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Würzburg
Wahlkampf: Wer verspricht Geld fürs Würzburger Kickers-Stadion?
Die Kickers wollen möglichst schnell ein neues Fußballstadion am Dallenberg. Wer von den sechs Würzburger OB-Kandidaten unterstützt diesen Plan?
Rund 100 Gäste verfolgten die Diskussion der OB-Kandidaten in der Kickers Gaststätte. Auf unserem Bild von links: Martin Heilig (Grüne), Volker Omert (FWG), Kerstin Westphal (SPD), OB Christian Schuchardt (CDU), Sebastian Roth (Linke) und Dagmar Dewald (ÖDP).
Foto: Patty Varasano | Rund 100 Gäste verfolgten die Diskussion der OB-Kandidaten in der Kickers Gaststätte. Auf unserem Bild von links: Martin Heilig (Grüne), Volker Omert (FWG), Kerstin Westphal (SPD), OB Christian Schuchardt (CDU), ...
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:12 Uhr

"Eine Kommune muss wissen, was ein Verein im Profisport für sie wert ist." Das hat Meistertrainer und Fußball-Chef von Investor Flyeralarm, Felix Magath, jüngst über die Zukunft des Fußballs in Würzburg gesagt. Der Verein hat die unausgesprochene Frage dahinter jetzt der Politik gestellt. Knapp einen Monat vor der Wahl wurden die sechs Oberbürgermeister-Kandidaten in der Kickers-Gaststätte zum Neubau eines Fußballstadions befragt.

Die Frage ist für den Verein dringend, da das neue Stadion Voraussetzung dafür ist, dauerhaft in der Zweiten Bundesliga spielen zu dürfen. Während erst ein Umbau der Flyeralarm Arena am Dallenberg und dann andere Standorte im Stadtgebiet im Gespräch waren, wurden Anfang des Jahres Stadionpläne der Kickers am Dallenberg bekannt. Eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.

Anwohner klagen, Kickers klagen auch 

"Der Dallenberg ist der einzig richtige Standort", erklärte Freie-Wähler-Kandidat Volker Omert unter dem Applaus der Kickersfans bei der Diskussion am Dienstag. Das sahen die anderen Kandidaten genauso. ÖPNV-Anschluss und keine Versiegelung von Flächen wurden unter anderem als Vorteil gegenüber einem Stadion auf der grünen Wiese genannt. Angesprochen wurden aber auch die Probleme.

"Die zwölf Hansel, die sich gut anwaltlich beraten lassen, sind mir eigentlich egal", sagte Grünen-Kandidat Martin Heilig zu den Problemen der Kickers mit einigen Anliegern, deren Klage gegen den Stadionbetrieb seit 2017 vom Verwaltungsgericht in München anhängig ist. Aber auch die Kickers klagen gegen Auflagen der Stadt, die die Nutzung des Stadions einschränken.

Kickers-Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer (rechts) begrüßte mit Moderator Tobias Grimm die Zuhörer.
Foto: Patty Varasano | Kickers-Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer (rechts) begrüßte mit Moderator Tobias Grimm die Zuhörer.

Ende Januar gab es einen Ortstermin mit Vertretern von Kickers, Anwohnern und der Stadt, eine Entscheidung ist immer noch nicht absehbar. Allerdings soll ein neues Stadion weiter weg vom Wohngebiet und eingehaust gebaut werden, um die Lärmbelastung zu verringern. Auf Nachfrage der Redaktion erklärte der Sprecher der Bürgerinitiative Würzburg-Dallenberg, Werner E. Niederdraenk, dass der Verein die neuen Plänen den Anwohnern bislang nicht gezeigt habe. "Ich glaube nicht, dass die Belastungen für das Wohngebiet geringer werden würden." 

"Es kann nicht der am meisten bekommen, der am lautesten schreit."
ÖDP-Kandidatin Dagmar Dewald

Unterschiedlich positionierten sich die Kandidaten bei der Frage von Moderator Tobias Grimm nach ihrer Unterstützung für ein neues Stadion. Momentan finanziert die Stadt den Stadionbetrieb mit rund 300 000 Euro im Jahr. 2,4 Millionen Euro machte der Stadtrat zuletzt für den Umbau des jetzigen Stadions locker. 

