"Schäfer ohne Arbeit" steht auf dem Schild, das Hans in der Würzburger Innenstadt vor sich platziert hat. Neben ihm liegen, auf drei etwas lädierten Lammfellen, seine Wegbegleiter – drei weiße Deutsche Schäferhunde. Viele Menschen gehen an dem Mann vorbei, drehen sich um oder bleiben stehen und wechseln ein paar Worte mit ihm. Aber wer ist der Schäfer, der aktuell die Aufmerksamkeit in Würzburgs Innenstadt auf sich zieht?
"Ich bin der Hans, komme aus Mecklenburg-Vorpommern und das sind meine Hunde Hermann, Frieda und Benny", erzählt er. Die vergangenen Wochen habe er in Frankreich verbracht und dort als Aushilfe bei verschiedenen Schäfern gearbeitet. Langsam ziehe es ihn aber zurück in seine Heimat nach Norddeutschland. "Die Saison ist vorbei", sagt er. Aber spätestens im Frühjahr, wenn die ersten Lämmer geboren werden, geht es wieder los mit der Arbeit.
40 Jahre als Schäfer gearbeitet
Viele Jahre habe er selbst eine eigene Herde gehabt und sich um bis zu 800 Tiere gekümmert. Doch diese Zeiten sind vorbei. "Bei mir ist nicht mehr viel los", erzählt Hans. Vor drei Jahren hat er seinen Job aufgegeben und seine Tiere verkauft. Von der Arbeit als Schäfer in Deutschland könne man schon lange nicht mehr leben, sagt er.
Rund 1000 Lämmer im Jahr müsste Hans verkaufen, um über die Runden zu kommen. Ohne entsprechende Technologien sei das nicht möglich – und die kosten Geld. Und ohnehin sei der Job nicht mehr derselbe wie früher: "Socken stricken und Gedichte schreiben geht nicht mehr", sagt er schmunzelnd.
Nach 40 Jahren als Schäfer ist er müde und auch körperlich ist der 63-Jährige langsam am Ende angekommen. "Die Knochen tun mir einfach weh", gibt er zu. Kein Wunder, denn manche Schafe bringen mehr als 100 Kilogramm auf die Waage. Dass man die Tiere auch mal heben muss, komme im Schäfer-Alltag beinah täglich vor, erklärt er. Und dennoch habe er seinen Job immer geliebt.
Mit dem Bulli unterwegs nach Mecklenburg-Vorpommern
Wenn Hans in der Innenstadt sitzt, dann unterhält er sich oft mit Menschen, lächelt und freut sich über ein paar Münzen, die ihm viele der vorbeikommenden Passantinnen und Passanten in seinen Hut werfen. Doch eigentlich liebt Hans die Ruhe, gibt er zu. Deshalb habe er sich auch ein nettes Plätzchen im Wald, ganz in der Nähe von Würzburg, gesucht. Dort schlafen er und seine drei Wegbegleiter nachts. Umgeben von Natur, Freiheit und frischer Luft – genauso, wie Hans es mag.
Viel zum Leben braucht Hans nicht. "Ich habe meinen 30 Jahre alten Bulli, der fährt mich von Ort zu Ort", erklärt er einem neugierigen Passanten. Und weil er die Ruhe schon immer so sehr mochte, gefällt ihm auch Würzburg so sehr. Zwar seien in der Innenstadt immer viele Menschen unterwegs, die Hektik, die er aus anderen Großstädten kenne, sei hier aber kaum spürbar.
"Die Menschen sind hier sehr nett und haben immer ein Lächeln auf dem Gesicht", sagt er. Deshalb bleibe er gern noch ein paar Tage in Würzburg, bevor er nach Mecklenburg-Vorpommern zurückkehrt. Dort erwartet ihn eine schöne Hütte mit warmem Ofen für die kalten Tage.
Könnt ihr den netten Mann mal fragen, ob er eine Kontonummer hat?
Vermutlich hat er sein Leben lang gebuckelt und bekommt demnächst Mini-Rente oder gar nix…
Vielleicht möchte der ein oder andere hier unterstützen (kommt aber momentan nicht nach WÜ)….
...schon mal als"echter" Obdachloser gelebt oder wie wollen Sie wissen ab wann sich ein solcher veräppelt fühlt?
Und ja, ich spende, aber an die, die es auch wirklich nötig haben.
Passen sie bloß auf Ihr Geld auf!