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Würzburg
Mehr als 2000 Menschen: Rekord beim Christopher Street Day in Würzburg
So viele Teilnehmende wie noch nie verzeichnete der Christopher Street Day (CSD) am Samstag in Würzburg. Der Würzburger CSD feiert in diesem Jahr auch ein Jubiläum.
Im Zeichen der Liebe und Toleranz: Die Demo zum Christopher Street Day startete am Samstag am Würzburger Bahnhof.
Foto: Fabian Gebert | Im Zeichen der Liebe und Toleranz: Die Demo zum Christopher Street Day startete am Samstag am Würzburger Bahnhof.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:26 Uhr

Es gab nicht nur ein Jubiläum, sondern auch einen neuen Rekord: Deutlich mehr als 2000 Menschen aus der LSBTIQ-Community und damit so viele wie nie zuvor sind am Samstag beim Christopher Street Day (CSD) in Würzburg auf die Straße gegangen und haben friedlich, gut gelaunt und mit viel Party-Musik in der Innenstadt für Toleranz und Gleichstellung aller Menschen demonstriert.

Die Abkürzung LSBTIQ steht für lesbische, schwule, bisexuelle transsexuelle, intersexuelle und queere Menschen. Der CSD erinnert an die ersten Proteste homosexueller Menschen gegen Ausgrenzung und Polizeigewalt am 28. Juni 1969 in der Christopher Street in New York.

1972 erste Demo von Schwulen und Lesben in Würzburg

Nur drei Jahre später war es auch in Würzburg soweit: Die homosexuelle Studenteninitiative WüHSt und das queere WuF-Zentrum wurden 1972 gegründet, vor 50 Jahren gingen zum ersten Mal Schwule und Lesben in der Unterfrankenmetropole bei einer Demonstration auf die Straße. Als Vorläufer des späteren CSD gab es Mitte Juni 1997, also vor 25 Jahren, einen Spaziergang mit Regenbogenflaggen durch die Stadt.

Fotoserie

Fünf Jahre danach, im August 2002, fand der erste offizielle CSD in Würzburg statt. In der Main-Post wurde damals mit einer kurzen Notiz auf die "ersten schwul-lesbischen Festivitäten in der Domstadt" hingewiesen. Erste Schirmherrin war die damalige Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, die sich beim politischen Auftakt des diesjährigen CSD am Freitagabend im Ratssaal an den "kleinen politischen Anfang" erinnerte. Auch 20 Jahre später "müssen wir weiter Zeichen setzen für die Gleichstellung queerer Personen in Europa, Deutschland und in unserer Stadt", betonte die SPD-Stadträtin, die auch in diesem Jahr "Schirmfrau" des CSD ist.

Unter dem Motto "Vielfalt vereint" durch die Würzburger Innenstadt

Das Zeichen, dass die queere Community der Region am Samstag setzte, war weder zu übersehen noch zu überhören. Unter dem Motto "Vielfalt vereint" zogen mehr als 2000 Menschen mit viel Musik, bunten Flaggen und Schildern mit politischen Botschaften vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt und weiter ans Hubland, wo in diesem Jahr das bunte Straßenfest stattfand.

"Wir haben den Wunsch, dass niemand ausgegrenzt wird und sich alle unter einem Regenbogen zuhause fühlen."
Martina Kapuschinski, Vorstandsmitglied "Queer Pride Würzburg e.V."

Auch der Ratssaal war am Freitagabend mit einer Auswahl der Fahnen geschmückt, die für die verschiedenen sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten stehen. "Wir haben den Wunsch, dass niemand ausgegrenzt wird und sich alle unter einem Regenbogen zuhause fühlen", erläuterte Martina Kapuschinski, Vorstandsmitglied des Veranstalters "Queer Pride Würzburg e.V.". Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der die CSD-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer im Rathaus begrüßte, zeigte sich angetan von der farbenfrohen Dekoration, die er sich künftig als Zeichen der Toleranz auch bei einer Sitzung des Stadtrats im Vorfeld des CSD vorstellen kann.

Demozug zum Christopher Street Day am Samstag in der Würzburger Innenstadt.  
Foto: Fabian Gebert | Demozug zum Christopher Street Day am Samstag in der Würzburger Innenstadt.  

Wie Schäfer-Blake ist auch der grüne Landtagsabgeordnete und Stadtrat Patrick Friedl ein CSD-Unterstützer der ersten Stunde – er hat bereits 2001 ein schwul-lesbisches "Fest der Partnerschaften" als Vorgängerveranstaltung des Christopher Street Day mitorganisiert. "Ich bin froh, dass wir eine Bundesregierung haben, die den queerpolitischen Aufbruch ernst meint und das diskriminierende Transsexuellengesetz abschafft", sagte Friedl als CSD-Schirmherr.

Bayern einziges Bundesland ohne Aktionsplan zu sexueller Vielfalt

Auch Axel Hochrein von "Queer Pride Würzburg" begrüßte die ersten Ansätze der Berliner Ampel-Koalition in Sachen Gleichstellung queerer Menschen. Er war lange Jahre Mitglied im Vorstand des deutschen Lesben- und Schwulenverbands und wies unter anderem auf die ständig steigende Zahl der Gewaltdelikte gegen LSBTIQ-Menschen in Deutschland hin, die sich 2021 mit mehr als tausend registrierten Taten im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt habe.

Kritik übte Hochrein am Freistaat Bayern, der als einziges der 16 Bundesländer noch keinen Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt habe: "Damit bleibt die bayerische Staatsregierung weiter ihrer Tradition treu, das Schlusslicht bei der Gleichstellung und Emanzipation von queeren Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland zu sein." Der Christopher Street Day endet am Sonntag mit einem Gottesdienst um 10.30 Uhr auf dem alten LGS-Gelände an der Zeller Straße.

 
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  • K. P.
    Es war eine wunderschöne und herausragende Veranstaltung. Für Eürzburger Verhältnisse geradezu grandios! …und die Main Post berichtet darüber nur mit knapp 40 aktuellen Worten, ohne ein einziges Bild vom Festgelände? Alles andere vordefinierte Textbausteine - es ist echt schade was aus dem ehemals aktuellen Medium Zeitung geworden ist.
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  • P. W.
    Hallo Kup,

    könnten Sie mir bitte kurz erklären, was sie bei einem Text, der den politischen Auftakt und die Straßendemo in rund 4.000 Zeichen zusammenfasst, mit "knapp 40 aktuellen Worten" meinen?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Patrick Wötzel
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  • S. L.
    @Mainpost

    Warum steht bei den Schlagworten unter dem Artikel „Geschlechtsidentitätsstörung“?

    Mehr als unpassend!
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  • L. W.
    Danke für den Hinweis, wir haben das automatisch generierte Schlagwort nun entfernt.

    Freundliche Grüße
    Lukas Will
    Digitales Management
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  • P. F.
    Würzburg zeigt wie es geht: Friedlich, weltoffen und gemeinsam. Vielfalt vereint! Das Motto des CSD trifft die Stärke der Würzburger Gesellschaft: zusammen stehen, gemeinsam feiern und Toleranz leben.
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