Fotoserie

ÖDP-Kandidatin Dagmar Dewald war deutlich. "Es kann nicht der am meisten bekommen, der am lautesten schreit," sagte sie im Hinblick auf die vielen Sportvereine in der Stadt. Für die Finanzierung des Stadions sollten sich die Kickers an ihren Hauptsponsor Flyer-Alarm wenden, "dessen Jahresumsatz 2018 rund 350 Millionen Euro betrug". Auch Linke-Kandidat Sebastian Roth lehnte eine Förderung des Profisports ab. SPD-Kandidatin Kerstin Westphal versprach Mittel für die Infrastruktur des Stadions.    

Anders der amtierende OB. Während 2017 die Stadt noch in einer Pressemitteilung betonte, sich an einem Stadionausbau nicht finanziell zu beteiligen, erklärte Christian Schuchardt jetzt im Club11, dass die Stadt Geld in die Hand nehmen soll. "Das habe ich bereits 2016 vorgeschlagen", sagte Schuchardt. Tatsächlich hatte er direkt nach dem Aufstieg der Kickers in die Zweite Liga sieben Millionen Euro für eine Stadiongesellschaft in Aussicht gestellt.

"Warum ist dann nichts voran gegangen?", fragte ihn daraufhin Grünen-Kadidat Heilig. Dieser betonte ebenso wie Omert, dass die Kickers jede Unterstützung verdienen. Konkreter wurden sie aber nicht.   

Kickers-Boss Sauer will Standortfrage schnell geklärt wissen

"Der breite Wille uns zu unterstützen ist da", bilanzierte Kickers-Boss Daniel Sauer nach der Veranstaltung auf Nachfrage der Redaktion. "Mehr Tempo", nannte er seinen Wunsch an die Politik. Die Frage, warum der Verein nicht selbst für mehr Tempo sorgt, indem er konkrete Bau- beziehungsweise Finanzierungspläne vorstellt, beantwortete Sauer so: "Erst wenn der Standort endgültig fest steht, können wir hier konkreter planen."

Diese Entscheidung liegt momentan auf Eis. Am Wunschstandort Dallenberg müssten zum Beispiel Lärm- und Verkehrsgutachten erstellt werden, bevor man dort wirklich weiter planen kann. 25 000 Euro wollen die Kickers dafür von der Stadt, was von der CSU-Fraktion unterstützt, aber von der Mehrheit des Stadtrats im Dezember abgelehnt wurde. "Wir hoffen, dass das nach der Wahl anders entschieden wird", so Sauer.     

 
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  • juergenmagic@t-online.de
    Das mit den Zuschüssen bzw. die Beteiligung der Stadt ist eine heikle Angelegenheit. Wenn, dann darf man nicht nur die großen Vereine fördern. Es gibt sehr viele kleine Vereine im Stadtgebiet bzw. den Stadtteilen, die Zuschüsse auch gut brauchen können. Bei der großen Verein sollte der Schwerpunkt mehr auf die Sponsoren liegen. Der Felix Magath hat gut reden, wir sind hier nicht in einer Stadt mit einer Bundesliga-Hochburg, sondern in Würzburg. Die Zukunft der Kickers sehe ich eher in der 3. Liga, auch wenn die Mannschaft Potenzial hat.
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  • florian.stenger@arcor.de
    Es war an diesem Abend nie die Rede das die Stadt das Stadion bezuschusst. Der Verein Brauch nur einfach schnell Gewissheit ob am Dallenberg neu gebaut werden darf. Und dazu braucht es die Stadt. Schnelle Genehmigungen. Und schnelles Verfahren mit den paar Anwohnern. Und die Stadt kümmert sich nur um die Infrastruktur das heißt Parkplätze. Busparkplätze. Bushaltestellen Ausbau und Straßenbahn Haltestelle Ausbau. Von mehr war auch nicht die Rede. Ich bin mir sicher das die Kickers für jedes Szenario fertige Pläne hat es liegt jetzt nur noch am Gericht und der Unterstützung der Stadt und nicht wie gesagt das finanzielle die Stadt wird und muss auch nur die Infrastruktur machen. Ein neues Stadion muss genau so schnell her wie die Multifunktionsarena. Durch Stadion und Multifunktionsarena lockt man namhafte Bands oder Sänger nach Würzburg die bisher nur in Metropolen wie Frankfurt oder Nürnberg gespielt haben. Man könnte doch froh sein wenn man mal ne gescheite Halle und Stadion hätte
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  • rft@rudolf-thomas.de
    Diskutiert nicht, handelt! Handeln kommt von Hand und nicht von Mund. Überall wird nur noch jahrelang gequatscht. Für die Kickers muss endlich Klarheit her, ob sie ihre Heimat am Dallenberg verlassen müssen oder ob sie dort weiter bauen können.
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  • komsan
    Catweazle
    Der Schwimmverein 05 wird jährlich mit ca. 1,0 Mio von der Stadt unterstützt.......nur mal zur info
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  • Mainheini
    Ein Stadion gehört zur öffentlichen Infrastruktur, die Kickers machen gute Nachwuchsarbeit, sie machen den namen Würzburg bekannt.
    Tommy hat recht: Das Theater nutzen nur ein paar Dutzend Leute, aber 100.000 zahlen Millionen dafür.
    Neben dem jetzigen Stadion ist Platz für ein neues. Direkt am Zubringer von Bundesstraßen und Autobahn, viele Parkplätze, ÖPNV, keine direkten Anwohner mehr, usw. Was will man denn noch?
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Gegenfrage an einen meiner Meinung nach doch etwas arroganten Felix Magath:

