Nur einen Steinwurf vom Kickers-Stadion und Dallenbergbad entfernt haben sich Wildschweine auf einem Grundstück zu schaffen gemacht. Unmittelbar vor dem Schlafzimmerfenster einer Anwohnerin gruben die Tiere den Rasen auf dem gepflegten, gut bewachten Grundstück um und zerstörten auch das Ufer eines kleinen Gartenteiches.
Angst abends alleine heimzukommen
Den Pfotenabdrücken zufolge waren die Tiere rund ums Haus unterwegs und kamen ganz dicht an Türen und Fenster heran. Jetzt hat die Familie Angst, dass sie wiederkommen könnten. "Ich traue mich nicht mehr abends oder nachts alleine nach Hause", offenbart die zierliche Mutter gegenüber dieser Redaktion. Sie kann immer noch nicht fassen, dass sie nichts mitbekommen hat von der nächtlichen Schweinerei direkt vor der Terrassentür zu ihrem Schlafzimmer.
"Das sind höchstens zwei Meter bis zu meinem Bett", sagt sie. Der Schrecken steht der Anwohnerin ins Gesicht geschrieben. Sie will jetzt die Nachbarn informieren. "Ich verstehe auch gar nicht, warum sich die Tiere gerade zu uns verirrt haben. Wir haben keinen Komposthaufen, Obst oder offen zugängliche Lebensmittel auf der Terrasse oder im Garten."
Was tun, wenn die Wildschweine kommen?
Bei der Stadt Würzburg weiß man um das Problem mit den Wildschweinen. "Wir können da nur an die jeweils zuständigen Jagdpächter verweisen", erklärt Pressesprecher Christian Weiß. Vor allem in den waldnahen Stadtrandgebieten komme Wildschwein-Alarm immer wieder vor. Jagen in Wohngebieten ist laut Bayerischem Jagdverband (BJV) verboten, insofern beschränkt sich die Gefahrenabwehr für Anwohner nun auf gängige Methoden wie fest im Boden verankerte Zäune. Licht, Lärm und abschreckende Gerüche würden nur kurzfristig wirken, so die Experten.
Schon häufiger wurden am Dallenberg Wildschweine gesichtet. Zuletzt gruben die Tiere vor knapp zwei Jahren den nahe gelegenen Botanischen Garten der Universität Würzburg um. Damals musste das öffentlich zugängliche, neun Hektar große Areal geschlossen werden. Die Gefahr wurde später durch Sicherheitsvorkehrungen, vor allem an den Zäunen, gebannt. Auch jetzt haben sich die Tiere offenbar durch eine defekte Stelle im Maschendrahtzaun gezwängt.
Mütter von Jungtieren können aggressiv sein
Wieviele es waren, steht nicht fest. Der zuständige Jagdpächter untersucht den Tatort noch. Die Gefahr, von Wildschweinen angegriffen zu werden, ist laut Experten nicht zu unterschätzen, vor allem, wenn eine ganze Rotte unterwegs ist. "Mütter von Jungtieren greifen Menschen an, wenn diese ihrem Nachwuchs zu nahe kommen", hatte der technische Leiter des Botanischen Gartens damals gegenüber dieser Redaktion erklärt.
- Lesen Sie auch: Wildschweinalarm im Botanischen Garten
- Lesen Sie auch: Keiler attackiert Besucher der Kickers-Gaststätte
Die Gefahr für Spaziergänger, Anwohner sowie für Besucher des benachbarten Dallenbergbads und des Kickers-Stadions sei auch diesmal nicht zu unterschätzen, glaubt die Anwohnerin. Sie macht sich Sorgen, dass die Wildschweine wiederkommen könnten: "Was mache ich denn, wenn mir plötzlich so ein Wildschwein gegenübersteht?"
Michael Zimmer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, weiß das: "Ruhe bewahren, sich langsam zurückziehen und die Notrufnummer wählen." Wer einer so unmittelbaren Gefahr ausgesetzt sei, könne auf die sofortige Hilfe der Polizei setzen. "Wir informieren dann auch den zuständigen Jagdpächter und entscheiden vor Ort nach Lage, was zu tun ist", erklärt er auf Anfrage. Die Unversehrtheit des Menschen stehe hier an erster Stelle.
Akute Gefahr durch Wildschweine: Notruf starten
Sollte durch ein aggressives Wildschwein eine akute Gefahr bestehen, würde die Polizei auch von der Schusswaffe Gebrauch machen und das Tier oder die Tiere vor Ort erlegen. Obwohl das, so Zimmer, in einem Wohngebiet ein problematisches Unterfangen sei. Zur Beruhigung der Anwohner und Besucher von Stadion und Freibad am Dallenberg könne er aber sagen, dass die Tiere in der Regel sehr scheu seien und Menschen meiden würden.
Muss man halt mit klarkommen.
Im Artikel einiges an Effekthascherei. Die zierliche Anwohnerin. Die pösen gefährlichen Wildschweine. Objektiv ist anders werte Frau Jäger.
In Veitshöchheim hätte die Gemeinde sofort Fallen gekauft um die Bürger zu schützen LOL.
Da gibts dann ein paar 100 ha Silomais , aber Wildschweine gibts bei uns weit und breit keine. Der Wald ist am Dalle und Gutenberg das Problem
wo wäre, dann würde das kein "Schwein"
interessieren
Die eigentlichen Eindringlinge sind historisch betrachtet eh die Menschen, nicht die Wildtiere.
Eine Aufregung. Hilfe !!!