellschaft nun den Bauantrag einreichen. Wenn der passt, kann die Stadt die Baugenehmigung erteilen. Was laut Experteneinschätzung dann auch schnell erfolgt. Dies darf durchaus als weiterer Meilenstein zur Entstehung der dann angeblich modernsten, weil neuesten Multifunktionsarena dieser Republik durchgehen.

Lesen Sie hier: Ein Kommentar zu den Plänen einer Multifunktionsarena

"Wir arbeiten an dem Bauantrag sehr intensiv und wollen bis Sommer fertig sein, damit wir ihn auch wasserdicht einreichen können", sagt Thomas Oehler, Geschäftsführer der Projektgesellschaft, die im Auftrag der Zukunftsstiftung Würzburg den Bau vorantreibt. Gegründet wurde die gemeinnützige Stiftung von Bernd Freier, Eigentümer des Bekleidungsherstellers und Handelskettenbetreibers s.Oliver mit Sitz in Rottendorf (Lkr. Würzburg) und 7400 Mitarbeitern. Freier ist Kuratoriumsvorsitzender. Sein Stellvertreter ist Michael Reizel, ebenfalls Stifter und Chef der BVUK.-Gruppe, die Menschen gegen Berufsunfähigkeit versichert und betriebliche Altersvorsorge anbietet. Die Stiftung hat - nach Informationen dieser Redaktion - den Gründungsbetrag von elf Millionen Euro bereits weiter aufgestockt.

"Die Stadtverwaltung wird diesen nächsten Planungsschritt in enger Abstimmung mit der Projektgesellschaft begleiten."
Benjamin Schneider, Stadtbaurat von Würzburg

"Es ist zu begrüßen, dass die Projektgesellschaft die nächsten Schritte zur Realisierung angeht und eine zeitnahe Einreichung der Bauantragsunterlagen vorbereitet", sagt Würzburgs neuer Stadtbaurat Benjamin Schneider: "Die Stadtverwaltung wird diesen nächsten Planungsschritt in enger Abstimmung mit der Projektgesellschaft in den nächsten Monaten begleiten." Heißt auf Nichtbürokratendeutsch: Die Stadt unterstützt den Bau - natürlich innerhalb der (europaweit verbindlichen) Förderrichtlinien und geltenden Rechts - ziemlich vorbehaltlos. Schneider bezeichnet die geplante neue Halle als "wichtigen Stadtbaustein".

Grafik für den Standort der Multifunktionsarena
Foto: Foto Thomas Obermeier | Grafik für den Standort der Multifunktionsarena

Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt hat sich vom Stadtrat die Genehmigung eingeholt, die Halle, deren Bau etwa 35 Millionen Euro kosten wird, mit zwölf Millionen zu fördern - vor allem durch die Übernahme von Zins und Tilgung nötiger Bankdarlehen. "Wir sind natürlich sehr froh darüber und dankbar dafür, dass die Stadt sich derart an dem Projekt beteiligt", sagt Stefan Rühling, der Vorstandsvorsitzende der Zukunftsstiftung Würzburg. Er war lange Jahre Vorsitzender der Geschäftsführung von Vogel Business Media und bei Bertelsmann. "Es ist ein einzigartiges Modell."

Das offenbar Charmante des Projekts ist das Stiftungsmodell. Sehr holzschnittartig erklärt: Die Stiftung baut die Halle, ermächtigt eine Firma zum Betrieb, etwaige Gewinne gehen zurück an die Stiftung, die sich verpflichtet hat, soziale Projekte zu unterstützen. Das größte Problem solcher Arenen - das zeigt die Vergangenheit andernorts - ist der Umstand, dass allzu oft und vor allem allzu hoch Darlehen während des aktuellen Betriebs bedient werden müssen, was den Betreibergesellschaften häufig die Luft abschnürte. Genau dies soll in Würzburg dank der Stiftung vermieden werden, da während des Betriebs der Halle keine Bau-Darlehen mehr bedient werden müssen.

