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Würzburg
Würzburg: Wer ist der Mann mit Hut und drei weißen Schäferhunden in der Fußgängerzone?
Er hat einen Hut, drei große weiße Hunde und sitzt in der Würzburger Eichhornstraße vor dem Modeladen Zara. Wer ist der Mann und was hat ihn nach Würzburg verschlagen?
Schäfer Hans und seine drei Hunde Hermann, Frieda und Benny sitzen seit ein paar Tagen in der Würzburger Innenstadt vor dem Zara und ziehen viele Blicke auf sich.
Foto: Patty Varasano | Schäfer Hans und seine drei Hunde Hermann, Frieda und Benny sitzen seit ein paar Tagen in der Würzburger Innenstadt vor dem Zara und ziehen viele Blicke auf sich.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:13 Uhr

"Schäfer ohne Arbeit" steht auf dem Schild, das Hans in der Würzburger Innenstadt vor sich platziert hat. Neben ihm liegen, auf drei etwas lädierten Lammfellen, seine Wegbegleiter  – drei weiße Deutsche Schäferhunde. Viele Menschen gehen an dem Mann vorbei, drehen sich um oder bleiben stehen und wechseln ein paar Worte mit ihm. Aber wer ist der Schäfer, der aktuell die Aufmerksamkeit in Würzburgs Innenstadt auf sich zieht?

"Ich bin der Hans, komme aus Mecklenburg-Vorpommern und das sind meine Hunde Hermann, Frieda und Benny", erzählt er. Die vergangenen Wochen habe er in Frankreich verbracht und dort als Aushilfe bei verschiedenen Schäfern gearbeitet. Langsam ziehe es ihn aber zurück in seine Heimat nach Norddeutschland. "Die Saison ist vorbei", sagt er. Aber spätestens im Frühjahr, wenn die ersten Lämmer geboren werden, geht es wieder los mit der Arbeit.

40 Jahre als Schäfer gearbeitet

Viele Jahre habe er selbst eine eigene Herde gehabt und sich um bis zu 800 Tiere gekümmert. Doch diese Zeiten sind vorbei. "Bei mir ist nicht mehr viel los", erzählt Hans. Vor drei Jahren hat er seinen Job aufgegeben und seine Tiere verkauft. Von der Arbeit als Schäfer in Deutschland könne man schon lange nicht mehr leben, sagt er.

Rund 1000 Lämmer im Jahr müsste Hans verkaufen, um über die Runden zu kommen. Ohne entsprechende Technologien sei das nicht möglich – und die kosten Geld. Und ohnehin sei der Job nicht mehr derselbe wie früher: "Socken stricken und Gedichte schreiben geht nicht mehr", sagt er schmunzelnd.

Nach 40 Jahren als Schäfer ist er müde und auch körperlich ist der 63-Jährige langsam am Ende angekommen. "Die Knochen tun mir einfach weh", gibt er zu. Kein Wunder, denn manche Schafe bringen mehr als 100 Kilogramm auf die Waage. Dass man die Tiere auch mal heben muss, komme im Schäfer-Alltag beinah täglich vor, erklärt er. Und dennoch habe er seinen Job immer geliebt.

Mit dem Bulli unterwegs nach Mecklenburg-Vorpommern

Wenn Hans in der Innenstadt sitzt, dann unterhält er sich oft mit Menschen, lächelt und freut sich über ein paar Münzen, die ihm viele der vorbeikommenden Passantinnen und Passanten in seinen Hut werfen. Doch eigentlich liebt Hans die Ruhe, gibt er zu. Deshalb habe er sich auch ein nettes Plätzchen im Wald, ganz in der Nähe von Würzburg, gesucht. Dort schlafen er und seine drei Wegbegleiter nachts. Umgeben von Natur, Freiheit und frischer Luft – genauso, wie Hans es mag.

Viel zum Leben braucht Hans nicht. "Ich habe meinen 30 Jahre alten Bulli, der fährt mich von Ort zu Ort", erklärt er einem neugierigen Passanten. Und weil er die Ruhe schon immer so sehr mochte, gefällt ihm auch Würzburg so sehr. Zwar seien in der Innenstadt immer viele Menschen unterwegs, die Hektik, die er aus anderen Großstädten kenne, sei hier aber kaum spürbar.

