Für rund 27 000 Studierende beginnen an diesem Montag an der Würzburger Julius-Maximilians-Universität (JMU) die Vorlesungen des Wintersemesters. Mit einem leichten Minus von 800 Einschreibungen im Vorjahresvergleich konnte die Uni ihr Niveau trotz Corona-Krise weitgehend halten. Bei den aktuell 3236 Erstsemestern kommen erfahrungsgemäß bis Dezember noch einige hinzu, so dass die Uni-Leitung mit rund 3600 Studienanfängern rechnet.
"Wir setzen nicht auf Masse, sondern auf Qualität", sagte der neue Uni-Präsident Prof. Paul Pauli am Freitag vor der Presse. Mehr als 30 000 Studierende könne die Hochschule kaum verkraften, ein weiteres Absinken will man aber verhindern. Pauli freut sich, dass in diesem Jahr 31 Professuren neu geschaffen wurden, davon habe man 19 mit Frauen besetzt.
Studentinnen in der Überzahl, weiter Nachholbedarf bei Professorinnen
Damit hat sich der professorale Frauenanteil weiter auf 26 Prozent erhöht. "Damit sind wir im Soll, aber noch lange nicht am Ziel", so Psychologe Pauli. Generell wird Würzburgs Uni – wie die meisten Hochschulen – immer weiblicher: Der Frauenanteil unter den Studierenden ist weiter auf 61 Prozent gestiegen.
Beliebteste Fächer sind an der JMU im Wintersemester die Humanmedizin (3601 Studierende), Jura (2292) und Wirtschaftswissenschaften (2192). Für ein Lehramtsstudium sind aktuell 6424 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, die meisten fürs Gymnasium (2147), Grundschule (1745) und Förderschule (1573).
Im vergangenen Jahr war die Uni nach der zwangsweisen Abschaffung des Numerus Clausus durch den Freistaat im Grundschullehramt regelrecht "geflutet" worden. Die Welle hat sich durch die NC-Wiedereinführung etwas geglättet. "Das war dringend notwendig", sagt Pauli. Mit einigen zusätzlichen Stellen und abgeordneten Lehrkräften könne man die Ausbildung der Studierenden sicherstellen – gleichwohl Verzögerungen für die Betroffenen des starken Erstsemester-Jahrgangs 2020 nicht auszuschließen seien.
Zum Wintersemester hat die JMU einige neue Studiengänge aufgenommen. "Philosophie und Ethik", aktuell von 60 Studierenden belegt, qualifiziert für den Unterricht "Ethik" am Gymnasium. Bundesweit einmalig ist der interdisziplinär angelegte Studiengang "Informatik und Nachhaltigkeit". Eine wichtige Nische im Bereich der Sonderpädagogik deckt die neu geschaffene "Pädagogik bei Sehbeeinträchtigung" ab. Der Studiengang ist vor allem für Lehrkräfte gedacht.
Nach drei digitalen Semestern: wieder vorrangig Präsenzlehre
Wenn am Montag die Vorlesungen starten, kehrt wieder Leben ein auf den Uni-Campus und in die Hörsäle. Nach coronabedingt drei digitalen Semestern gilt laut Pauli die Devise "Präsenz so weit wie möglich". Vor allem kleinere Seminareinheiten sollen vor Ort laufen, während größere Vorlesungen aus praktischen Gründen wohl vielfach wieder digital gehalten werden. Auf 75 Prozent schätzt der Uni-Präsident den Anteil von Veranstaltungen in Präsenz- oder zumindest Mischform (hybrid).
Wie berichtet, gilt für den Uni-Betrieb die 3G-Regel und in den Hörsälen eine Maskenpflicht, wenn der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann. Stichprobenartige Kontrollen auf dem Campus werden durch Dozenten und zusätzlich von einem privaten Sicherheitsdienst durchgeführt. Studierende müssen dann ihren 3G-Nachweis und den Personalausweis vorzeigen.
"Es wird spannend", sagt Pauli vor einem Semester, das möglichst viel an Normalität zurückbringen soll. Permanentes Nachjustieren gehört dazu. Vorlesungen mal digital, mal vor Ort: Weil stündliches Pendeln zwischen Uni und Wohnung nicht möglich ist, sollen bei Bedarf freie Hörsäle geöffnet werden. Studierende könnten dort mit Laptop und Kopfhörern ihren digitalen Vorlesungen folgen.
Erfreut zeigt sich der neue Uni-Präsident über das erneut gute Abschneiden der JMU in einigen internationalen Forschungsrankings. So erreichte man im Shanghai-Ranking, das die Forschungsstärke der Unis misst, weltweit Platz 226 und in Deutschland Platz 11. Im Times Higher Education Ranking schaffte es die Uni auf Platz 165 weltweit und Platz 16 national. In Bayern waren nur die beiden Münchner Exzellenz-Unis besser.
Ein Mann, der so einen Beruf ergreifen will, muss sich auf einiges gefasst machen! Er begibt sich da in ein Minen-Feld, dass er bei seiner Berufswahl heute oft noch gar nicht abschätzen kann! Und wenn da mal ein blöder Verdacht im Raum steht, geht der nicht mehr weg! Egal, ob da was war, oder nicht! Und der braucht sich auch gar nicht mehr in einer anderen Einrichtung zu bewerben, denn dazu funktioniert der Flurfunk zwischen den Einrichtungen gerade in diesem Bereich zu gut.
Soviel zur Gleichberechtigung!
Sorge muss indessen der Frauenanteil von 61% bei den Studierenden bereiten.
Wenn man von der Tatsache ausgeht, dass Männer nicht grundsätzlich weniger schlau als Frauen sind, kann an unserem Schulsystem etwas nicht stimmen.
Ist es mehr nach den Lernbedürfnissen von Mädchen ausgerichtet? Werden Jungs in den Bildungseinrichtungen vernachlässigt? Stimmen am Ende Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass Jungs für die gleiche Leistung geringfügig schlechtere Noten bekommen?
Beim NC geht es um Zehntelanteile der Noten. Sind darum gerade in Fächern mit NC im Einserbereich Frauen überrepräsentiert?
Auch wenn es noch viel an Benachteiligungen von Frauen in der Gesellschaft zu verbessern gibt: Es ist an der Zeit den Blick auch auf die Benachteiligung von Jungs und Männern zu richten. Nur so erreicht unsere Gesellschaft eine echte Gleichberechtigung.
Sie haben Recht, Mädchen sind im Schnitt nicht schlauer als Jungs. Aber bereits im Kindergarten und auch in der Grundschule sind kaum Männer berufstätig, weil diese Jobs schlechter bezahlt werden als andere mit vergleichbarer Ausbildung. Damit fehlen Jungs oft entsprechende Vorbilder und Idole an denen sie sich orientieren können.
Wenn mehr Männer in der Grundbildung tätig wären, dann würden sich auch die Chancen für Jungs erhöhen.