
Einige Zuschauerinnen und Zuschauer von "Fastnacht in Franken" waren am vergangenen Freitag sehr irritiert. Anlass ihrer Verunsicherung: das Kostüm des Nürnberger Sprachverdrehers Oliver Tissot, der als "Lachwacht" auftrat. Es erinnerte manche Zuseherinnen und Zuseher an eine SA-Uniform. Diesbezügliche Beschwerden gab es nach der Sendung sowohl beim Bayerischen Rundfunk (BR), als auch bei Oliver Tissot selbst. Auch diese Redaktion erhielt entsprechende Hinweise verwunderter Leserinnen und Leser.
Fastnacht in Franken: Tugendwächter im Stil von Louis de Funès
Ihm sei es darum gegangen im Stile von Louis de Funès als Tugendwächter die "political correctness" auf den Arm zu nehmen, sagt Oliver Tissot auf Nachfrage. Die Assoziation mit einer SA-Uniform habe er selbst überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt. Die verbinde er mit Stiefeln, Reiterhosen und Hemdkrägen. Aus seinem Psychologie-Studium sei ihm aber ein Satz im Ohr geblieben: "Man kann nur wahrnehmen, was man kennt."
Wer also die Filme des französischen Komikers Louis de Funès nicht gesehen habe, dem können man auch keinen Vorwurf machen, wenn gedanklich die falsche Schublade aufgehe. Ihm selbst, sagt der Nürnberger, sei ein Rätsel, wie man aus dem, was er in seinem Auftritt geboten habe, auf eine SA-Uniform schließen könne.
Oliver Tissot: Würde niemals als Gag eine Nazi-Uniform tragen
Sein Ziel sei gewesen, die überdrehten, cholerischen Überreaktionen des Gendarmen von Saint-Tropez auf das Thema politische Korrektheit zu übertragen. Deshalb die Uniform, die in keinem Detail einer SA-Uniform geglichen habe, so Tissot.

Ein bisschen schmunzele er aber schon, dass ausgerechnet dieses Kostüm jetzt für einen kleinen Aufschrei sorgte. Ursprünglich habe er nämlich vorgehabt, mit seiner Verkleidung zu hinterfragen, ob man im Fasching noch als Indianer gehen dürfe. Diskriminiere man mit einem Indianerkostüm die Ureinwohner Amerikas oder sei das nach Pocahontas sogar eine Form der Heldenverehrung? Die Frage sei ihm dann aber zu heikel gewesen, sagt der Kabarettist: "Da kann man sich nur in die Nesseln setzen."
Für ihn umso paradoxer: "Jetzt bin ich trotzdem Opfer solcher Missverständnisse." Er würde, versichert Tissot, niemals für einen Gag eine Nazi-Uniform tragen. Das sei gefährlich, damit werde eine Grenze überschritten.
Kostüm für Fastnacht in Franken 2022 aus dem Fundus des Bayerischen Rundfunks
Auf Anfrage teilt der Bayerische Rundfunk mit, Oliver Tissot habe seine Figur – sowohl optisch als auch in der Sprech- und Spielweise – dem französischen Komiker Louis de Funès nachempfunden.
Das Kostüm aus dem Fundus des BR, das Tissot bei seinem Auftritt getragen hatte, sei an reale, frühere Uniformen der französischen Gendarmerie angelehnt und durch Ringelsocken, eine viel zu kurze Krawatte und Aufkleber sichtbar ironisiert. Und, so der BR: Der Beitrag habe keinerlei Bezüge zur NS-Zeit gehabt.
an dem der ganze Fasching als politisch inkorrekt gebrandmarkt und abgeschafft wird, und wer zum Lachen nicht in den Keller geht, wird mit dem Anschauenmüssen "witziger Beiträge" bis der Arzt kommen muss bestraft. Bäm!
Auch wenn Louis de Funès garantiert zu den ganz Großen zählt/e (nein!doch!oh!) und es nicht jedem gegeben ist da ranzureichen - das Ding mit der Lachwacht ist hier knallhart mit der Realität zusammengerasselt und wurde von selbiger (mühelos) getoppt. DAS Ziel hat Herr Tissot (von mir aus auch: mehr nolens als volens?) jedenfalls erreicht. Mission accomplished - oder?
Ich öffne die Homepage der Mainpost - und die wichtigste Schlagzeile des Tages ) weil ganz oben) ist das Kostüm von Oliver Tissot!!!
Euer Ernst? Wen interessiert das? Richtig, niemanden.
Seid Ihr von der Mainpost eigentlich selbst noch der Meinung, euer Geld wert zu sein? Ich werde bei eurer Berichterstattung Tag für Tag fassungsloser....
vielen Dank für den kritischen Hinweis. Sie finden Informationen zum Russland-Ukraine-Konflikt derzeit lediglich im Ressort Politik auf unserer Seite, da wir den Fokus in unserer Arbeit generell auf lokale Themen legen. Sie haben sicherlich bemerkt, dass wir überregional überwiegend auf Agentur-Stoffe zurückgreifen. Das geschieht, damit wir die Abdeckung der lokalen Themen in Gänze leisten können. Wenn es aktuelle Entwicklungen bei diskursbestimmenden Themen wie dem genannten Konflikt gibt, finden Sie diese Infos natürlich auch auf der Startseite.
Mit freundlichen Grüßen
Silke Albrecht
Digitales Management
Wer Sarkasmus findet, darf diesen behalten und sich selbst erst einmal einen Beruhigungstee kochen.
Und warum regt sich hier eigentlich niemand darüber auf, dass unsere geschätzen Nachbarn im Westen an dieser leidigen Dislussion Schuld haben? Schließlich haben die ihre Gendarmen in der Vergangeheit mit Uniformen ausgestattet, die heute an 1000 Jahre (n)ar(r)ische Herrenmenschen-Herrschaft erinnert? Und wie genedere ich eigentlich Herrenmenschen-Herrschaft korrekt? Frauenmenschen-Frauschaft? Damenmenschen-Damschaft?
Das ist absolut fehl am Platz!!!
Wer hier nur aufgrund einer Farbe einen Bezug zu einer schlimmen Zeit herstellt sollte sich mal selbst fragen was bei ihm schief gelaufen ist, dass er so denkt.
Aber gut, wenn wir grad eh dabei sind sinnloserweise das Land durchgendern (wofür uns die halbe Welt auslach) können wir ja auch gleich die Farbe braun verbieten.
Wer sagt es dann bitte den Bäumen und der Erde?