    Wenn die Stadt Würzburg in irgendeiner Weise ein neues Stadion finanziert, finanzieren dann die Würzburger Kickers in irgendeiner Weise dann auch die Infrastruktur in der Umgebung, die ja ebenfalls notwendig ist.

    Denn alleine diese Infrastrukturmaßnahmen werden ja in der Regel durch den Steuerzahler finanziert.

    Und dann soll der Steuerzahler auch noch den Spaß "einiger weniger" finanzieren?

    Gehts´s noch!?

    Es soll gefälligst derjenige diesen Neubau bezahlen, der den meisten Nutzen hat:

    Der Fußballlverein!
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  • tommy33
    Catweazle
    Die Sanierung des Theaters wird dem Steuerzahler also uns Bürgers ca. 70 Millionen kosten. Sehen das da auch genauso? Und das ist nur ein Beispiel von vielen.
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  • Doedi.wue
    „Die zwölf HANSEL,die sich gut anwaltlich beraten lassen sind mir eigentlich egal“-eine interessante Einstellung des einst rudernden und vereinshörigen Oberbürgermeisterkandidaten der Grünen.Diese vor Arroganz sprühende Frechheit lässt sich kaum überbieten. Wenn das der Mann sein soll der als Oberbürgermeister die Geschicke unserer Stadt lenken und für das Wohl der Bürger in Zukunft sorgen soll muß man berechtigter Weise Angst haben.So langsam werden er und sein Chaotenhaufen bemerkenswert frech!!!
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  • woody
    Sehe ich völlig anders wie Sie, Herr Doedi.wue!
    Der Grünenkandidaten Martin Heilig liegt genau richtig. Was soll dieser Klageterror dieser kleinen Anwohnergruppe? Alle 2 Wochen ein Fussball-Spiel. Für 2 Stunden etwas Stadion-Akustik. Dann müssten diese Herrschaften auch gegen das Dallenbergbad klagen, da kommt im Sommer mehr und deutlich länger eine Geräuschkulisse. An Spitzentagen auch mehrere Tausend Badegäste.

    Und in das Villenviertel hinter dem Stadion kommt kein Zuschauer und auch kein Fan. Nicht vor, nicht während und nicht nach dem Spiel. Bisher gab es nicht einen einzigen Zwischenfall diesbezüglich. Und das in inzwischen 6 Jahren Profifussball am Dallenberg.
    Es ist einfach ein Witz, dass so eine kleine Gruppe Leute versucht tausenden von Bürgern, die Freude an ihrem Verein zu nehmen. Insofern trifft die Aussage von Herrn Heilig genau den Punkt.
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  • Doedi.wue
    So langsam legt Oberbürgermeisterkandidat M.Heilig und sein Chaotenhaufen das gleiche rüpelhafte Benehmen an den Tag ,das für Kickersanhänger und Fans nach jedem Heimspiel zum Beispiel in der Gaststätte „Postkutscherl“Gang und Gäbe ist.Einfach zum Fremdschämen und unerträglich!
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  • columbo
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  • ermahirsch@aol.com
    also das mit der "Station-Akustik" kann man auch anders hören...ich wohne im Frauenland und je nach Wind kriegt man da auch noch einiges mit!
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  • columbo
    woody9195: ich kann Ihnen - was die 12 Hansel betrifft - nur voll und ganz zustimmen. Und endlich spricht ein Politiker das mal öffentlich aus. Der jetzige OB hatte da leider nicht den Mut dazu.
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  • Doedi.wue
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