Der geplante Dreiklang

Die geplante Arena soll bei Sportveranstaltungen gut 6000 Zuschauern Platz bieten, bei Konzerten mit unbestuhltem Innenraum bis zu 8000. Geplant sind summa summarum 90 Veranstaltungen  jedes Jahr - eine eher konservative und zurückhaltende Rechnung. In vergleichbaren Arenen wie etwa in Ulm, wo es durch einen Hallenneubau nicht nur im Sport einen enormen Aufschwung gab, rechnen sie mit 150 Veranstaltungen im Jahr. Oehler und Rühling betonen den Multifunktionscharakter der Arena in Würzburg und heben den geplanten Dreiklang hervor: 30 Mal Konzerte, 30 Mal Sport, 30 Mal Firmenveranstaltungen und Kongresse.

Animation für ein Konzert in der Multifunktionsarena
Foto: Projektgesellschaft Arena Würzburg | Animation für ein Konzert in der Multifunktionsarena

Allen, die Bedenken hegen, der Verkehr am chronisch überlasteten Berliner Ring in Würzburg und der Schweinfurter Straße würde wegen einer neuen Halle kollabieren, entgegnen die Hallenmacher mit einem recht simplen Argument: Der Großteil der Veranstaltungen findet abends oder am Wochenende statt, dann steht ausreichend Parkraum im Umfeld zur Verfügung und Überschneidungen mit dem Berufsverkehr werden vermieden. Im Umkreis von 800 Metern zur Arena stünden nach dem Ist-Stand, der Planungen und nach dem (Neu-)Bau von einem Arena-Parkhaus und dem "Quellenbachparkhaus" am Bahnhof bereits mehr als 2500 Stellplätze parat. Zudem soll das Veranstaltungsticket zum Einsatz kommen: Drei Stunden vor und nach einer Veranstaltung können Ticketinhaber damit mit dem ÖPNV die Arena erreichen - gratis.

 
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  • F. Z.
    Toll, dass die Planungen - ohne nennenswerte „Störgeräusche“ - so weit gediehen sind.

    Zwar glaubt man in Würzburg erst an ein Gebäude, wenn man „durchlaufen“ kann, aber die Voraussetzungen waren offenbar noch nie so weit und so gut , wie jetzt ?

    Vor Staus rund um die Veranstaltungen habe Ich keine Angst- das gehört zu einer Grossstadt mit einem vielfältigem Angebot einfach dazu !
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  • S. K.
    noch keinen Meter Erde bewegt
    aber man hat schon nen Eröffnungstermin...
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  • H. S.
    ... das war beim Berliner Flughafen auch so zwinkern
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  • U. K.
    Freue mich wie narrisch auf das erste Konzert in der neuen Arena!!! Die Carl-Diem-Halle ist echt nicht mehr zeitgemäß.
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  • K. K.
    " Iststand "..?? von Parkplätzen....

    ist doch jener *freie mögliche Parkraum (Platz) im Umkreis von 800 Meter zur Arena, der dort günstigenfalls frei zur Verfügung steht ?? - ohne Parkhäuser !! *
    Ich weiss ehrlich gesagt nicht bei guter Ortskenntnis, wo dieser Freiraum sein soll ?
    Vor allen dann nicht, wenn zB im Musikkonservatorium oder St. Johannis in der Hofstrasse, sowie im (neuen) Stadttheater gleichzeitig Abendvorstellungen laufen.
    Es sei denn, es darf im Hauptfriedhof geparkt werden. Tages-, Nacht- und Dauer-parker zum Teil in der Innenstadt wohnhaft, halten diese angeblichen freien Parkplätze rund um die Uhr doch tagtäglich besetzt. Und die Arena gibt es noch gar nicht. Man.n kann lediglich die noch zu errichteten >Parkhäuser *als freien Parkraum
    kalkulieren*.
    Überlegenswert sind doch auch die Zuschauerzahlen von 5.000 bis 8.000 je nach Veranstaltung aufs Jahr gesehen. Das * Dreiklang genannte Belegungsangebot entspringt doch "Wunschträumen". *Congresszentrum wo bist du ??
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  • P. K.
    Residenz mitsamt Garten werden Parkplatz.
    Weg mit dem Gerütsch!
    Alles andere wäre postreales Wunschdenken.
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  • S. B.
    Der Würzburger Parkplatz-fetisch ist wirklich unübertroffen. Wenn wir von irgendetwas bereits heute viel zu viel haben, dann sind es Parkplätze in der Innenstadt. Das Auto ist in Innenstädten das sinnloseste Verkehrsmittel.

