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Wie lagert man Saatgut für das kommende Gartenjahr richtig?
Für eine gute Keimfähigkeit bis zum nächsten Jahr ist die richtige Lagerung abgeernteter Samenstände entscheidend. Erfahren Sie, worauf es ankommt.
Samentüten sind eine platzsparende Lagermöglichkeit für Gärtnerinnen und Gärtner. Sie schützen allerdings nicht vor Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen.
Foto: Getty Images | Samentüten sind eine platzsparende Lagermöglichkeit für Gärtnerinnen und Gärtner. Sie schützen allerdings nicht vor Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen.
Angela Fischer
 |  aktualisiert: 11.09.2024 02:35 Uhr

Im Spätsommer sind die meisten Blumen und Pflanzen verblüht, nur noch ihre Samenstände stehen im Beet. Viele Hobbygärtnerinnen und -gärtner ernten jetzt die Samen fürs nächste Jahr. Für das Anziehen toller Pflanzen im Folgejahr ist die richtige Lagerung des Saatgutes entscheidend, um ihre Keimfähigkeit über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Ob für den heimischen Garten, Balkon oder die Fensterbank – mit ein paar Tricks bleiben die Samen länger keimfähig.

Warum ist die richtige Lagerung vom Saatgut wichtig?

Samen enthalten einen sogenannten Embryo, also eine neue Pflanze in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Unter bestimmten Umständen keimen die Samen und entwickeln sich zu Blumen und verlieren dadurch ihre Keimfähigkeit. Beides sind natürliche Prozesse. Wie lange ein Samen durchschnittlich zu einer Pflanze werden kann, hängt erst einmal von der Art ab, also ob es beispielsweise Tomaten- oder Thymiansaatgut ist, und an welche Bedingungen sie sich angepasst hat. Die Keimfähigkeit ist aber auch abhängig von äußeren Faktoren, deswegen ist sie durch optimale Lagerung verlängerbar.

Was sind die besten Bedingungen für die Samenlagerung?

Um gut im nächsten Jahr im Garten zu keimen, benötigt das Saatgut konstante Bedingungen von äußeren Umweltfaktoren wie Licht, Temperatur und Feuchtigkeit. Generell gilt: Jede Sorte sollte auf ihre besten Lagerungsbedingungen geprüft werden. Durch die Vielfalt unter Kräutern, Gemüse und Co. gibt es unterschiedlichste Bedürfnisse bei der Aufbewahrung. Dies sind die gängigsten:

  • Temperatur
    Zwischen vier bis zehn Grad Celsius liegen die Temperaturen, bei denen die meisten Samen gelagert werden wollen. Viele Hobbygärtnerinnen und -Gärtner nutzen zur Saatgut-Aufbewahrung deswegen einen Kühlschrank, da dieser eine konstante Temperatur bei optimalen Gradzahlen bietet. Ein Nachteil dabei ist die hohe Anzahl an Keimen und die Feuchtigkeit, die die Saatkörner belasten. Alternativ geht ein Schrank in einem Zimmer mit gleichbleibenden Temperaturen unter 25 Grad Celsius. Das Wichtigste für das Saatgut ist, extreme Temperaturschwankungen zu vermeiden, da sie die Samenqualität immens beeinträchtigen können.
  • Feuchtigkeit
    Schimmelbildung und vorzeitiges Keimen verhindern Pflanzenenthusiasten, indem sie ihre Samen trocken lagern. Feuchtigkeit belastet das Saatgut oftmals mehr als nicht optimale Temperaturbedingungen. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte idealerweise unter 50 Prozent liegen. Silica-Gel-Beutelchen oder andere Feuchtigkeitsabsorber in den Samenbehältern, können helfen, die Feuchtigkeit zu kontrollieren.
  • Licht
    Samen orientieren sich bei ihrer Keimung am Sonnenlicht, deswegen sollten sie an einem möglichst dunklen Ort aufbewahrt werden, um ihre Keimfähigkeit zu verlängern. Sollte kein dunkler Schrank vorhanden sein, empfiehlt sich eine lichtdichte Verpackung oder ein anderweitig lichtgeschützter Lagerort.
Pflanzen-Samen lassen sich gut in Glasgefäßen aufbewahren, denn sie schützen das Saatgut vor Feuchtigkeit.
Foto: Getty Images | Pflanzen-Samen lassen sich gut in Glasgefäßen aufbewahren, denn sie schützen das Saatgut vor Feuchtigkeit.

Tipps zur Samenlagerung

  • Samenlagerungsbehälter
    Wählen Sie luftdichte Behälter wie Glasgefäße, Plastikdosen oder spezielle Saatgutbehälter, um die Samen vor Feuchtigkeit zu schützen. Für eine kurzzeitige Lagerung eignen sich auch Papiertütchen. Sie sind allerdings oft undicht und bieten keinen Schutz vor Feuchtigkeit.
  • Dokumentation
    Beschriften Sie Ihre Samenbehälter mit dem Namen der Pflanze, dem Erntedatum und anderen wichtigen Informationen.
    Hobbygärtnerinnen und -gärtner haben oft viele verschiedene Pflanzenarten für das Folgejahr geerntet. Mittels eines Saatgutbuches oder einer Liste können Sie festhalten, welche Samen Sie haben, woher sie kommen, wann sie geerntet wurden und was ihre Keim- und Wachstumsbedingungen sind.
  • Kontrolle
    Überprüfen Sie Ihre Samen regelmäßig auf Anzeichen von Schimmel oder Schädlingsbefall. Entfernen Sie betroffene Samen sofort, um den Befall einzudämmen. Testen Sie die Keimfähigkeit der Samen vor der Aussaat im neuen Gartenjahr, beispielsweise durch eine Keimprobe. Das verhindert böse Überraschungen.
 
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