Auch wenn das Wetter derzeit noch nicht ganz mitspielt, der Kiliani-Sommergarten und das "Klein-Kiliani" auf den Mainwiesen locken die Besucher an. Wie berichtet waren das Frühjahrsvolksfest und das "große" Kiliani bereits wie im Vorjahr abgesagt worden. Stattdessen hatten der Kiliani-Festwirt Michael Hahn und Mainmühlen-Wirt Jan Endres auf den Mainwiesen einen Sommergarten eröffnet. Seit einer Woche ist es der Kiliani-Garten, es gibt ein Festbier der Würzburger Hofbräu, direkt nebenan stehen Riesenrad, Wellenflieger, Autoscooter, zwei Kinderkarussells und Buden regionaler Volksfestbeschicker mit Eis, gebrannten Mandeln und Crepes.
"Am ersten Wochenende ist es trotz der Messerattacke gut angelaufen", sagt Schaustellersprecher Heiner Distel. "Die Leute haben anscheinend die Zerstreuung gesucht, auch wenn wir am Sonntag aus Pietätsgründen und wegen des Gedenkgottesdienstes den ganzen Tag auf Musik verzichtet haben." Selbst unter der Woche merke man, dass dort unten viele Spaziergänger und Fahrradfahrer unterwegs seien. "Da ist immer ein bisschen Leben", sagt er.
"Die Hygienemaßnahmen lassen sich gut umsetzen. Die Leute wissen mittlerweile, dass sie in den Fahrgeschäften eine Maske tragen müssen, das ist für sie auch kein Problem." Das Konzept sei ja auch für die Schausteller komplett neu gewesen. "Wir sind positiv überrascht worden", sagt Distel.
Auch die Wirte des Sommergartens zeigen sich zufrieden
"Wir sind zufrieden", sagt auch Theresa Weidl vom Büro der Festwirtsfamilie Hahn. "Das Wetter könnte derzeit etwas besser sein, aber das Konzept ist gut aufgegangen und die Gäste nehmen das Angebot gerne an", berichtet sie. Auch Philipp Gagel von der Alten Mainmühle zeigt sich zufrieden. Es läuft durchaus gut", sagt er. "Der Zuspruch der Würzburger ist da, die Leute finden es sehr schön und das Drumherum lädt auf jeden Fall ein", so Gagel. Einer Verlängerung über den 18.Juli hinaus zeigt er sich auf Anfrage nicht abgeneigt. "Aber das liegt nicht in unserer Hand", weiß Gagel.
Der Wunsch der Betreiber nach einer Verlängerung ist bei der Stadt bekannt
"Wir haben keinen offiziellen Antrag vorliegen", sagt Claudia Lother von der Pressestelle der Stadt Würzburg. "Aber wir kennen den Wunsch der Betreiber, dass sie gern verlängern würden." Das Problem sei, dass das Africa Festival einen Vertrag habe, der ab dem 3. August gelte. "Und für das Festival ist genau das Gebiet vorgesehen, auf dem der Sommergarten steht." Eine Lösung für das Problem dieser Überschneidung würde es nur im Einvernehmen mit beiden Veranstaltern geben.
"Wir brauchen das Gelände", sagt hingegen Stefan Oschmann, Chef des Internationalen Africa Festivals, das wegen Corona im Kalender nach hinten rutschen musste und nun vom 12. bis zum 15. August auf den Mainwiesen stattfindet. Zwar entfallen die Abendkonzerte und damit das große Zirkuszelt auf dem hinteren Teil des Viehmarktplatzes, doch für das Areal, wo derzeit Biertische und Bänke und die Kilianibeschicker stehen, hat Oschmann einen Mietvertrag, sagt er. "Wir fangen Anfang August an, aufzubauen", so der Festivalchef. "Und wir brauchen den gesamten Raum", fährt er fort. "Außderdem haben ja wir einen eigenen Biergarten."
Noch bis zum 18. Juli läuft auch die Kiliani-Verkaufsmesse in der Würzburger Innenstadt
Und wenn das Africa Festival zu Ende und wieder abgebaut ist? Dann beginnt der Aufbau für die Mainfrankenmesse. Denn das Umsonst & Draussen, das vom Juni auf das erste Septemberwochenende verlegt worden ist, muss genau deswegen bereits auf das Areal zwischen dem Wasserhäusle in der Mainausstraße und der Skaterbahn auf den Zellerauer Mainwiesen umziehen.
Wer also noch nicht im Kiliani-Garten war oder Riesenrad fahren möchte, wird sich sputen müssen: Nach derzeitigen Stand ist am 18. Juli Schluss. So lange läuft auch noch die Verkaufsmesse in der Innenstadt.