    Zum Thema: sehr schön, dass es mit der Halle vorangeht.
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  • K. K.
    na dann " sepele " ....

    füllen Sie mal die schöne >Halle dauerhaft und langjährig, wirtschaftlich gesund, mit Besuchern aus der Pkw-reichen Innenstadt. " Reich.... werden Sie davon nicht. Und schön sind sie ganz sicher bereits jetzt vor Vorfreude.
    Begreift eigentlich Niemand, dass diese sicher nicht schlechte Arena an einen für WÜer Verhältnisse völlig falschen Platz gebaut werden soll. Wo sollen eigentlich die Vielen Besucher dauerhaft bei der " geplanten Belegung herkommen ? ! Fällt das " "neue " Congresszentrum dann trocken. Die " Frankenhalle soll ja auch irgendwie als
    Eventscheune hergerichtet werden. Der neue "Wöllrieder Hof " ist auch ein kleinerer Event-Konkurrent. Wenn sein Besitzer im Stadtrat für die Arena stimmt, dann ist das Alles nur noch sehr schwer zu verstehen. Die alte >Halle in der Sanderau dient dann eigentlich welchen weiteren Zweck ? ! Allumfassend gedacht, frage ich mal in die Runde, wer kann sich als Besucher all diese Events finanziell und zeitlich leisten?
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  • S. B.
    Zum einen fällt die Posthalle weg. Die Arena kalkuliert mit 30 Konzerten pro jahr. In der posthalle dürften bislang weit mehr stattfinden. Die Besucher der Kongresse kommen nichts aus dem Umland. Und die bisherige Arena ist eigentlich eine schulsporthalle. Der Bedarf ist da, das ist keine Frage.
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  • H. S.
    lieber sepele, was uns fehlt sind parkplätze. kommen Sie von ihren rosaroten wolken runter. Oder bleiben Sie oben, dort braucht es kein Auto. 6.000 Besucher = 1.000 aus WÜ mit ÖPNV, 5.000 = 2.500 Paare = 2.500 Autos aus dem Umland. Keiner aus dem Kreis fährt abends mit dem Bus, vor allem nicht wenn überregionale Veranstaltungen die Leute aus 100km oder mehr Umkreis locken sollen.
    Aber sei wie es ist. Die Halle ist beschlossen, sie wird hoffentlich bald gebaut, alles andere findet sich. Und vielleicht gibt es am Rande der Stadt doch noch mal nen Park&Ride-Platz. Vielleicht bauen ihn Bader, BVUK und Freier?
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  • S. B.
    Park and Ride ist norwendig, das ist keine Frage.
    Wer glaubt der Abschied vom pkw sei rosarotes wunschdenken sollte sich dringend mal mit aktuellen Themen der Stadt und verkehrsentwicklukg beschäftigen.

    Auf dem Land ist ein Auto weiter wichtig. Die Vorstellung damit bis mitten in die Stadt direkt vor die Tür zu fahren ist ohne schon jetzt eine Würzburger Besonderheit, ich habe das in keiner anderen Stadt so erlebt. Und sinnvoll ist es nicht.
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