Wie es mit der umstrittenen Stromtrasse SuedLink weitergeht, wird künftig von Unterfranken aus gesteuert. Dafür haben die beiden Netzbetreiber Tennet und TransnetBW einen zentralen Dienstleister beauftragt. Das amerikanische Unternehmen Jacobs Engineering soll fortan die verschiedenen Aspekte des Milliardenvorhabens wie Planung, Genehmigung, Einholung von Dienstbarkeiten und Bau als zentrale Anlaufstelle koordinieren, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Netzbetreiber. Standort des Projektes ist Würzburg, zuständig ist es für die gesamte Trasse. In der Region ruft das zwiespältige Reaktionen hervor.
Bis 2026, so ist es geplant, soll der SuedLink fertiggestellt sein. Über rund 700 Kilometer wird dann per Erdkabel Windstrom von der Nordsee in den Süden Deutschlands transportiert. Derzeit läuft die Genehmigungsphase; voraussichtlich noch in diesem Jahr entscheidet die Bundesnetzagentur über den vorgeschlagen Korridor, der den Verlauf bestimmt.
- Hier finden Sie Daten und Karten zum genauen Verlauf der Trasse
Angesichts des ehrgeizigen Zeitplans, der Projektgröße und der steigenden Erwartungen von Politik und Öffentlichkeit komme der Steuerung beim Projekt SuedLink eine wichtige Rolle zu. Um dieser gerecht zu werden, habe man sich für das Modell mit einem zentralen Dienstleister entschieden, so Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens. Auf dem internationalen Markt habe sich das bewährt.
In Deutschland ist es nach Angaben der Netzbetreiber eine Premiere. Ähnlich wie ein Bauherr beim Hausbau geben Tennet und TransnetBW den Rahmen vor, definieren technische Vorgaben und überwachen die Arbeit von Jacobs Engineering. Das Unternehmen kümmert sich um die konkrete Umsetzung der Vorgaben, vom Genehmigungsverfahren bis zum Bau.
Bürgerinitiative kritisiert: Regionale Einwände würden nicht berücksichtigt
Unter kommt die Koordinationszentrale in der Alten Dampfwaschanstalt im Würzburger Stadtteil Zellerau. Dort sollen ab Oktober zunächst 130 Mitarbeiter tätig sein, später bis zu 250, darunter unter anderem Ingenieure, Archäologen, Landschaftsplaner, Biologen, Geologen und Projektmanager. "Würzburg eignet sich als neuer Projektstandort zum einen durch die räumliche Nähe zum geplanten Trassenverlauf – der Netzverknüpfungspunkt Bergrheinfeld/West ist beispielsweise nur 27 Kilometer Luftlinie entfernt", teilte David Moser, Sprecher von TransnetBW, auf Anfrage mit. Zudem liege die Stadt zwischen den Unternehmenssitzen der beiden Netzbetreiber in Stuttgart und Bayreuth. Auch die Anbindung an den Fernverkehr der Bahn sei ein Pluspunkt.
Klaus Walther, Oberster Wirtschaftsförderer der Stadt Würzburg, begrüßt die Entscheidung der Netzbetreiber. "Wir freuen uns natürlich über 130 Arbeitsplätze bei einem namhaften Arbeitgeber", sagt Walther. Das könne nur positiv für die Stadt sein.
Mittelfristig sollen laut der Netzbetreiber entlang der Trasse weitere Projektbüros entstehen. Ziel sei es, durch die regionale Präsenz "einvernehmliche Lösungen mit den betroffenen Menschen vor Ort" zu entwickeln.
Bei der Bürgerinitiative (BI) "Bergrheinfeld sagt Nein zu SuedLink" sieht man das skeptisch. Für ihn sei der neue Projektstandort "sehr dubios" und eine Verschwendung von Geldern, sagt BI-Sprecher Norbert Kolb. Aber, so seine Vermutung, "vielleicht schaffen sie es nicht alleine". Dass Tennet und TransnetBW mit dem Projekt in Würzburg tatsächlich regionale Zusammenarbeit suchen, bezweifeln Kolb wie auch Richard Bethmann, der ebenfalls Mitglied der BI ist. "Die Betreiber nehmen die Einwände der Bürger nicht ernst und berücksichtigen sie nicht", so Bethmann. So habe die Bi beispielsweise auf einen mehrfach eingereichten Katalog mit Fragen noch immer keine Antworten von Tennet und TransnetBW erhalten.
Rückblende:
1
Einst hatte Ch. Wullf (CDU) vor seiner Wahl zum Ministerpräsident 2003 Verständns für die
windparkgeplagten Bürger Niedersachsens . Er zeigte auf "Rot-Grün" und bekundete seine Gegnerschaft zu den unvertretbaren hohen WEA-Subventionen. Nach seiner Wahl
wurde Wulff allerdings Höfling von Windkraft-Enercon-Chef A. Wobben und bekannte sich zum
Ziel-Windkraft- um jeden Preis; "Pro & Contra" durften nicht diskutiert werden. Es wurde nicht darüber nachgedacht, wie der Strom zu den Verbrauchern in den Süden kommt.
Die Dena-Studie 2005 offenbarte, dass der Bedarf an Stromtrassen gewaltig sei. Was war Wulff
froh, als ihm die rot-grüne Bundesregierung das "Problem" abnahm.
Näheres über "NZZ" vom 11.06.2010
2.
Die Trassen dienen nicht dazu die Versorgung zu stabilisieren, sondern dazu, den am falschen Ort und zur falschen Zeit produzierten Strom forzuschaffen statt ihn nicht zu produzieren.
Speichertechnologie vergessen; Warum?
ca. 40% unserer Stromerzeugung sind schon regenerative Energie.
Davon 50% aus Windkraftanlagen (28.000 Windräder).
Meine Frage, warum wirken die sich nicht auf den CO2 Ausstoß aus?
Gruß
Wo stoßen denn Windräder und PV Anlagen CO2 aus?
Wer behauptet denn, dass die sich nicht mindernd auf den CO2 Ausstoß in Deutschland auswirken?
Wer weder Strommasten noch Windräder in seinem Sichtbereich will, sollte sich überlegen ob er Strom weiterhin benötigt oder in Zukunft darauf verzichten möchte.
ca. 40% unserer Stromerzeugung sind schon regenerative Energie.
Davon 50% aus Windkraftanlagen (28.000 Windräder).
Meine Frage, warum wirken die sich nicht auf den CO2 Ausstoß aus?
Gruß