Für Hobbygärtnerinnen und -gärtner ist ab der zweiten Maihälfte die beste Zeit, um wärmeliebende Gemüsesorten ohne Voranzucht, direkt in den Garten auszusäen. Diese Methode heißt Direktsaat. Ob Tomaten, Gurken oder Zucchini – diese Arten benötigen neben vielen Sonnenstunden eine besondere Sorgfalt, um eine erfolgreiche Ernte bei Direktsaaten, zu erreichen. Hier bekommen Hobbygärtnerinnen und -gärtner Antworten und Ratschläge für eine erfolgreiche Gemüseernte.
Was versteht man unter Direktsaaten?
Diese Methode kommt eigentlich aus der Landwirtschaft, wo sie eine direkte Saat in unbearbeitete Böden meint. Samen, die Menschen direkt an einen Ort im Garten aussäen, wo sie keimen und wachsen, werden unter dem Begriff Direktsaaten zusammengefasst. Dadurch müssen Hobbygärtnerinnen und -gärtner Pflanzen nicht im Gewächshaus vorziehen und ins Beet umpflanzen.
Sie wird für schnell wachsende Pflanzen verwendet, die eher unempfindlichen Wurzeln haben und die Keimung und das frühe Wachstum im Freiland gut verkraften. Die Temperaturen sollten nachts keine Minustemperaturen erreichen. Die Direktsaat erfolgt, wenn der Boden sich ausreichend erwärmt hat. Das ist oft Ende Mai oder Anfang Juni. Eine Bodentemperatur von etwa 15 °C ist ideal für das Keimen vieler dieser Pflanzenarten.
Welche Vorbereitungen im Garten sind für eine Direktsaat notwendig?
Um den Gemüsesamen, den späteren Keimlingen und Pflanzen bestmögliche Voraussetzungen mitzugeben, bereiten Pflanzenliebhaberinnen und -liebhaber die Erde sorgfältig vor. Dazu lockern sie den Boden auf und entfernen Unkraut und Steine. Je nachdem, wie der Nährstoffbedarf der Pflanzenarten ist, empfiehlt es sich, Kompost oder Dünger zur Gartenerde zu geben, um die Bodenqualität zu verbessern.
Was ist bei der Aussaat zu beachten?
Wenn es um die Direktsaat geht, ist weniger oft mehr. Neben keimfähigem Saatgut benötigen viele Arten einen ausreichenden Abstand zueinander, um als heranwachsende Pflanzen genügend Platz zu haben. So bevorzugen Gemüsesorten wie Zucchini einen weiten Abstand und weitere Zucchinipflanzen als Nachbarn, damit sie sich befruchten können. Deswegen empfiehlt es sich für eine gute Ernte, die Informationen zu den richtigen Abständen und Saattiefen auf der Samenpackung durchzulesen.
Worauf muss man bei der Bewässerung von Direktsaaten achten?
Nach der Aussaat ist eine gleichmäßige Bewässerung entscheidend für die Keimung und optimale Entwicklung der Jungpflanzen. Der Boden sollte feucht, aber nicht nass gehalten werden. Zu viel Wasser kann die Samen wegspülen oder zu Fäulnis führen, während zu wenig Wasser die Keimung verhindern kann. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und die Temperatur zu regulieren.
Welche Gemüsearten sind wärmeliebend?
Gemüsesorten, die wärmeliebend sind, können im Mai und Juni ausgesät werden. Dabei sollten individuelle Ansprüche wie Samenabstand und Lichtverhältnisse der Gemüsearten vorher angelesen werden.
Gemüsesorten mit Aussaatzeit
- Blumenkohl → ab Mai
- Brokkoli → ab Mai
- Chicorée → ab Juni
- Chinakohl → ab Juni
- Erbsen (Zuckererbsen, Markerbsen) → ab Mai
- Grünkohl → ab Mai
- Gurke → ab Mai
- Kopfsalat → ab Mai
- Kürbis → ab Mai
- Lauchzwiebeln → ab Mai, auch davor möglich
- Mangold → ab Mai, auch davor möglich
- Möhren → ab Mai, auch davor möglich
- Palmkohl → ab Mai
- Rote Beete → ab Mai
- Zucchini → ab Mai
Was ist bei der Pflege von wärmeliebenden Gemüsesorten zu beachten?
Ein Schutz während der Keimungsphase ist bei wärmeliebenden Gemüsesorten zu empfehlen. Dieser kann aus einer Abdeckung mit Vlies oder einem durchsichtigen Deckel bestehen, um die Pflanzen vor kühlen Nächten zu schützen. Generell sollten Hobbygärtnerinnen und -gärtner ihre Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten untersuchen, um bei Bedarf die befallenen Gemüsepflanzen bestmöglich zu behandeln.
Geduld und gute Bewässerung ermöglichen eine reichhaltige Ernte
Die Direktsaat von wärmeliebenden Gemüsesorten erfordert Geduld, Sorgfalt und etwas Wissen oder die Bereitschaft, sich das anzueignen. Individuelle Ansprüche der Gemüsepflanzen wie Samenabstand und Lichtverhältnisse sind dabei wichtig. Durch entsprechende Vorbereitungen und Pflege können auch unerfahrene Hobbygärtnerinnen und -gärtner eine erfolgreiche und reichhaltige Ernte erzielen. Wichtig ist, den richtigen Zeitpunkt für die Aussaat zu wählen, den Gartenboden sorgfältig vorzubereiten, die Samen in passenden Abständen zu säen und für eine angemessene Bewässerung sowie Schutz zu sorgen.