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Würzburg
Umgestaltung der Würzburger Innenstadt beim Bau der Linie 6 wird deutlich billiger
Durch einen Grundsatzbeschluss hat der Stadtrat jetzt die städtebaulichen Ausbaustandards für  eine Teilstrecke der neuen Straba-Linie 6 zum Hubland festgelegt.
So soll die neue Linie 6  vom Barbarossaplatz zur Hubland-Uni an der Residenz vorbei geführt werden
Foto: Visualisierung WVV | So soll die neue Linie 6  vom Barbarossaplatz zur Hubland-Uni an der Residenz vorbei geführt werden
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 30.05.2024 03:02 Uhr

Seit 2007 laufen die Planungen für die neue Straßenbahnlinie vom Hauptbahnhof zum Hubland. Wenn im Laufe dieses Jahres die erwarteten Förderbescheide von Bund und Freistaat eintreffen, kann die Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) mit der Detailplanung starten. Dabei werden nicht nur 5,3 Kilometer Gleise verlegt, auch das direkte Umfeld der Trasse soll umgestaltet und teilweise aufgewertet werden. Durch einen einstimmigen Grundsatzbeschluss hat der Stadtrat jetzt die städtebaulichen Ausbaustandards für die Bereiche zwischen Barbarossaplatz und Geschwister-Scholl-Platz festgelegt.

Bis zu 60 Prozent Übernahme der Baukosten durch die Regierung  sind möglich

Wie das Straba-Umfeld in der Innenstadt gestaltet werden sollen, war vor ziemlich genau einem Jahr das Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbs, aus dem in allen Bereichen die Planungsgemeinschaft des Würzburger Architekturbüros "Holl Wieden Partnerschaft" mit Landschaftsarchitekt Rainer Schmidt aus München und der "licht|raum|stadt planung gmbh" aus Wuppertal als Sieger hervorgegangen ist. Sie und die beiden weiteren Preisträger des Wettbewerbs sind bei der Vergabe der Detailplanungen weiter im Rennen.

Der Grundsatzbeschluss des Stadtrats war erforderlich, um den Umfang des Vergabeverfahrens festzulegen und die Anträge für Mittel aus der staatlichen Städtebauförderung vorzubereiten. Bis zu 60 Prozent Übernahme der Baukosten durch die Regierung von Unterfranken sind laut Projektleiter Peter Wiegand aus dem Baureferat möglich.

Durch den neuen Vorschlag sollen die Projektkosten auf rund 15 Millionen Euro sinken

Nachdem die Kostenschätzung für die Umgestaltung und städtebauliche Aufwertung durch die Stadt bisher bei 45 bis 60 Millionen Euro lag, legten Wiegand und Baureferent Benjamin Schneider angesichts der angespannten Haushaltslage einen neuen Vorschlag vor, durch den die Projektkosten, also die Gesamtausgaben für Planung und Bau, auf rund 15 Millionen Euro sinken sollen.

Umgestaltet werden insgesamt 44.000 Quadratmeter Innenstadt-Fläche vom Barbarossaplatz über die Theaterstraße, die Balthasar-Neumann-Promenade und die Ottostraße bis zum Geschwister-Scholl-Platz. Im Rahmen des Straßenbahn-Planfeststellungsverfahrens war die WSB angehalten, diesen Bereich möglichst sparsam und wirtschaftlich zu planen. Das Ergebnis des Realisierungswettbewerbs ist deutlich hochwertiger und daher in der Umsetzung auch erheblich teurer.

Der Planungsbereich wurde in insgesamt vierzehn Teilabschnitte unterteilt

Der vom Baureferat erarbeitete Kompromiss zwischen beiden Ausführungsvarianten unterteilt den Planungsbereich in insgesamt vierzehn Teilabschnitte, in denen das hochwertige Wettbewerbsergebnis nur in städtebaulich besonders sensiblen Bereichen umgesetzt wird: Teile der Theater-Straße, der kürzlich in Theaterplatz umbenannte Kardinal-Faulhaber-Platz, die Balthasar-Neumann-Promenade vor dem Residenzplatz und der Geschwister-Scholl-Platz. In allen anderen Teilbereichen soll die schlichtere Version aus der Straßenbahn-Planfeststellung zur Ausführung kommen.

Die Planer müssen dabei die Empfehlungen des Wettbewerbs-Preisgerichts berücksichtigen

"Bisher haben wir es immer so gemacht, dass die WSB die Schienen gelegt hat und wir den Rest mit unseren Tiefbauern selbst gebaut haben. Das ist mühsam, weil wir unterschiedliche Fördergeber haben", erläuterte Wiegand. Daher ist jetzt der Plan, dass die von der WSB beauftragten Baufirmen auch die kompletten Umfeldmaßnahmen übernehmen. "Den finanziellen Mehraufwand für die Umsetzung des Wettbewerbsergebnisses in diesen Bereichen erstatten wir dann der WSB", so Wiegand weiter.

