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Würzburg
LGBTI: Würzburg wird ein Stückchen bunter
Der Stadtrat setzt ein Zeichen für die Menschen, die sich nicht der heterosexuellen Norm zugehörig fühlen. Dafür werden Symbole für Toleranz und gegen Diskriminierung gesetzt.
Die Regenbogenflagge ist ein Symbol für Toleranz und gegen die Diskriminierung wie hier beim  Christopher Street Day (CSD) in der Würzburger Innenstadt im Jahr 2015. Dieses Jahr setzt die Stadt Würzburg noch ein deutlicheres Zeichen.
Foto: Daniel Peter | Die Regenbogenflagge ist ein Symbol für Toleranz und gegen die Diskriminierung wie hier beim  Christopher Street Day (CSD) in der Würzburger Innenstadt im Jahr 2015.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:51 Uhr

Würzburg wird ein Stückchen bunter: Nach einem Beschluss des Stadtrats sollen im Juni alle Straßenbahnen mit Regenbogen-Fähnchen beflaggt werden, um auf die Rechte von LGBTI-Menschen aufmerksam zu machen. Außerdem werden an zwei Stellen der Fußgängerzone Regenbogenmarkierungen aufgebracht.

LGBTI ist die Abkürzung für die englischen Worte Lesbian, Gay, Bisexual, Transexuell/Transgender und Intersexual (auf deutsch: Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell/Transgender und Intersexuell) und bezeichnet Menschen, die sich nicht der heterosexuellen Norm zugehörig fühlen. Im Pride-Monat Juni demonstrieren sie weltweit für Gleichberechtigung und Toleranz, unter anderem durch den "Christopher Street Day" (CSD), der in Würzburg am 25. und 26. Juni geplant ist.

Skepsis seitens des Baureferates

Während des CSD werden vor dem Rathaus wieder Regenbogenfahnen hängen, Oberbürgermeister Christian Schuchardt ist der Schirmherr. Darüber hinaus hat der Stadtrat ein weiteres "klares und kraftvolles Zeichen" gesetzt, wie Schuchardt nach der Abstimmung betonte: Auf Antrag von Grünen, SPD, Linken, ZfW und der parteilosen Stadträtin Christiane Kerner soll die Stadtverwaltung dafür sorgen, dass im Juni auf allen Straßenbahnen Regenbogen-Wimpel als Zeichen für Toleranz und gegen Diskriminierung der LGBTI-Community angebracht werden.

Skeptischer waren das Baureferat und Kulturreferent Achim Könneke bei der Forderung der LGTBI-Community, nach dem Vorbild anderer deutschsprachiger Städte in den Fußgängerzonen Hofstraße und Eichhornstraße dauerhafte Regenbogenmarkierungen anzubringen. Könneke sprach von einem Präzedenzfall: "Es ist grundsätzlich zu überlegen, ob sich die Stadt durch eine feste Bemalung für bestimmte politische Aussagen einzelner Gruppen positionieren sollte."

Kein willkürliches politisches Zeichen einer marginalen Gruppe

Für Antragsteller Konstantin Mack (Grüne) ist die Regenbogenflagge allerdings "kein willkürliches politisches Zeichen einer marginalen Gruppe, sondern ein internationales Symbol für Toleranz und gegen Diskriminierung". Für wichtig halten er und seine Fraktionskollegin Magdalena Laier dieses Symbol vor allem deshalb, "weil es auch in Würzburg für LGTBI-Menschen nicht überall und jederzeit sicher ist und sie Angst haben müssen, beleidigt und körperlich angegriffen zu werden". Solche Angriffe geschehen laut Mack vor allem im öffentlichen Raum: "Deshalb wollen wir an diesen Punkten ein Zeichen setzen." Der Stadtrat stimmte dem Antrag mit deutlicher Mehrheit zu.

 
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  • H. G.
    Ich freue mich über diese Entscheidung des Stadrates. Das ist ein Anfang. Die Regenbogenfahne steht für mich mittlerweile für Anliegen, die die ganze Gesellschaft betreffen: Gleichberechtigung an erster Stelle!
    Happy Pride im Monat Juni!
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  • H. M.
    Dass das Baureferat bezüglich der Regenbogenmarkierungen skeptisch war, ist natürlich verständlich. Die bemühen sich seit Jahren, die Innenstadt in einem zeitlosen Einheitsgrau zu halten und nun kommt jemand daher und will das durch farbenfrohe Regenbogenfarben zerstören. Also das geht doch nun wirklich nicht. Ironie aus!
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  • J. K.
    @giacomo

    Habe mich beim Lesen köstlich amüsiert! Ein herrlich treffender Kommentar!
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  • S. S.
    @giacomo
    Ein sehr treffender Kommentar! Bitte auch Regenbogenfarben in der Kaiserstraße, gerade hier wäre etwas Farbe vonnöten : )
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