
An diesem Dienstag wehen die Flaggen an öffentlichen Gebäuden auf halbmast oder tragen Trauerflor. Grund ist der Nationale Gedenktag für Opfer terroristischer Gewalt. Die Bundesregierung hatte 2022 das jährliche Gedenken beschlossen. Die Wahl des Datums ist kein Zufall: Der Tag knüpft an den Europäischen Gedenktag für die Opfer von Terrorismus an, der nach den Bombenanschlägen in Madrid am 11. März 2004 eingeführt wurde.
Wie das Bundeskriminalamt (BKA) auf Nachfrage mitteilte, forderten terroristische Anschläge in den Jahren 2013 bis 2023 bundesweit 217 Verletzte und 26 Todesopfer. Bei islamistischen Anschlägen kamen 16 Menschen zu Tode, bei rechtsextrem motivierten Taten neun.
Wie viele Opfer gab es in Unterfranken?
Unter den Opfern sind die fünf Verletzten des Axt-Anschlags in einem Regionalzug bei Würzburg im Jahr 2016. Dabei handelt es sich um vier Touristen aus Hongkong und eine Frau aus dem Stadtteil Heidingsfeld.
Der Axt-Angriff von Würzburg gilt als erster islamistisch motivierter Anschlag in Deutschland. Ein vorgeblich 17-jähriger Geflüchteter, mutmaßlich ein Pakistaner, ging dabei in einem Regionalzug auf die Familie aus Hongkong los. Später griff er auf der Flucht eine Frau in Heidingsfeld an und verletzte sie schwer, ehe er von Polizisten erschossen wurde. Die Akte ist bis heute nicht geschlossen.
Die drei Frauen, die beim Messerangriff in Würzburg 2021 getötet wurden, sowie die bei der Tat verletzten, zählen indes nicht zu den Terroropfern: Die Tat eines psychisch kranken Somaliers hatte keinen extremistischen Hintergrund. Gleiches gilt für die Messerattacke von Aschaffenburg im Januar, bei der ein Afghane einen Zweijährigen und einen 41-Jährigen getötet hat. Die Ermittlungen in diesem Fall laufen allerdings noch.