"Die Menschen sind hier sehr nett und haben immer ein Lächeln auf dem Gesicht", sagt er. Deshalb bleibe er gern noch ein paar Tage in Würzburg, bevor er nach Mecklenburg-Vorpommern zurückkehrt. Dort erwartet ihn eine schöne Hütte mit warmem Ofen für die kalten Tage. 

 
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Kommentare
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Warum bettelt er hier? Bekommt er kein Hartz4? Und warum geht er nicht zurück nach Mecklenburg-Vorpommern, wenn er dort eine Hütte hat?
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  • Petsch06120702
    Das sind 3 Fragen von Ihnen, die Sie doch gar nichts angehen! Jeder hat das Recht, das zu machen, was er möchte. Wenn Sie ihn nichts geben wollen, müssen Sie ja nicht. Aber ihn nach MVP zurück zu befehlen, grenzt ja schon an Diktatur.
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  • p-eschenbach@gmx.de
    Keiner hat hier etwas befohlen. Der Kommentator hat GFRagen gestellt. Und das sollte ich einer Demokratie möglich sein.
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  • dbuettner0815@gmail.com
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Darf man nur da betteln wo man wohnt, mainmeisch?
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  • heike2211
    Hallo Redaktion.
    Könnt ihr den netten Mann mal fragen, ob er eine Kontonummer hat?
    Vermutlich hat er sein Leben lang gebuckelt und bekommt demnächst Mini-Rente oder gar nix…
    Vielleicht möchte der ein oder andere hier unterstützen (kommt aber momentan nicht nach WÜ)….
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  • U4564@gmx-ist-cool.de
    Wer bekommt in Deutschland im Alter gar nix? Schon mal was von Grundsicherung gehört?
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  • p-eschenbach@gmx.de
    schon mal mit der grundsicherung gelebt? Übrigens bekommt die nicht jeder
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Es reicht mainmainsch! Sind sie froh, dass sie sich nicht in die Kälte setzen müssen. Was Andere machen geht Sie nun wirklich nichts an!!! - oder hat der Herr bei Ihnen geklingelt?
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  • holle4es
    Eine herzerwärmende Geschichte. Aber wenn ich lese, dass er mit seinem Bulli irgendwo im Wald wild campt und nach seinem Aufenthalt in Würzburg in seine Wärme Hütte nach Meck-Pomm heim fährt, da käme ich mir als "echter" Obdachloser schon veräppelt vor.
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  • Laeufer61
    @holle4es - haben Sie denn...

    ...schon mal als"echter" Obdachloser gelebt oder wie wollen Sie wissen ab wann sich ein solcher veräppelt fühlt?
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  • holle4es
    Ich käme mir als Obdachloser veräppelt vor, wenn ich an der Straße säße in der Hoffnung, dass mir nette Mitmenschen ein paar Euro in den Becher schmeißen und drei Meter weiter sitzt einer der nicht nur einen VW-Bus sondern auch ein eigene warme Winterunterkunft, während ich mir nachts das Zimmer in der Obdachlosenunterkunft mit drei fremden Männern teilen muss. Das habe ich geschrieben. Da muss ich nicht selbst obdachlos gewesen sein.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @holle: Was für sinnfreie Kommentare setzen Sie hier ab? Sie können ja ergründen, wo die Not am größten ist und dann "gezielt" spenden, wenn es Ihr Gewissen beruhigt! 🙈
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  • holle4es
    Es gibt leider genug organisierte Banden, die die Gutgläubigkeit bzw. Großherzigkeit der Menschen ausnutzen. In München sah ich jeden Tag eine alte Frau an der selben Ecke auf dem Boden hocken und betteln. Eines abends kam ich bisschen später von der Arbeit heim, da wurde sie von einer schwarzen, neuen, glänzenden Mercedes S-Klasse abgeholt....Das gibt einem halt zu denken.
    Und ja, ich spende, aber an die, die es auch wirklich nötig haben.
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @holle: Und die drei Hunde sind seine Komplizen ...
    Passen sie bloß auf Ihr Geld auf!
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  • nkestler@aol.com
    Dass er obdachlos ist, steht doch nirgends.
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