An Bayerns Universitäten starten am Montag, 18. Oktober, die Vorlesungen des Wintersemesters, an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften laufen sie seit 4. Oktober. Groß ist nach drei Digitalsemestern die Sehnsucht nach Normalität und Lehre vor Ort. Was an der Uni Würzburg und FHWS nun möglich ist.
Ja, unter Auflagen. Die Grundlage liefert das Rahmenkonzept für Hochschulen vom 21. September. Das Wintersemester stehe unter dem Motto "Rückkehr an den Studienort", so Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU). "Lehre und Studium gemeinsam und vor Ort werden wieder die Regel sein, nicht die Ausnahme", verspricht Sibler in einer Mitteilung. Gerade kleinere Lehrveranstaltungen mit einem hohen Anteil an Dialog und Austausch sollen in Präsenz stattfinden, Online-Formate als sinnvolle Ergänzung erhalten bleiben.
Die Julius-Maximilians-Universität (JMU) ist mit Präsenz-Versprechen zurückhaltend. Die Uni soll zwar wieder ein Ort der direkten Begegnung von Studierenden und Lehrenden werden, heißt es aus der Pressestelle. Gleichzeitig will man digitale Formate beibehalten. Je nach fachlicher Anforderung sollten Dozentinnen und Dozenten entscheiden, ob sie erneut digital lehren oder in den Hörsaal oder Seminarraum zurückkehren. Aber: "Wir freuen uns auf ein Wintersemester, das mit viel Präsenzlehre stattfinden kann", so Uni-Präsident Paul Pauli. Auch an der FHWS haben Präsenzveranstaltungen Priorität. Einschränkungen seien abhängig vom Standort zu akzeptieren, sagt Präsident Robert Grebner. So sei der Infektionsschutz zu berücksichtigen – mit mehr Abstand und digitalen bzw. hybriden Formaten. Dies komme auch ausländischen Studierenden ohne Einreisevisum oder Schwangeren entgegen.
Studierende an der JMU haben da ihre Zweifel. Stichproben in einzelnen Fächern ergeben weiterhin einen hohen digitalen Anteil von rund drei Viertel der Lehrveranstaltungen. Von normalen Verhältnissen könne keine Rede sein, heißt es kritisch. Wieviel Präsenz tatsächlich realisiert wird, zeigt sich wohl erst im Laufe der ersten Semesterwochen.
Nein, nur wer von einer Corona-Infektion genesen, wer geimpft oder aktuell negativ getestet ist. Die 3G-Regel sorge für eine möglichst sichere Umgebung in den Hochschulräumen, sagt Wissenschaftsminister Sibler. Die Regel greift bei einer örtlichen Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 35. Die Uni Würzburg und die FHWS verzichten auf 3G+ (nur mit PCR-Test), auch ein negativer Schnelltest wird akzeptiert.
An der Uni Würzburg werden dazu Stichproben durchgeführt – "regelmäßig, engmaschig und konsequent". Die Kontrollen werden von einem Sicherheitsdienst vor und innerhalb der Uni-Gebäude durchgeführt. Auch Dozenten und Bibliothekspersonal dürfen kontrollieren.
Eine Teilnahme an der Vorlesung ist ohne 3G-Nachweis nicht möglich, der oder die Betreffende muss das Gebäude verlassen. Außerdem ist die Uni verpflichtet, derartige Verstöße gegen die 3G-Regel zur Anzeige zu bringen. Die Ordnungsbehörden können dann Bußgelder gegen die betreffenden Studierenden verhängen.
Zwar sind seit dem Montag Corona-Tests in ganz Deutschland grundsätzlich selbst zu bezahlen. Für Studierende in Bayern bleiben die Tests allerdings bis 30. November kostenfrei. Weil mit dem Ende der kostenfreien Bürgertests auch etliche Testzentren ihren Betrieb einstellen, will die Uni noch zwei eigene Teststationen einrichten – im zentralen Hörsaalgebäude Z6 am Hubland und im Studentenhaus (Stadtmensa).
Bayernweit gilt: Wo der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann, sind medizinische Masken (OP-Masken) zu tragen. An der Uni Würzburg bleibt die Maskenpflicht grundsätzlich bestehen. Nur an festen Sitz-, Steh- oder Arbeitsplätzen kann sie entfallen, wenn der Mindestabstand eingehalten ist. Ob Maskenpflicht oder Mindestabstand, oder auch beides: Darüber entscheiden an der Uni jeweils die Dozentinnen und Dozenten.
An der Uni werden die Kontaktdaten der Studierenden bei Präsenzveranstaltungen erfasst. Entweder über die eigene Uni-App oder Papierformulare an den Eingängen.
JMU-Präsident Paul Pauli ruft ungeimpfte Studierende auf, ein Impfangebot wahrzunehmen. Einen weiteren Termin bietet die Uni am 15. Oktober von 11.30 bis 14.30 Uhr an der Mensateria am Campus Nord an. Eine Anmeldung ist nicht nötig, Ausweis und (falls vorhanden) Impfpass sind mitzubringen.
Diese Stichproben sollen zu folgender Situation führen???:
"Eine Teilnahme an der Vorlesung ist ohne 3G-Nachweis 'nicht möglich'😊, der oder die Betreffende muss das Gebäude verlassen..."
Bin mal gespannt, wie das funktionieren soll....