Wer auf der Suche nach einer kleinen Wohnung ist, braucht in manchen unterfränkischen Gemeinden erst gar nicht zu suchen. Es gibt keine. In Würzburg sind Einzimmerwohnungen hingegen relativ häufig zu finden.
Die Anzahl der Räume in den Wohnungen der einzelnen Kommunen geht aus der großen Volkszählung "Zensus 2022" heraus. Die Ergebnisse sind jetzt erstmals öffentlich zugänglich. Ein Blick auf die Zahlen:
Was sagt der Anteil der Einzimmerwohnungen aus?
Im Jahr 1998 hatten 3,2 Prozent aller Wohnungen in Bayern nur ein Zimmer. Dieser Anteil stieg bis zum Jahr 2022 auf 4,9 Prozent. Die Zunahme sehr kleiner Wohnungen lasse sich unter anderem auf eine beruflich bedingte Nachfrage nach Zweitwohnungen, den erhöhten Bedarf an Studierendenwohnungen sowie den Ausbau altersgerechter Wohnformen zurückführen, erklärt das bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.
Woher stammen die Daten?
Die Daten zur Anzahl der Zimmer in Wohnungen der einzelnen Kommunen wurden vom Statistischen Bundesamt für den Zensus zum Stichtag im Mai 2022 erhoben. Die Zahl der Räume umfasst alle Wohn-, Ess- und Schlafzimmer. Außerdem andere separate Räume wie zum Beispiel bewohnbare Kellerräume, die mindestens sechs Quadratmeter groß sind. Bei räumlich abgeschlossenen Küchen war die Größe unerheblich.
Ein Wohnzimmer mit einer Essecke, einem Bett und einer Kochnische wurde in der Statistik als ein Raum gezählt. Dementsprechend bestehen Wohnungen, in denen es keine bauliche Trennung der einzelnen Wohnbereiche gibt – wie Loftwohnungen – aus nur einem Raum. Bad, Toilette, Flur und Wirtschaftsräume wurden nicht als Raum mitgezählt.
Wo ist der Anteil der Einzimmerwohnungen in Unterfranken am niedrigsten?
In Unterfranken gibt es 52 Kommunen, in denen es den Zensus-Daten zufolge keine einzige Wohnung mit nur einem Zimmer gibt. Überwiegend sind dies Gemeinden im ländlichen Raum. In Hohenroth (Lkr. Rhön-Grabfeld) gibt es beispielsweise 1632 Wohnungen - alle haben mehr als ein Zimmer.
Wo ist der Anteil der Einzimmerwohnungen in Unterfranken am höchsten?
Betrachtet man den gesamten Regierungsbezirk, ist der Anteil der Einzimmerwohnungen in Würzburg am größten. In der Universitätsstadt haben 13,5 Prozent der Wohnungen lediglich ein Zimmer. Mit großem Abstand folgt Gerbrunn (Lkr. Würzburg) mit 6,7 Prozent. In Aschaffenburg und Bastheim (Lkr. Rhön-Grabfeld) liegt der Anteil Wohnungen mit einem Zimmer jeweils bei 5,9 Prozent.
Wie liegt im Unterfranken bei Einzimmerwohnungen im bundesweiten Vergleich?
In Deutschland haben 3,6 Prozent der Wohnungen nur einen Raum. In Unterfranken liegt der Anteil leicht niedriger bei 3,2 Prozent. Am häufigsten sind im Regierungsbezirk übrigens Wohnungen mit vier Räumen. Sie haben einen Anteil von 24,2 Prozent der gesamten Wohnungen.