Die Planer müssen dabei die Empfehlungen des Wettbewerbs-Preisgerichts berücksichtigen und sich bei der Auswahl der Materialien für den Bodenbelag an das vom Stadtrat im vergangenen Jahr beschlossene Stadtbodenkonzept halten. Die einzelnen Teilbereiche des Straßenbahn-Umfelds und ihre Baukosten werden dem Stadtrat nach Abschluss der Planungen erneut zur Genehmigung vorgelegt.

 
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  • Peter Koch
    Wenn ich das richtig interpretiere wollte man bisher 30 bis 45 Millionen Euro Steuergeld sinnlos verprassen und nur weil das momentan nicht geht tut man das jetzt nicht.
    Da sollten andere Planer mal überlegen wie man eine Multifunktionsarena für 25 Millionen Euro bauen könnte.
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  • Peter Wisshofer
    Eine völlig nackte Gegend auf dem Bild, kein Strauch kein Baum kein Grün - und das vor der altehrwürdigen Residenz.
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  • Peter Lelowski
    Die StraBa an sich ist die beste Lösung. Eine Busspur kann nix versinken lassen, höchstens einen ganzen Bus. Hat man vor Jahren in München gemerkt, als ein Bus ins Baustellenloch der U-Bahn gefallen ist.
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  • Heribert Mennig
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Herbert Stapff
    Es kann noch preiswerter gehen: Keine Gleise, keine Straba, sondern nur eine eigene Spur für E-Busse mit Oberleitungen im 2-Richtungsverkehr.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Das gilt aber nur für den Bau - @ Herbert Stapff -

    was die Betriebskosten angeht, wird es mit dem Bus im allgemeinen teurer als mit der Straba. Nachzulesen z. B. hier: https://bathtrams-uk.translate.goog/solving-baths-traffic/comparative-benefits-trams-vs-buses/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq
    Ich hoffe nur, dass die da jetzt auch in die Puschen kommen, denn "besser leben im Bischofshut" ohne funktionierenden ÖPNV dürfte illusorisch sein, und ein Argument, sich eine Wohnung im neuen Stadtteil Hubland zu sichern, wäre eine weitere Bauverzögerung auch nicht gerade.
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  • Georg Ries
    Es ist immer wieder interessant, welche Weisheiten die "Fachleute" so verbreiten 😂
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  • Christian Stöckel
    Wer an die Kostenreduktion glaubt ist seelig. Abgerechnet wird immer zum Schluß !
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  • Klaus Krug
    Und wenn es doppelt so teuer kommt wie nun geplant, dann wäre das immer noch erst die Hälfte der ursprünglich geplanten Kosten. Da fragt man sich schon, was da vorher eigentlich so alles an verzichtbarem Luxus geplant war.
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  • Heribert Mennig
    Die lange Strecke zwischen Theaterstr. und Ottostr. sollte mit einem Rasengleis versehen werden. Nur einige kleine Bereiche als Übergänge mit Pflaster versehen. Das spart nochmals Geld und die Fläche heizt sich bei Hitze nicht so sehr auf. Außderdem schaut es auch besser aus.
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  • Klaus Krug
    Na also, es geht doch! Eine Kostenreduktion von 60 Millionen auf 15 Millionen durch eine weniger "hochwertige"(sprich teure) Bauweise.

    Da sieht man wieder einmal, dass für die Planer bei den Wettbewerben das Geld der Steuerzahler keine Rolle spielt. Ist auch logisch, denn je höher die Kosten, desto höher dann das Architekten-Honorar.

    Was würde da wohl eine etwas weniger hochwertige Multifunktionsarena kosten, also was rein funktionales und kein vermeintlich schnieker Architekturtempel?
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  • Roland Rösch
    Den Artikel hebe ich mir jedenfalls auf für die Abrechnung bei Fertigstellung die natürlich mehrfach die Kalkulation übertreffen wird und keiner die Verantwortung dafür übernehmen wird. Standard halt für Würzburg
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  • Silke Müller
    Sehr gut! Das zeigt, dass es günstiger geht und viele Planungen heutzutage viel zu üppig sind. Eine Kostensenkung auf ein Drittel bis ein Viertel zur früheren Planung ist ein Wort! Öfter so!
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  • Hermann Spitznagel
    Wollte Würzburg nicht eine grüne Schwammstadt werden?
    Die Bilder sagen etwas anderes.
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  • Klaus Krug
    Die Schwammstadt, auch so eine Architekten- und Städteplaner-Erfindung mit überschaubarem Nutzen, aber exorbitanten Kosten.
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  • Silke Müller
    Schwammstadt ist ein Modewort für etwas Banales: Versickerung statt Ableitung von Regenwasser. Ist ohne aufwändige Planung möglich. Z.B. Rasengleise, siehe Kommentar von Herrn Mennig.
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  • Hermann Spitznagel
    Ist das dann so ähnlich wie in der Leistenstraße?
    Da versickert durch die Löcher auch schon mehr als über die
    Asphaltdecke abgeleitet wird.
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  • Klaus Krug
    Versickern statt Ableiten neben alten Häusern mit nicht wasserdichten Kellerwänden: Da steht die versickerte Brühe dann schnell mal im Keller.
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  • Walter Seubert
    Bravo Herr Spitznagel, wie wahr!!!!
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