Nur noch weiße Kreise und Flächen an Stelle der Gesichter und Namen: Das erst vor wenigen Wochen offiziell eingeweihte Mahnmal mit den Porträts der neun Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau ist offenbar in der Nacht von Donnerstag auf Freitag von Unbekannten zerstört worden.
Das Denkmal ist seit Ende Mai neben der Straßenbahnhaltestelle Dallenbergbad am Treppenaufgang zur Konrad-Adenauer-Brücke zu sehen und zeigte bis Freitag auf schwarzem Hintergrund die Gesichter und Namen der neun Menschen, die von einem männlichen Einzeltäter am 19. Februar 2020 im hessischen Hanau aus rassistischen Motiven getötet wurden.
Dass die Gesichter und Namen übermalt wurden, meldete die Webseite "schwarzlicht.org" in den Sozialen Medien: Die Farbe sei am Freitag noch frisch gewesen. In einer Pressemitteilung halten die Autoren des Kollektivs ein rechtes Motiv für die Zerstörung "für mehr als wahrscheinlich".
Die Würzburger Polizei ermittelt
Wann genau die Beschädigungen stattfanden und wer dafür verantwortlich ist, sei noch nicht klar, so die Information aus der Einsatzzentrale der Würzburger Polizei auf Nachfrage der Redaktion. "Wir ermitteln aber bereits", teilt die Polizei mit.
An der Planung und Gestaltung des Gedenkorts an der Kreuzung von Stadtring und Mergentheimer Straße waren mehr als 50 Menschen beteiligt. Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt des Bezirksverbands Mainfranken der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau), der Bipoc-Hochschulgruppe, der Antifa Würzburg und des Kulturvereins des Würzburger Wagenplatzes.
Das Mahnmal soll an die Opfer des Anschlags in Hanau und anderer rassistischer Gewalttaten erinnern: "Rechte Anschläge wie das Attentat im Olympia-Einkaufszentrum in München, der Anschlag von Halle, der Mord an Walter Lübckeund zahlreiche weitere Angriffe geraten viel zu schnell in Vergessenheit", teilte die IG Bau anlässlich der Einweihung in einer Pressemitteilung mit.
Mit freundlichen Grüßen,
Patrick Wötzel
Allerdings ist "erbärmlich" nur die eine Bezeichnung. Die andere wäre "beängstigend". Denn wer so etwas tut, der hat eine gefährliche Einstellung zu Menschen und besonders Neubürgern.
"Solche Gedenkstätten helfen den Angehörigen der Opfer sicher nicht!"
Dass das Denkmal für Hanau zerstört wurde, finden Sie erbärmlich, aber die Würzburger Opfer sollen erst gar keines bekommen? Das verstehe wer will.