Die umstrittene Stromautobahn SuedLink soll voraussichtlich erst 2026 und damit ein Jahr später als zuletzt geplant in Betrieb gehen. "Wir haben durch den Einspruch aus Thüringen sechs Monate verloren", sagt Werner Götz, Geschäftsführer von TransnetBW, in Würzburg. "Jetzt wird mit 2026 geplant."
Im Februar hatten die beiden Netzbetreiber Tennet und TransnetBW ihren "Vorschlagskorridor" für die endgültige Trasse des SuedLinks bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Von Schleswig-Holstein soll die Strecke demnach westlich an Hannover vorbei über Nordhessen und Südthüringen nach Bayern und Baden-Württemberg führen.
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Allerdings: Gegen den geplanten Verlauf hat Thüringen Klage beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Ein Eilantrag dazu wurde im Mai abgewiesen. In der Hauptsache – ob der favorisierte Korridor gegen das Gebot der Geradlinigkeit bei neuen Stromtrassen verstößt – steht die Entscheidung aber noch aus.
Die Betreiber gehen nun davon aus, dass erst 2022 mit dem Bau begonnen werden kann. Der Grund: Die Bundesnetzagentur brauche länger für das Planfeststellungsverfahren. Vier Jahre später soll SuedLink dann fertig sein. Auch das sei "ehrgeizig", so Götz. "Jede weitere Verzögerung wird sich hinten auf den Inbetriebnahme-Termin aufsetzen." Weder für die Versorgungssicherheit noch für den Ausstieg aus der Kernkraft stelle das aber eine Gefährdung dar.
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